Montag, 11. April 2022

Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt. (Joh 12,3)

Karwoche   Montag

 

EVANGELIUM

Joh 12, 1-11

 

1Sechs Tage vor dem Paschafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den er von den Toten auferweckt hatte. 

2Dort bereiteten sie ihm ein Mahl; Marta bediente, und Lazarus war unter denen, die mit Jesus bei Tisch waren. 

3Da nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihrem Haar. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt. 

4Doch einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, der ihn später verriet, sagte: 

5Warum hat man dieses Öl nicht für dreihundert Denare verkauft und den Erlös den Armen gegeben? 

6Das sagte er aber nicht, weil er ein Herz für die Armen gehabt hätte, sondern weil er ein Dieb war; er hatte nämlich die Kasse und veruntreute die Einkünfte. 

7Jesus erwiderte: Lass sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses tue. 

8Die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer bei euch. 

9Viele Juden hatten erfahren, dass Jesus dort war, und sie kamen, jedoch nicht nur um Jesu willen, sondern auch um Lazarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte. 

10Die Hohenpriester aber beschlossen, auch Lazarus zu töten, 

11weil viele Juden seinetwegen hingingen und an Jesus glaubten.

 

 

Tagesimpuls:

 

Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt.   (Joh 12,3)

 

Maria ist verschwenderisch. Bis heute gibt es diese Diskussion, ob man für Jesus verschwenderisch sein dürfe, oder ob es nur legitim sei, wenn man das Geld für caritative Bedürfnisse ausgebe. Ich sehe hier wieder die Wichtigkeit des ersten Gebots, der Gottesliebe. Die Nächstenliebe, die genauso wichtig ist, ist eine Frucht der Gottesliebe. Die Gottesliebe ist die Wurzel, der Stamm. Ohne sie  bekommen wir keine echte Nächstenliebe. „Wichtig ist das Brot, wichtiger die Freiheit, am wichtigsten aber die unverratene Anbetung", sagte Alfred Delp. Wenn wir uns nur auf Brot konzentrieren, dann werden wir materialistisch, dann verlieren wir den Sinn für Menschlichkeit. Wir dürfen Gott nicht verraten. Wir müssen auch in die Gottesliebe investieren, auch verschwenderisch.

 

Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt. 

 

Maria gibt viel. Sie rechnet nicht, sie zählt nicht. Wir schauen bei den Gebetszeiten und sogar bei den Gottesdiensten manchmal auf die Uhr. Das ist genau das Gegenteil von dem, was Maria getan hat. Sie würde niemals fragen: „Wie lange muss ich noch beten?" Sie würde beten, einfach weil sie Jesus liebt, je länger umso besser. Wie drücke ich meine verschwenderische Liebe zu Jesus aus? Habe ich schon mal etwas "Verrücktes" für Jesus gemacht? Manche Liebhaber machen verrückte Dinge für ihre Geliebte, z.B. dass jemand eine mehrtägige Reise auf sich nimmt, nur um seine Geliebte (oder den Geliebten) für eine Stunde treffen zu können. Solche Geschichten habe ich schon gehört. Mache ich auch mal etwas „Verrücktes" für Jesus? Z.B. mal eine ganze Nacht beten, obwohl man am nächsten Tag Dienste und Verpflichtungen hat? Wenn man anfängt, rational zu überlegen und zu berechnen, dann geht das nicht. Aber doch lebt die Liebe auch von solchen besonderen Taten. Gewiss lebt die Liebe vor allem auch von der Treue in den kleinen Dingen. Aber wir sehen, ab und zu gibt es auch mal diese „Verrückten" Dinge, die nur Menschen verstehen, die echt lieben.

 

Gebet:

Jesus, ich erinnere mich, dass ich sehr verliebt war in dich. Ich liebe dich auch heute, auch wenn es heute anders ist als damals. Ich will meine Liebe zu dir immer wieder neu entfachen. Danke, dass ich dich immer lieben kann und darf. Danke, dass du Marias Tat nicht verachtet hast. Im Gegenteil, du hast sie sehr gelobt, auch wenn es vielleicht unvernünftig war.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

1 Kommentar:

  1. Herr, folgendes bewegt mein Herz.

    Judas sieht nicht, dass jene die zur Dir kommen - nur um Heilung bitten wollen - und nichts materielles oder weltlichen.
    Hier erkenne ich, dass Judas Iskariot
    " innerlich " auf die selbe Stufe steht wie due Pharisäer und Hohepriester.

    Jesu, mit welch ein Herzgefühl folge ich DIR, und mit welchen Augen schaue ich DICH an?
    * hierüber werde ich in dieser Woche nachdenken

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