Donnerstag, 28. September 2023

Er hatte den Wunsch, ihn einmal zu sehen. (Lk 9,9)

25 Woche im Jahreskreis     Donnerstag

 

EVANGELIUM

Lk 9, 7-9

In jener Zeit

7hörte der Tetrarch Herodes von allem, was durch Jesus geschah, und wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn manche sagten: Johannes ist von den Toten auferstanden.

8Andere meinten: Elija ist wiedererschienen. Wieder andere: Einer der alten Propheten ist auferstanden.

9Herodes aber sagte: Johannes habe ich selbst enthaupten lassen. Wer ist dann dieser Mann, von dem man mir solche Dinge erzählt? Und er hatte den Wunsch, ihn einmal zu sehen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Er hatte den Wunsch, ihn einmal zu sehen.  (Lk 9,9)

 

Ich erlebe häufig Sympathie von Menschen, die eigentlich dem Glauben und der Kirche nicht nahestehen. Chiara Lubich, die Gründerin der Fokolarbewegung, sprach von den Sympathisanten, die zwar bei der Bewegung nicht mitmachen, aber doch Sympathien für sie haben. Vielleicht waren viele der Menschen, die beim Einzug Jesu in Jerusalem Hosanna gerufen haben, auch Sympathisanten. Auf jeden Fall ist das ein Phänomen, das man beobachten kann. Vielleicht war es bei Herodes auch ein wenig so. Er fühlte sich zu Johannes dem Täufer und nun auch zu Jesus hingezogen. Da war etwas, was ihn nicht losließ, auch wenn er sein Leben und sein Handeln deswegen nicht veränderte. Vielleicht kann man dieses Sympathisieren als eine Vorstufe zur Bekehrung bezeichnen. Vor der Bekehrung muss man Jesus ja wenigstens schon mal gut finden, man muss sich von ihm irgendwie angezogen fühlen. 

 

Er hatte den Wunsch, ihn einmal zu sehen.

 

Ich glaube fest, dass diese Sympathien mit der Gegenwart Gottes zu tun haben. Manchmal predige ich etwas, das mir hart vorkommt, und dann denke ich, dass ich manche, die keinen Bezug zur Kirche haben, jetzt sicher abgestoßen habe. Aber genau diese Menschen sagen später, dass sie die Predigt gut fanden. Ich verstehe das nicht. Eigentlich hatte ich etwas gesagt, was ihnen nicht gefallen kann. Dann erkläre ich mir das mit der Gegenwart Gottes. Sie haben etwas Faszinierendes, etwas Anziehendes gespürt. Ich sehe die Sympathie in ihren Augen. Das ist Gott, der ihre Herzen berührt hat. Das heißt noch lange nicht, dass sie sich bekehren. Sie gehen meistens wieder in genau das Leben zurück, aus dem sie gekommen sind, ohne Bekehrung. 

 

Er hatte den Wunsch, ihn einmal zu sehen.

 

Wie weit ein Mensch geht, wie weit er sich einlässt, können wir nicht bestimmen. Auf jeden Fall ist es ein gutes Zeichen, wenn die Sünder diese Faszination, diese Anziehungskraft spüren. Weil Johannes und Jesus authentisch gelebt haben, berührte das sogar den großen Sünder Herodes. Wenn wir authentisch leben und Träger der Gegenwart Gottes sind, dann werden Sünder berührt, trotz der ganzen negativen Stimmung in den Medien. Dann erleben wir diese geheimnisvolle Freude, dieses Lächeln auf ihrem Gesicht. Zur Bekehrung sind es vielleicht noch viele Schritte, aber wir dürfen dankbar sein, dass wenigstens der erste Schritt der Sympathie mit Gottes Gnade gelungen ist. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass ich erleben darf, wie deine Gegenwart wirkt auf die Menschen. Ich danke dir für jeden, der positiv reagiert hat in Gottesdiensten oder Begegnungen. Ich bitte dich, dass du uns allen in unserer Kirche die Weisheit gibst, wie wir mit den Menschen weitergehen können von der Sympathie zur Bekehrung hin zur Jüngerschaft. Danke, dass du die Menschen rufst.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

1 Kommentar:

  1. Jesus, heute drängt sich mir folgende Fragen auf:
    Für wen halte ich DICH ?
    Mit welchem Interesse folge oder suche ich DICH ?
    Gebe ich DIR den ERSTEN PLATZ  in meinem Leben und gebe somit DIR GOTT die EHRE ?

    Denn im Gotteslob singe ich das Lied..

    Alles meinem Gott zu Ehren, in der Arbeit, in der Ruh'! Gottes Lob und Ehr' zu mehren, ich verlang' und alles tu'. Meinem Gott allein will geben Leib und Seel', mein ganzes Leben; gib, o Jesu, Gnad' dazu, gib, o Jesu, Gnad' dazu.

    Hl.Schutzengel,  bitte hilf mir,  mich immer mehr und mehr auf JESUS - GottesSohn,  zu schauen. Amen

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