Samstag, 9. September 2023

Was auch immer zwei von euch auf Erden einmütig erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten. (Mt 18,19)

23 Sonntag im Jahreskreis   

Evangelium                                                                                                  Mt 18, 15–20

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
15Wenn dein Bruder gegen dich sündigt,
dann geh und weise ihn unter vier Augen zurecht!
Hört er auf dich,
so hast du deinen Bruder zurückgewonnen.
16Hört er aber nicht auf dich,
dann nimm einen oder zwei mit dir,
damit die ganze Sache
durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen
entschieden werde.
17Hört er auch auf sie nicht,
dann sag es der Gemeinde!
Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht,
dann sei er für dich wie ein Heide oder ein Zöllner.
18Amen, ich sage euch:
Alles, was ihr auf Erden binden werdet,
das wird auch im Himmel gebunden sein,
und alles, was ihr auf Erden lösen werdet,
das wird auch im Himmel gelöst sein.
19Weiter sage ich euch:
Was auch immer zwei von euch auf Erden einmütig erbitten,
werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten.
20Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind,
da bin ich mitten unter ihnen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Was auch immer zwei von euch auf Erden einmütig erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten.  (Mt 18,19)

 

Ich möchte zunächst nur eine Andeutung machen in eine Richtung, in die man noch weiter denken müsste. Im Vers 18 geht es darum, dass die Kirche bindet und löst, und dass dies dann auch im Himmel gebunden und gelöst ist. Dasselbe sagt Jesus auch zu Petrus (Mt 16,19). Dieses Thema ist in der heutigen Zeit sehr unpopulär. Man will uns immer einreden, dass die Kirche nichts mit dem Reich Gottes zu tun hätte, nach dem Motto: „Jesus Ja – Kirche Nein!" Aber biblisch ist das nicht so. Biblisch gibt es eine sehr enge Verbindung zwischen der Kirche und dem Himmel. Jemand hat einmal einen Vergleich zur Elternschaft gezogen. Die Eltern zeugen das Leben. Gleich, wie schlecht oder vielleicht sogar toxisch menschliche Eltern gewesen sein mögen, nur durch sie wird das Leben gezeugt. Und die Kirche zeugt das göttliche Leben in uns, selbst wenn manche Vertreter der Kirche schwer sündigen. Man kann die Kirche durch nichts ersetzen. In der Kirche wird man getauft, in der Kirche empfängt man die Speise für das ewige Leben. 

 

Was auch immer zwei von euch auf Erden einmütig erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten.

Das Binden und Lösen hat etwas mit der Tatsache zu tun, dass Menschen schuldig werden. In dem Wort Lösen steckt die Absolution, die Lossprechung im Sakrament der Versöhnung. Die Kirche kann und soll Sünden vergeben, durch die Priester, die in Persona Christi die Lossprechung erteilen. Aber ganz zum Schluss seiner Rede weitet Jesus den Horizont auf die Kraft des gemeinsamen Gebets, durch das Wunder der Versöhnung geschehen können. Das Gebet kann Berge versetzen und unmöglich erscheinende Dinge möglich machen. Wenn also alles nichts hilft, weder das Gespräch unter vier Augen noch das Gespräch zu dritt noch das Verhandeln einer Sache auf einer höheren Ebene, wenn jemand sich aus der Gemeinschaft ausgeschlossen hat und nicht wieder umkehrt, dann können wir gemeinsam für ihn beten, und das sollen wir auch tun. Jesus betont das gemeinsame Gebet, denn hier geht es um eine Sache der Kirche. Aber was er sagt, das gilt ganz grundsätzlich: Gemeinsam ist unser Gebet viel kraftvoller als nur allein. 

 

Was auch immer zwei von euch auf Erden einmütig erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten.

Praktisch gibt es da sehr viele Möglichkeiten. Man kann direkt gemeinsam beten, mit freien oder formulierten Gebeten. Man kann sein Gebet in die Messe einbringen. Immer wieder kommen Menschen vor der Messe zu mir  mit Gebetsanliegen. Manche schreiben auch. Man kann sich gemeinsam zur Messfeier verabreden, um in einem Anliegen zu beten. Man kann sich zu einer Novene verabreden, die jeder dann täglich betet für neun Tage. In all dem liegt eine sehr große Kraft, all das führt zur Ausgießung von großen Gnaden. So besteht immer noch Hoffnung, auch wenn ein Mensch sich zunächst noch nicht bekehrt. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir für die Kirche. Für mich ist die Kirche deine Gegenwart hier auf der Erde. Ich sehe zwar auch , wie unvollkommen wir sind, aber unsere Kirche ist notwendig, damit deine Gnadenströme in unserer Welt fließen können. Ich danke dir auch, dass du uns Wege zur Konfliktlösung gezeigt hast. Bitte hilf uns, dass wir uns an diese Wege halten und immer erst mit der Person persönlich sprechen, die uns verletzt hat. Danke, dass wir durch das gemeinsame Gebet sehr viel Hoffnung haben dürfen, auch da, wo Situationen festgefahren scheinen. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

1 Kommentar:

  1. Jesus, ich danke Dir für Dein Wort im Evangelium. Ja, Jesus; ich muss mich selbst überprüfen. Denn, wie gehe ich mit meinem Nächsten um, der in Sünde verfallen- oder gar in Sünde lebt.  Rede ich mit oder gar über ihn- oder greife ich zum besten Mittel...dem Rosenkranzgebet...und bete für meinen in Sünde gefallenen Bruder. 
    Hl.Schutzengel bitte hilf mir Gottes guten Weg zu gehen. Amen

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