Donnerstag, 4. Juli 2019

Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! (Mt 9,2)

13 Woche im Jahreskreis     Donnerstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 9,1-8

In jener Zeit stieg Jesus in das Boot, fuhr über den See und kam in seine Stadt. 

Da brachte man auf einer Tragbahre einen Gelähmten zu ihm. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! 

Da dachten einige Schriftgelehrte: Er lästert Gott. 

Jesus wusste, was sie dachten, und sagte: Warum habt ihr so böse Gedanken im Herzen? 

Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? 

Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Darauf sagte er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! 

Und der Mann stand auf und ging heim. 

Als die Leute das sahen, erschraken sie und priesen Gott, der den Menschen solche Vollmacht gegeben hat.

 

 

Tagesimpuls:

 

Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!  (Mt 9,2)

 

Jesus reagiert auf den Glauben derer, die den Gelähmten tragen. Das ist ein Geheimnis. Normalerweise müsste man sagen, dass jeder sein Leben selber leben muss. Es gibt Entscheidungen, die kann nur jeder selber treffen. Ein anderer kann nicht für mich an Jesus glauben. Das ist meine ganz persönliche Entscheidung. Aber offensichtlich können die vier (ich vermute, dass es vier waren), die den Gelähmten tragen, doch sozusagen stellvertretend für ihn an Jesus glauben. Hier ist das Geheimnis der Fürbitte. Meines Erachtens nach kann man das nicht tiefer ergründen oder verstehen. Es bleibt ein Geheimnis.

 

Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!

 

Wir haben das auch bei der Kindertaufe. Die Kinder können noch nicht selber ihren Glauben bekennen, aber die Eltern bekennen ihn stellvertretend für die Kinder. Und die Kirche vertraut darauf, dass der Glaube und die Fürbitte der Eltern ausreichen, um die Kinder dann auch in den Glauben an Jesus zu führen. Ich sehe, dass es in der Praxis nicht so ist, wie es sein sollte, weil die Eltern selber meistens keinen Glauben haben. Ich sehe aber auch, dass es bei wirklich gläubigen Eltern so geschieht. Die Kinder werden als Kinder Gottes erzogen und zu einer tiefen persönlichen Glaubensentscheidung für Jesus geführt. Hier scheint sich das zu erfüllen, dass es einen geheimnisvoll wirkenden stellvertretenden Glauben der Kirche gibt. Jesus vergibt einer Person die Sünden, weil andere Menschen stellvertretend für ihn glauben und beten. Im Grunde ist das der Glaube und die Fürbitte der Kirche.

 

Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!

 

Wie gesagt, das ist ein Geheimnis, man kann es nicht verstehen. Aber es gibt diesen stellvertretenden Glauben der Kirche für die Menschheit. Wenn dem nicht so wäre, wäre die Welt vielleicht schon lange im Chaos untergegangen. Wenn wir das glauben, dann erkennen wir, wie wichtig unsere Fürbitten sind, wie viel wir bewegen können, wie viel wir dadurch helfen können. Und es ergibt sich eine Dringlichkeit: wie viele Menschen könnten durch unsere Fürbitten gerettet werden? Wenn es wahr ist, dass wir viel bewegen können, dann können wir auch viel versäumen, wenn wir es nicht tun. Daher sollen wir uns an den vier Männern ein Vorbild nehmen und für unsere Mitmenschen beten.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir für das Vorbild dieser vier Männer. Ich danke dir, dass du auf ihren Glauben reagiert hast. Damit zeigst du, dass wir stellvertretend für die anderen glauben können. Wir können nicht verstehen, wie das funktioniert, aber wir sehen, dass die Fürbitte so viel bewirken kann. Hilf uns, dass wir in der Fürbitte für die Menschen und für die Welt nicht nachlassen, denn du hast uns eine große Verantwortung in die Hände gelegt.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 







Roland Bohnen
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52538 Selfkant Süsterseel 
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Fax 02456 - 3019


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