Mittwoch, 20. April 2022

Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. (Joh 20,17)

Osteroktav   Mittwoch

 

EVANGELIUM

Joh 20, 11-18

 

Johannes                                                                 

In jener Zeit

11stand Maria draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. 

12Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. 

13Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. 

14Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. 

15Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. 

16Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. 

17Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. 

18Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.

 

 

Tagesimpuls:

 

Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.   (Joh 20,17)

 

Die Juden wurden mit einem sehr großen Respekt vor Gott erzogen. Den Namen Gottes, Jahwe, durfte man nicht aussprechen, man sagte nur immer Adonai (der Herr) oder der Himmel oder der Allmächtige oder ähnlich. Jesus wurde vorgeworfen, dass er Gott seinen Vater nannte (vgl. Joh 5,18). Das war unerhört für die Ohren der Juden. Nun nennt er Gott nicht nur seinen Vater, sondern auch unseren Vater. Wir dürfen Vater sagen, Abba, Papa. So eine Nähe zu Gott haben zu dürfen, das war neu, das war einzigartig!

 

Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. 

 

Wenn Jesus zum Vater geht, wenn Maria Magdalena ihn nicht festhalten darf (und kann), dann ist es nicht, weil Jesus uns im Stich lassen wollte, weil er weggehen wollte. Es ist vielmehr, weil er uns die Brücke zu Gott bauen will, weil er will, dass der Himmel für uns nicht mehr fern ist, dass Gott für uns auch ein Vater wird, so wie er für Jesus der Vater ist. Auch wir dürfen jetzt Papa sagen. Jesus geht in den Himmel für uns alle, weil er uns mitnehmen will. Dass er sich nicht entfernen will, sagt er an einer anderen Stelle mit den Worten: „Ich komme wieder" (Joh 14,3). Er kommt wieder in der Eucharistie, er ist unser Weg, er sendet den Heiligen Geist, wo der Heilige Geist ist, da ist Jesus gegenwärtig (vgl. 2 Kor 3,17).

 

Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. 

 

Man kann Jesus als Brückenbauer bezeichnen, er ist zugleich auf beiden Seiten, im Himmel und auf der Erde. Auf diese Weise können wir durch ihn zum Vater kommen. Er will uns nicht verlassen, er will uns so nah sein wie nie zuvor, und auch der Vater soll uns so nah sein wie nie zuvor.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du zum Vater gehst, um den Himmel für uns zu öffnen. Ich danke dir, dass du uns das Vater Unser gelehrt hast, und ich danke dir, dass Maria Magdalena uns ausrichten soll, dass dein Vater auch unser Vater ist. Ich bitte dich, hilf uns und vielen Menschen, eine tiefe Beziehung zum Vater zu haben.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

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