Montag, 4. September 2023

Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt. (Lk 4,24)

22 Woche im Jahreskreis     Montag

 

EVANGELIUM

Lk 4, 16-30

In jener Zeit

16kam Jesus nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen,

17reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die Stelle, wo es heißt:

18Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze

19und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.

20Dann schloss er das Buch, gab es dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet.

21Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.

22Seine Rede fand bei allen Beifall; sie staunten darüber, wie begnadet er redete, und sagten: Ist das nicht der Sohn Josefs?

23Da entgegnete er ihnen: Sicher werdet ihr mir das Sprichwort vorhalten: Arzt, heile dich selbst! Wenn du in Kafarnaum so große Dinge getan hast, wie wir gehört haben, dann tu sie auch hier in deiner Heimat!

24Und er setzte hinzu: Amen, das sage ich euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt.

25Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot über das ganze Land kam.

26Aber zu keiner von ihnen wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe in Sarepta bei Sidon.

27Und viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elischa. Aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman.

28Als die Leute in der Synagoge das hörten, gerieten sie alle in Wut.

29Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, und wollten ihn hinabstürzen.

30Er aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weg.

 

 

Tagesimpuls:

 

Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt.  (Lk 4,24)

 

Jesus betont sehr deutlich, dass es auf uns ankommt, ob Jesus wirken kann oder nicht. Die großen Propheten Elija und Elischa konnten nicht in Israel wirken, sondern sie wurden zu Fremden gesandt. Israel war nicht offen, in Israel wurden sie verfolgt. Und bei Jesus ist es genauso. Er kann nur dort wirken, wo er aufgenommen wird. An einer anderen Stelle heißt es, dass er in Nazareth keine Wunder wirken konnte. 

 

Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt.

 

Unser menschliches Mittun ist also von großer Bedeutung für das Wirken Jesu. Ich sehe bei uns Christen eine ähnliche Situation wie in Nazareth. Wir bewundern Jesus, wir glauben an ihn, aber trotzdem fehlt uns ein wirklicher Durchbruch in dem Sinne, dass Jesus bei uns große Wunder wirken würde. Sind wir vergleichbar zu den Menschen in Nazareth? Wir haben eine große eucharistische Hungersnot, wir haben nicht genügend Priesterberufungen, wir haben wenig Heilungen im Vergleich zu den Schilderungen des Neuen Testaments. 

 

Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt.

 

Aber wir haben nicht nichts. Wir haben schon Glauben, wir haben schon Aufbrüche, wir haben schon einige Wunder, die wir erleben dürfen. Und mit diesem Wenigen dürfen wir zu Jesus kommen wie die Jünger mit den fünf Broten und den zwei Fischen. Wir legen das Wenige in seine Hände, und dann teilen wir das an die Menschen aus, was Er in unsere Hände legt. Wir gehen mit unserem kleinen Glauben zu Jesus und bitten ihn, dass er unseren Glauben mehre, genauso wie die Jünger es gemacht haben. Wir brauchen einen viel größeren Glauben, damit Jesus größere Dinge durch uns wirken kann. Wir wollen nicht bei dem stehen bleiben, was wir jetzt haben und erleben. Das unterscheidet uns von den Menschen in Nazareth. Wir beide haben wenig Glauben, aber wir schicken Jesus nicht weg, wir bitten ihn, dass er unseren kleinen Glauben vermehrt. Und so lange teilen wir das Wenige aus, was wir haben. 

 

Gebet: 

Jesus, wir kommen zu dir mit unserem kleinen Glauben. Bitte hilf uns, dass wir dein Wirken nicht verhindern. Mehre unseren Glauben, damit du bei uns große Wunder tun kannst. Lass deine Kirche lebendig werden. Wir wollen lernen aus der Situation in Nazareth. Bitte verändere uns, damit wir so offen werden, dass du in uns und durch uns wirken kannst. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

1 Kommentar:

  1. Jesus, die Schriftgelehrten, die; die Schrift kennen und leben ( tun aber auch nur dies - und nicht mehr )...sie regen sich auf und treiben DICH aus ihrer Stadt, die Stadt, in der DU aufgewachsen bist. 
    Dein Wort wird nicht abgenommen, daher gehst DU fort von dort.
    DU GOTT, bist kein Province - kein Nesthocker! - DU gehst und schaust weit über den Tellerrand hinaus.
    DU siehst die Heiden, die Lahme, die Blinden, die Tauben, die Hungernden. 
    Die Schriftgelehrten halten DICH für einen Querdenker - jedoch verkündest DU prophetische Worte.
    Jesus, lehre mich bitte heute, mit DEINEN AUGEN auf die Querulanten dieser Zeit zu blicken. Verbirgt sich womöglich hinter deren Worte und Handlungen eine prophetische Zusage. Muss auch ich nicht,
    ( und so müsstest es auch die Schriftgelehrten tun ) - meine Kompfortzone verlassen, meinen Standpunkt und meine Blickrichtung ändern. 
    Herr, DU gehst, DU bleibst nicht an einem Ort. DU siehst die Notleidenden. Jesus, bitte nimm mich mit auf deinen Weg. Amen 🙏

    AntwortenLöschen

Unser nächster Livestream

Unsere Livestreams finden sie auf dem YouTube-Kanal der Kirche Selfkant: youtube.com/@KircheSelfkant

oder hier: