Dienstag, 10. Juli 2018

Er trieb den Dämon aus, und der Stumme konnte reden. (Mt 9,33)

14 Woche im Jahreskreis     Dienstag

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 9,32-38.

In jener Zeit brachte man zu Jesus einen Stummen, der von einem Dämon besessen war. 

Er trieb den Dämon aus, und der Stumme konnte reden. Alle Leute staunten und sagten: So etwas ist in Israel noch nie geschehen. 

Die Pharisäer aber sagten: Mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. 

Jesus zog durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden. 

Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. 

Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. 

Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.

 

 

Tagesimpuls:

 

Er trieb den Dämon aus, und der Stumme konnte reden.   (Mt 9,33)

 

Wenn in der Einheitsübersetzung übersetzt wird, „der von einem Dämon besessen war", dann klingt das für uns wie etwas, das ganz weit von uns weg ist, wo wir selber keinerlei Beziehung zu haben. Wer hat schon einmal einen wirklich Besessenen erlebt? Aber die Übersetzung „besessen" ist irreführend. Im Griechischen steht dort ein Wort, dass man mit „dämonisiert" übersetzen kann. Also ist der Stumme von einem Dämon belastet, beeinflusst, bedrängt. Und das ist jetzt gar nicht mehr so weit weg. Wer von uns könnte es nicht nachvollziehen, dass man bedrängt wird, unter Druck gesetzt wird, in einer bestimmten Hinsicht gefangen ist? Ich glaube, dass wohl die allermeisten Menschen, wenn nicht alle, irgendwie von Dämonen bedrängt sind, in unterschiedlicher Intensität.

 

Er trieb den Dämon aus, und der Stumme konnte reden. 

 

Ein stummer Dämon kann selbstverständlich – und ich glaube, dass es in dieser biblischen Begebenheit auch so war – dann vorliegen, wenn ein Mensch tastsächlich stumm ist im direkten Sinne des Wortes. Es gibt ein wunderbares Zeugnis von einer Frau aus unserer Gemeinde, die nicht sprechen konnte, und bei einer Wallfahrt in Kevelaer beim Singen des Liedes „Großer Gott, wir loben dich" wurde sie befreit von ihrer Stummheit. Das liegt schon viele Jahre zurück, aber viele erinnern sich noch daran.

 

Er trieb den Dämon aus, und der Stumme konnte reden. 

 

Ein stummer Dämon liegt aber vermutlich bei vielen von uns auch vor, wenn wir irgendwie wie gelähmt und stumm sind, wenn es darum geht, unseren Glauben zu bezeugen. Was ist z.B., wenn jemand sagt: „Ich kann nicht Lektor werden, ich kann nicht vor einer großen Gruppe sprechen." Ist das normal? Ist das etwa der Wille Gottes? Wie oft sind wir wie durch eine magische Kraft gehindert, das zu sagen, was jetzt gesagt werden müsste. Oder man denkt: „Jetzt müsste ich eigentlich einen Leserbrief schreiben." Und schnell verwirft man den Gedanken wieder. Und wieder einmal ist die Stimme der Kirche stumm geblieben. Haben wir es da nicht auch oft mit stummen Dämonen zu tun? Aber es heißt ja: Gefahr erkannt – Gefahr gebannt. Wenn wir wissen, woran es liegt, dann können wir dagegen beten und frei werden, damit die Kirche ihre Stimme erhebt und die Menschen eine Chance bekommen, Jesus kennen zu lernen.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du uns befreien willst. Bitte verzeih mir, dass ich noch viel zu oft meine Stimme nicht erhebe. Ich glaube, dass da stumme Dämonen noch am Werk sind, und ich bitte dich, mir zu helfen, frei zu werden. Hilf uns, freimütig und furchtlos zu werden, dass unser Mund dein Lob und deine Liebe verkündet.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 

1 Kommentar:

  1. Jesus, lass mich heute durch die Kraft des Gebetes, "stumme dämonische Mächte" in mir aufdecken, damit sie vor DIR fliehen, und nie wieder zu mir zurück kommen. Amen

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