Donnerstag, 14. Oktober 2021

An dieser Generation wird es gerächt werden. (Lk 11,51)

28 Woche im Jahreskreis     Donnerstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 11,47-54

In jener Zeit sprach Jesus: Weh euch! Ihr errichtet Denkmäler für die Propheten, die von euren Vätern umgebracht wurden.

Damit bestätigt und billigt ihr, was eure Väter getan haben. Sie haben die Propheten umgebracht, ihr errichtet ihnen Bauten.

Deshalb hat auch die Weisheit Gottes gesagt: Ich werde Propheten und Apostel zu ihnen senden, und sie werden einige von ihnen töten und andere verfolgen,

damit das Blut aller Propheten, das seit der Erschaffung der Welt vergossen worden ist, an dieser Generation gerächt wird,

vom Blut Abels bis zum Blut des Zacharias, der im Vorhof zwischen Altar und Tempel umgebracht wurde. Ja, das sage ich euch: An dieser Generation wird es gerächt werden.

Weh euch Gesetzeslehrern! Ihr habt den Schlüssel der Tür zur Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die, die hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert.

Als Jesus das Haus verlassen hatte, begannen die Schriftgelehrten und die Pharisäer, ihn mit vielerlei Fragen hartnäckig zu bedrängen;

sie versuchten, ihm eine Falle zu stellen, damit er sich in seinen eigenen Worten verfange.



Tagesimpuls:

An dieser Generation wird es gerächt werden.  (Lk 11,51) 

Hier behandelt Jesus ein Thema, das auch aktuell sehr umstritten ist. Kann die Schuld der Vorfahren auf uns zurückfallen? Offensichtlich beantwortet Jesus diese Frage mit einem klaren Ja. Aber was heißt das für uns? Jesus gibt noch einen wichtigen Hinweis dazu. Warum ist es schlecht, dass die Juden Denkmäler für ihre Propheten errichten? Weil sie sich damit von der Schuld ihrer Vorfahren distanzieren. Sie sagen: „Wir waren das ja nicht, es ist ja nicht unsere Schuld." Das stimmt zwar, aber trotzdem wäre es besser, wenn sie sich mit der Schuld ihrer Väter identifizieren und Gott dafür um Verzeihung bitten würden. 

An dieser Generation wird es gerächt werden.

Ich weiß, dass dies ein schwieriges Thema ist. Manche fragen: „Wie lange muss man denn in der Vergangenheit herumrühren?" Wir lassen Messen feiern für unsere Vorfahren, damit ihre Schuld gesühnt und sie in den Himmel kommen können. Wie lange muss man das machen? Man kann das nicht aufrechnen. Manche prophetisch begabte Menschen erkennen in Heilungsgebeten Schuld der Vorfahren, für die man um Verzeihung bitten müsse, damit man im Heute geheilt werden kann. Da muss etwas dran sein, denn es gibt Erfahrungen von Heilungen, die bei solchen Gebeten geschenkt werden. Und trotzdem muss man in diesem Bereich sehr behutsam sein. 

An dieser Generation wird es gerächt werden.

Als Jesus am Kreuz gestorben ist, wurde seine Erlösung auch wirksam für alle Vorfahren. Er stieg in die Unterwelt hinab, um die Seelen der Menschen, die vor ihm gelebt haben, zu erlösen. Wir könnten also für alle Menschen ab Adam und Eva beten und ihnen das kostbare Blut Jesu bringen. Aber wie weit sollen wir gehen, wenn wir Messen feiern und beten für unsere Verstorbenen, damit Jesus sie durch sein kostbares Blut erlöst? Wie gesagt, das ist ein schwieriges Thema, und ich würde es mit Augenmaß tun, also nicht übertreiben. Dabei ist zu bedenken, dass wir unterschiedliche Charismen haben. Es gibt Gläubige, die immer wieder Messen feiern lassen für die Armen Seelen, weil Gott ihnen dieses speziell ans Herz legt. Und es gibt charismatisch begabte Menschen, die eine besondere Gabe haben, für unsere Vorfahren zu beten und dadurch sogar für die jetzt lebenden Menschen viel Heil zu bringen. 

An dieser Generation wird es gerächt werden.

Ich verstehe es nicht umfassend. Aber für mich ist die Bibel immer die Grundlage. Und wenn Jesus hier so klar betont, dass die Nachfahren die Auswirkungen der Schuld der Väter zu spüren bekommen, wenn er kritisiert, dass die Nachfahren sich nicht mit dieser Schuld identifizieren und um Vergebung bitten, dann ist das für mich ein Hinweis, den ich nicht ignorieren kann. Dann muss da etwas Wichtiges sein, auch wenn ich es nicht alles verstehe. Ich sehe es so, dass wir uns mit dem Kreuzesopfer in der Messe verbinden und mit Christus und in Christus für die Erlösung unserer Vorfahren beten. 

Gebet: 
Jesus, ich will für die Armen Seelen beten, ich will heute beten für alle, die uns vorausgegangen sind, vor allem für unsere Familienangehörigen. Ich weiß nicht genau, wie lange man für jemanden beten soll, oder wie viele Generationen man zurückgehen soll. Ich vertraue darauf, dass du mir das richtige Augenmaß schenkst, dass ich nicht übertreibe, aber auch nicht zu wenig tue. Ich will mich führen lassen vom Heiligen Geist in meinen Gebeten. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
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1 Kommentar:

  1. Jesus, deine Rede, nimmt an "Fahrt auf". Zwar sprichst Du das "Weh euch"...aus, doch dahinter wird klar, dass die "Propheten- Verfolgung- und Tötung" in den Vordergrund rückt, und es kommt noch härter. DU  sprichst vom "Diebstahl des Schlüssel und der Erkenntnis"!!  Ich frage mich, wer ist der Schlüssel,  die Türe - wohin führt sie wohl , wenn ich sie mit dem Schlüssel öffne?
    Und dann noch, 
    wer oder was ist "Erkenntnis"?
    Ich darf in Joh.10,7 lesen, wie DU sagst:
    " Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen."
    In Spr.2,6 lese ich, "Denn der HERR gibt Weisheit, / aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Einsicht".
    Also, fasse ich für mich folgendes zusammen.
    Du - Jesus,  bist Gott, GOTTES-SOHN. 
    DU bist die Türe,  und wer durch die Türe geht, gewinnt an Erkenntnis und Einsicht.
    Du bist,  für mich, der Schlüssel zum "Vater-Glück".  Du bist also auf die Erde gekommen, um mir zu zeigen wie  "Leben im Glauben an Gott Vater" geht. Du bist für mich gestorben und auferstanden, um für mich der Türschlüssel zu sein, damit ich das Geschenk der Erkenntnis Gottes entdecken darf.
    Denn, wenn ich DICH sehe, und Dich kenne, also immer tiefer und tiefer "erkenne",  dann sehe ich den der DICH gesandt hat.
    JESUS , für mich, bist DU die lebendige Erkenntnis Gottes, und ich glaube, dass DU mich auf die Fürsprache ser Gottesmutter Maria und des Hl.Kallistus  zum Vater führen wirst.  Amen 🙏

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