Montag, 18. September 2023

… mit der Bitte, zu kommen und seinen Diener zu retten. (Lk 7,3)

24 Woche im Jahreskreis     Montag

 

EVANGELIUM

Lk 7, 1-10

In jener Zeit

1als Jesus seine Rede vor dem Volk beendet hatte, ging er nach Kafarnaum hinein.

2Ein Hauptmann hatte einen Diener, der todkrank war und den er sehr schätzte.

3Als der Hauptmann von Jesus hörte, schickte er einige von den jüdischen Ältesten zu ihm mit der Bitte, zu kommen und seinen Diener zu retten.

4Sie gingen zu Jesus und baten ihn inständig. Sie sagten: Er verdient es, dass du seine Bitte erfüllst;

5denn er liebt unser Volk und hat uns die Synagoge gebaut.

6Da ging Jesus mit ihnen. Als er nicht mehr weit von dem Haus entfernt war, schickte der Hauptmann Freunde und ließ ihm sagen: Herr, bemüh dich nicht! Denn ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst.

7Deshalb habe ich mich auch nicht für würdig gehalten, selbst zu dir zu kommen. Sprich nur ein Wort, dann muss mein Diener gesund werden.

8Auch ich muss Befehlen gehorchen, und ich habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es.

9Jesus war erstaunt über ihn, als er das hörte. Und er wandte sich um und sagte zu den Leuten, die ihm folgten: Ich sage euch: Nicht einmal in Israel habe ich einen solchen Glauben gefunden.

10Und als die Männer, die der Hauptmann geschickt hatte, in das Haus zurückkehrten, stellten sie fest, dass der Diener gesund war.

 

 

Tagesimpuls:

 

… mit der Bitte, zu kommen und seinen Diener zu retten.  (Lk 7,3)

 

Es fällt auf, dass in dieser Übersetzung das Wort „retten" gewählt ist. Tatsächlich wird es in der Bibel häufiger im Zusammenhang mit retten (z.B. vom Schiffbruch oder vor anderen Gefahren) benutzt als im Sinne von „heilen". Man kann es aber auch mit „heilen" oder „gesund machen" übersetzen, wie in früheren Übersetzungen. Aber in dem Wort „retten" steckt natürlich die ganzheitliche Erlösung, die für uns Menschen noch viel wichtiger ist als nur das körperliche Heil oder die Freiheit von Schmerzen. 

 

… mit der Bitte, zu kommen und seinen Diener zu retten.  

 

Am Ende lobt Jesus den Glauben des Hauptmanns. Er würde ihn nicht loben, wenn der Hauptmann ihn als Magier oder Wundertäter ansehen würde. Glauben bedeutet doch, dass wir an Jesus als den glauben, der er ist, der Sohn Gottes. Die Israeliten hatten zu der Zeit noch nicht an Jesus geglaubt, aber der heidnische Hauptman glaubt an ihn. Das stellt Jesus besonders heraus. Und dieser Glaube bedeutet, dass Jesus für uns der Retter ist. Ohne Jesus werden wir nicht gerettet. Und es sieht so aus, als hätte der Hauptmann nicht nur die Heilung, sondern auch die Rettung seines Dieners im Blick. Wir dürfen hoffen, dass der Diener durch die Heilung auch eine innere Erfahrung der Rettung durch Jesus hat machen dürfen. 

 

… mit der Bitte, zu kommen und seinen Diener zu retten.  

 

Das bringt uns zu der Frage, ob wir uns unserer Rettung durch Jesus bewusst sind. Glauben wir, dass wir wie Schiffbrüchige sind, die nur durch Jesus gerettet werden? Ich glaube, dass das einen tiefen Glaubensakt erfordert, auch einen Glauben, der gegen unsere Plausibilität geht, zumindest hier in unserer Wohlstandsgesellschaft. Uns geht es durch den Wohlstand so gut, dass wir eigentlich glauben, dass das Leben auch ohne Jesus sehr schön ist. Wir erleben die Mehrzahl unserer Mitmenschen, die ohne Jesus leben, und die machen nicht den Eindruck, dass sie gerettet werden müssten von irgendetwas. Es erfordert von uns einen Glaubensakt. Wir müssen Jesus glauben, dass er uns retten muss, damit wir nicht untergehen. Die Juden haben es ihm nicht geglaubt, sie dachten, sie könnten weitermachen wie bisher. Und glauben wir es? Glauben wir, dass die Welt und unser Leben auf den Untergang zusteuern, wenn wir uns nicht durch Jesus retten lassen? 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du mich gerettet hast. Bitte hilf uns allen, zu der tiefen Erkenntnis zu gelangen, dass wir dich brauchen, dass wir dich dringend brauchen, wenn unsere Welt nicht ins Chaos stürzen soll – und auch, wenn unser persönliches Leben nicht im Chaos enden soll. Hilf uns Christen, dass wir unseren Glauben glaubwürdig vorleben und bezeugen in unserer Gesellschaft.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

1 Kommentar:

  1. Herr, Jesus Christus, auch ich stelle mich neben dem Hauptmann. Denn auch ich bin "nicht würdig"! Ja Jesus, ich weiss, dass ich ein Mensch mit "Ecken und Kanten" bin. Da ich nicht würdig bin, DICH willkommen zu heißen, halte ich mich an deine Mutter Maria fest.
    Auf ihre Fürsprache vertraue ich. Herr, auch ich bedarf DEINER RETTUNG und HILFE.
    Komm, Jesus Christus, komm.
    Amen

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