Freitag, 1. April 2022

Ihr kennt ihn nur nicht. (Joh 7,28)

04 Woche der Fastenzeit   Freitag 

 

EVANGELIUM

Joh 7, 1-2.10.25-30

 

In jener Zeit

1zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte sich nicht in Judäa aufhalten, weil die Juden darauf aus waren, ihn zu töten.

2Das Laubhüttenfest der Juden war nahe.

10Als seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, zog auch er hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern heimlich.

25Da sagten einige Leute aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie töten wollen?

26Und doch redet er in aller Öffentlichkeit, und man lässt ihn gewähren. Sollte der Hohe Rat wirklich erkannt haben, dass er der Messias ist?

27Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt; wenn jedoch der Messias kommt, weiß niemand, woher er stammt.

28Während Jesus im Tempel lehrte, rief er: Ihr kennt mich und wisst, woher ich bin; aber ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit. Ihr kennt ihn nur nicht.

29Ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und weil er mich gesandt hat.

30Da wollten sie ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Ihr kennt ihn nur nicht.   (Joh 7,28)

 

Man hatte die Vorstellung, dass der Messias von Gott, also direkt vom Himmel, kommen sollte. Es gab verschiedene Vorstellungen vom Messias und von seinem Kommen in der damaligen Tradition des Judentums. Aber das er als Baby ganz menschlich geboren würde und ganz normal unter den Menschen leben würde, das erwartete man eher nicht. Also sprach die Tatsache, dass man Jesu Herkunft kannte, eher dagegen, dass er der Messias sei. Jesus greift dieses Gegenargument auf und verweist auf seinen Vater. Wie im gestrigen Evangelium beruft sich Jesus auf das Zeugnis des Vaters. Aber um dieses Zeugnis in seinem Herzen verstehen zu können, braucht man eine Gotteserkenntnis. Und die spricht er seinen Gegnern ab.

 

Ihr kennt ihn nur nicht.

 

Diese Aussage setzt voraus, dass man Gott kennen könnte, ja sogar sollte. Die innerliche Gotteserkenntnis ist sogar eine Voraussetzung, um Jesus zu erkennen. Wir brauchen dieses innere Zeugnis, um Jesus als Messias, als unseren Herrn und Retter anerkennen und annehmen zu können. Das ist mehr als nur eine religiöse Tradition. Das gilt auch für uns Christen. Wir sind nicht nur Christen, weil wir von unseren Eltern getauft wurden und bestimmte christliche Rituale und Traditionen übernommen haben. Wir sind Christen, weil wir in unserem Herzen das Zeugnis des Vaters (und auch des Heiligen Geistes) kennen, weil wir in unserem Herzen zutiefst davon überzeugt sind, dass Jesus der Messias ist, unser persönlicher Herr und Retter.

 

Ihr kennt ihn nur nicht.

 

Das wiederum setzt voraus, dass wir uns dessen bewusst sind, dass wir einen Retter brauchen. „Ohne mich könnt ihr nichts tun", sagt Jesus (Joh 15,5). Wir können nicht ohne Jesus die Welt retten, wir können auch in unserem eigenen Leben nichts erreichen ohne ihn. Diese Überzeugung muss uns der Vater schenken. Öffnen wir uns für Gott, damit Jesus von uns sagen kann, dass wir ihn kennen.

 

Gebet:

Jesus, ich kenne dich, ich kenne den Vater, ich kenne den Heiligen Geist. Ich weiß, dass diese Kenntnis immer tiefer werden kann. Ich sehne mich danach, dich mehr und tiefer kennenzulernen. Ich will mich für Gott immer mehr öffnen. Danke, dass ich glauben kann, dass ich ohne dich nichts tun kann. Verzeih mir all die Situationen in meinem Leben, wo ich ohne dich gelebt habe.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

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