Bei Tagesanbruch verließ er die Stadt und ging an einen einsamen Ort. (Lk 4,42)

22 Woche im Jahreskreis     Mittwoch

 

EVANGELIUM

Lk 4, 38-44

In jener Zeit

³⁸verließ Jesus die Synagoge und ging in das Haus des Simon. Die Schwiegermutter des Simon hatte hohes Fieber, und sie baten ihn, ihr zu helfen.

³⁹Er trat zu ihr hin, beugte sich über sie und befahl dem Fieber zu weichen. Da wich es von ihr, und sie stand sofort auf und sorgte für sie.

⁴⁰Als die Sonne unterging, brachten die Leute ihre Kranken, die alle möglichen Leiden hatten, zu Jesus. Er legte jedem Kranken die Hände auf und heilte alle.

⁴¹Von vielen fuhren auch Dämonen aus und schrien: Du bist der Sohn Gottes! Da fuhr er sie schroff an und ließ sie nicht reden; denn sie wussten, dass er der Messias war.

⁴²Bei Tagesanbruch verließ er die Stadt und ging an einen einsamen Ort. Aber die Menschen suchten ihn, und als sie ihn fanden, wollten sie ihn daran hindern wegzugehen.

⁴³Er sagte zu ihnen: Ich muss auch den anderen Städten das Evangelium vom Reich Gottes verkünden; denn dazu bin ich gesandt worden.

⁴⁴Und er predigte in den Synagogen Judäas.

 

 

Tagesimpuls:

 

Bei Tagesanbruch verließ er die Stadt und ging an einen einsamen Ort.   (Lk 4,42)

 

Jesus war bis spät abends noch für alle Menschen da. Er legte jedem Kranken die Hände auf und heilte alle! Das ist großartig. Niemanden hat er ohne Heilung nach Hause geschickt. Das ist auch eine Ermutigung für uns, dass Jesus alle heilen will. Er will uns nicht enttäuschen. Er will auch für mich da sein. Aber er sucht auch einen einsamen Ort auf, um im Gebet allein zu sein. Er verliert sich nicht in seinem Dienst, sondern er weiß, dass er sich immer wieder im Gebet sammeln muss. 

 

Bei Tagesanbruch verließ er die Stadt und ging an einen einsamen Ort.

 

Jesus hat zu allen Tageszeiten gebetet, aber hier wird betont, dass er es früh morgens bei Tagesanbruch getan hat. Morgenstund hat Gold im Mund, sagt das Sprichwort. Ganz sicher hat Jesus die Morgenstunden durch sein Gebet besonders gesegnet. Daher sollten auch wir früh morgens die Zeit zum Gebet nutzen. Das ist eine Zeit, wo noch kein Handy geht, wo man sich am ehesten die Ruhe nehmen kann, ohne von anderen gestört zu werden. Das setzt aber auch voraus, dass man abends zeitig schlafen geht. Wenn wir ehrlich sind: Wie viele Gründe gibt es wirklich, dass wir abends lange aufbleiben? Gibt es wirklich zwingende wichtige Gründe dafür? Ist nicht die Möglichkeit, früh aufzustehen und ungestört ins Gebet zu gehen, viel wichtiger als alles andere, was wir nach 22.00 Uhr noch unternehmen? 

 

Bei Tagesanbruch verließ er die Stadt und ging an einen einsamen Ort.

 

Damals waren die „Städte" viel kleiner als bei uns. Ich war mal in den Ruinen von Kapharnaum und wunderte mich, wie eng da alles war. Man hatte vermutlich innerhalb dieses Dorfes kaum eine Privatsphäre. Von daher versteht man besser, warum Jesus ganz raus geht. Die meisten von uns können ihre einsamen Orte zuhause einrichten, in einem Gebetsraum oder einem Gebetsplatz, wo wir ungestört sind. Und wer allein lebt, sollte diesen Vorteil besonders ausnutzen und noch mehr Gebetszeiten für Jesus reservieren. Das könnte dazu führen, das Alleinsein viel mehr als eine Chance zu sehen und nicht darüber zu klagen. Wenn jemand allein ist: Vielleicht ist es ja im Moment deine Berufung, viel im Gebet für andere einzustehen. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du die Morgenstunde geheiligt hast. Ich will jedem Morgen zu dir kommen. Bitte hilf mir, dass ich abends zeitig schlafen gehe, damit ich nicht den Morgen verschlafe, sondern die Morgenstunde mit dir verbringe. Bitte segne auch alle, die allein sind, dass sie ihre Situation voll ausnutzen und viel für andere beten und darin Erfüllung finden. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org