Donnerstag, 7. September 2023

Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen. (Lk 5,5)

22 Woche im Jahreskreis     Donnerstag

 

EVANGELIUM

Lk 5, 1-11

In jener Zeit,

1als Jesus am Ufer des Sees Gennesaret stand, drängte sich das Volk um ihn und wollte das Wort Gottes hören.

2Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze.

3Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus.

4Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus!

5Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.

6Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten.

7Deshalb winkten sie ihren Gefährten im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen, und gemeinsam füllten sie beide Boote bis zum Rand, so dass sie fast untergingen.

8Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder.

9Denn er und alle seine Begleiter waren erstaunt und erschrocken, weil sie so viele Fische gefangen hatten;

10ebenso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen.

11Und sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach.

 

 

Tagesimpuls:

 

Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.  (Lk 5,5)

 

Können wir das nicht auf uns übertragen, auf unsere Sehnsucht danach, dass das Reich Gottes wächst? Wir leben mitten in einer Nacht des Glaubens für unser Land, wir bemühen uns, aber verglichen mit all dem, was wir schon unternommen haben, ist die Resonanz immer noch dürftig. „Wir haben nichts, gefangen", das wäre vielleicht zu negativ, aber wir haben sehr wenig gefangen. Und wir sind enttäuscht, oder zumindest ist die Enttäuschung eine Versuchung für uns. 

 

Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.

 

Wenn man an Jesus Gleichnisse denkt, z.B. das vom Sämann, wo so viel Saat nicht aufgeht, oder das vom Senfkorn, was so klein ist, dass man es fast nicht sehen kann, dann drückt sich darin eine ähnliche Enttäuschung aus. Wir können auch an die Enttäuschung der Emmaus Jünger nach der Kreuzigung denken, die glaubten, dass alles nichts genützt habe. 

 

Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.

 

Aber zum Glück endet die Geschichte nicht hier. Mitten in diese Enttäuschung hinein ruft Jesus uns dazu auf, die Netze neu auszuwerfen, sogar unter ungünstigsten Bedingungen, tagsüber, wo man normalerweise keine Fische fangen kann. Das zeigt, dass es für das Wirken Jesu keine Maßstäbe gibt, er kann immer wirken, auch dann, wenn es menschlich gesehen unmöglich scheint. Wie oft resignieren wir und sagen: „Das haben wir schon so oft versucht, das bringt nichts." Aber wenn Jesus es sagt, sollen wir das Netz auswerfen, auch wenn wir es schon so oft erfolglos probiert haben. 

 

Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.

 

Jesus schenkt plötzlich, ohne dass man es irgendwie hätte erwarten können, diesen übergroßen Fischfang. Jesus kann uns jederzeit den Erfolg unserer Bemühungen schenken, und wir wissen nicht, wann das ist. Daher sollen wir treu unsere Netze auswerfen und nicht resignieren. Wir sollen seinen Willen tun und daran glauben, dass er es segnet. 

 

Gebet: 

Jesus, danke, dass du uns siehst, mit all unseren Enttäuschungen, auch mit den Enttäuschungen, die auf dich und das Reich Gottes bezogen sind. Im heutigen Evangelium lehrst du uns, dass wir nicht aufgeben und auf das scheinbar Unmögliche hoffen sollen. Hilf uns aber auch, den richtigen Weg zu gehen, dass wir uns nicht mit sinnlosen Aktivitäten aufhalten, sondern die Dinge machen, die eventuell dann doch fruchtbar werden. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

1 Kommentar:

  1. Jesus, was für eine Handlung  der Jünger....sie lassen alles zurück und folgen DIR.
    Sie sind bereit nur nach vorne zu gehen und nur nach vorne zu schauen.
    Das klingt gerade so wie in Lk.9,62 ,
    Da sagst DU "Niemand, der seine Hand an den Pflug gelegt hat und zurückblickt, ist tauglich für das Reich Gottes."
    Daraus schließe ich für mich;
    Das DU-JESUS, gerne siehst, dass ich, wenn ich mich für DEINE NACHFOLGE entschiede,  meine "Couch- Komfortausstattung" verlasse, mein bisheriges Leben ändere, indem ich mich in Deinem Willen ausbreite und  nach Deinem Willen ausrichte.
    Also eine räumliche und geistliche Lebensstieländerung ! 
    Nur so wird das Netz genügend voll sein, woraus wir alle gemeinsam Deine Gnaden entnehmen können.
    Herr, dein Wille geschehe... Amen 🙏

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