Samstag, 2. April 2022

Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. (Joh 8,7)

05 Sonntag der Fastenzeit  

Evangelium                                                                                                             Joh 8, 1–11

In jener Zeit
1 ging Jesus zum Ölberg.
2Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel.
Alles Volk kam zu ihm.
Er setzte sich und lehrte es.
3Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau,
die beim Ehebruch ertappt worden war.
Sie stellten sie in die Mitte
4und sagten zu ihm: Meister,
diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt.
5Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben,
solche Frauen zu steinigen.
Was sagst du?
6Mit diesen Worten wollten sie ihn auf die Probe stellen,
um einen Grund zu haben, ihn anzuklagen.
Jesus aber bückte sich und
schrieb mit dem Finger auf die Erde.
7Als sie hartnäckig weiterfragten,
richtete er sich auf
und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist,
werfe als Erster einen Stein auf sie.
8Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde.
9Als sie das gehört hatten,
ging einer nach dem anderen fort,
zuerst die Ältesten.
Jesus blieb allein zurück
mit der Frau, die noch in der Mitte stand.
10Er richtete sich auf
und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben?
Hat dich keiner verurteilt?
11Sie antwortete: Keiner, Herr.
Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht.
Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!

 

Tagesimpuls:

 

Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.  (Joh 8,7)

Wieso wird nur die Frau angeklagt? Zum Ehebruch gehören doch zwei! Genau das sieht Jesus. Die Männer haben genauso viel Schuld wie die Frauen, oft noch mehr, nämlich dann, wenn Frauen, die in schwierigen Situationen sind, ausgenutzt oder gezwungen werden von den Männern.

 

Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.

Jesus sagt indirekt, dass die Männer auch Schuld haben. „Wer von euch (Männern) ohne Schuld ist…" Und die Männer verstehen ihn. Sie lassen ihre Anklage fallen und gehen weg. Die Frage, ob dieses Gesetz wirklich von Gott stammt, wird hier nicht mehr erörtert. Ich kann es mir nicht vorstellen. Und ich glaube auch nicht, dass es im Sinne Jesu wäre. Jesus zeigt uns das vollkommene Gesetz Gottes, weitaus vollkommener als die Überlieferungen des Alten Testaments und der Juden. Jesus verurteilt nicht, er heilt. Er hilft den Menschen, sich zu bessern. Er heißt nicht die Sünde gut. Er will, dass die Menschen nicht mehr sündigen.

 

Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.

Für uns wird deutlich, dass wir nicht anklagen und nicht verurteilen sollen. Wir müssen wie Jesus unterscheiden zwischen der Sünde und dem Sünder. Die Sünde ist nie gut, sie kann nicht gut sein. Wir verurteilen die Sünde. Aber wir verurteilen nicht den Sünder. Im Gegenteil, wir schauen auf uns und auf die Tatsache, dass wir alle Sünder sind. Keiner ist ohne Sünde, also darf auch keiner den Stein werfen. Wir sollen dem Sünder eine Chance geben nicht mehr zu sündigen, einen Neuanfang zu machen.

 

Gebet:

Jesus, ich erkenne, dass ich mich oft über die Fehler anderer ärgere. Bitte verzeih mir alles Urteilen, sei es in Gedanken, aber leider auch in Worten, im Lästern, im negativen Sprechen über andere. Jesus, ich erkenne, dass ich selbst genauso viele Sünden habe wie die anderen. Wir sollen alle keine Steine werfen. Wir sollen uns alle bemühen, nicht mehr zu sündigen. Jesus, ich will mich bemühen, nicht mehr schlecht über andere zu denken oder zu reden.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 

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