Dienstag, 19. September 2023

Als der Herr die Frau sah, hatte er Mitleid mit ihr. (Lk 7,13)

24 Woche im Jahreskreis     Dienstag

 

EVANGELIUM

Lk 7, 11-17

In jener Zeit

11ging Jesus in eine Stadt namens Naïn; seine Jünger und eine große Menschenmenge folgten ihm.

12Als er in die Nähe des Stadttors kam, trug man gerade einen Toten heraus. Es war der einzige Sohn seiner Mutter, einer Witwe. Und viele Leute aus der Stadt begleiteten sie.

13Als der Herr die Frau sah, hatte er Mitleid mit ihr und sagte zu ihr: Weine nicht!

14Dann ging er zu der Bahre hin und fasste sie an. Die Träger blieben stehen, und er sagte: Ich befehle dir, junger Mann: Steh auf!

15Da richtete sich der Tote auf und begann zu sprechen, und Jesus gab ihn seiner Mutter zurück.

16Alle wurden von Furcht ergriffen; sie priesen Gott und sagten: Ein großer Prophet ist unter uns aufgetreten: Gott hat sich seines Volkes angenommen.

17Und die Kunde davon verbreitete sich überall in Judäa und im ganzen Gebiet ringsum.

 

 

Tagesimpuls:

 

Als der Herr die Frau sah, hatte er Mitleid mit ihr.  (Lk 7,13)

 

Jesus wirkt seine Wunder definitiv, um dadurch seine Gottheit zu beglaubigen. Das ist aus Liebe zu uns, denn er muss uns helfen, dass wir an ihn glauben können. Wenn wir an ihn glauben, dann ist das zu unserem Heil. Aber er wirkt seine Wunder auch ganz einfach aus Mitleid mit dem einzelnen Menschen. Es ist also vielschichtig. Wenn es ihm nur um die Lehre ginge, die wir daraus ziehen sollen, dann könnte man meinen, dass er die Menschen, die er heilt, nur benutzen würde, instrumentalisieren für seinen Zweck. Aber so ist es nicht. Jesus liebt alle Menschen. Er liebt die Person, an der er sein Wunder vollbringt, und er liebt uns, die wir unsere Lehre daraus ziehen sollen. 

 

Als der Herr die Frau sah, hatte er Mitleid mit ihr.

 

Was ist die Lehre für uns von dieser Totenerweckung? Jesus stellt den Zustand wieder her, der vor dem Sündenfall gewesen ist. Man kann lange darüber diskutieren, ob Adam und Eva ewig auf dieser Erde gelebt hätten, wenn der Sündenfall nicht gewesen wäre. Oder hätte es einen sanften Übergang in die Ewigkeit bei Gott gegeben, so wie bei Maria, die auch so in die Ewigkeit eingegangen ist, in den Himmel aufgefahren. Mir scheint das plausibler zu sein. Die Menschen wären nicht gestorben, sondern wären sanft von der zeitlichen in die ewige Welt hinübergegangen, wie wenn man auf eine Reise geht. 

 

Als der Herr die Frau sah, hatte er Mitleid mit ihr.

 

Durch die Totenerweckung nimmt Jesus dem Tod den Schrecken. In dem Maße, in dem wir als erlöste Christen leben, müssen wir uns vor dem Tod nicht mehr fürchten, wird auch für uns der Tod immer mehr zu einem sanften Übergang. Wir dürfen also erlöst sterben, ohne Angst und mit einem starken göttlichen Lichtglanz. Wir gehen vom Licht zum Licht. Das hat Jesus für uns bewirkt, und das zeigt er, indem er exemplarisch einige Tote wieder zum Leben auferweckt. Der Tod hat durch Jesus seinen Schrecken verloren. Wir sind vom Tod erlöst, weil wir durch Jesus auferweckt werden. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir für alles, was du durch die Erlösung für uns tust. Es sind so viele Früchte der Erlösung, die sich an uns verwirklichen können! Hilf uns, immer tiefer in deine Erlösung einzuwilligen wie Maria, damit sich das alles auch an uns vollziehen kann. Schenke uns die Gnade eines guten Todes, mit deinem Lichtglanz, dass es auch für uns ein Übergang und nicht ein Bruch wird. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

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