Samstag, 7. November 2020

Die klugen aber nahmen mit ihren Lampen noch Öl in Krügen mit. (Mt 25,4)

32 Sonntag im Jahreskreis  

Evangelium                                                                                               Mt 25, 1–13

In jener Zeit
erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis:
1Mit dem Himmelreich
wird es sein wie mit zehn Jungfrauen,
die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen.
2Fünf von ihnen waren töricht
und fünf waren klug.
3Die törichten nahmen ihre Lampen mit,
aber kein Öl,
4die klugen aber nahmen mit ihren Lampen
noch Öl in Krügen mit.
5Als nun der Bräutigam lange nicht kam,
wurden sie alle müde und schliefen ein.
6Mitten in der Nacht aber erscholl der Ruf:
Siehe, der Bräutigam!
Geht ihm entgegen!
7Da standen die Jungfrauen alle auf
und machten ihre Lampen zurecht.
8Die törichten aber sagten zu den klugen:
Gebt uns von eurem Öl,
sonst gehen unsere Lampen aus!
9Die klugen erwiderten ihnen:
Dann reicht es nicht für uns und für euch;
geht lieber zu den Händlern
und kauft es euch!
10Während sie noch unterwegs waren, um es zu kaufen,
kam der Bräutigam.
Die Jungfrauen, die bereit waren,
gingen mit ihm in den Hochzeitssaal
und die Tür wurde zugeschlossen.
11Später kamen auch die anderen Jungfrauen
und riefen: Herr, Herr, mach uns auf!
12Er aber antwortete ihnen und sprach: Amen, ich sage euch:
Ich kenne euch nicht.
13Seid also wachsam!
Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.

 

Tagesimpuls:

 

Die klugen aber nahmen mit ihren Lampen noch Öl in Krügen mit.  (Mt 25,4)

 

Die Tatsache, dass die törichten Jungfrauen am Ende nicht mitfeiern können, zeigt, dass Jesus auf etwas hinweist, was unersetzlich ist, was aber auch jeder Mensch nur für sich allein kann, was ihm kein anderer abnehmen kann. Wir sind eben als Menschen unersetzlich. Es gibt vieles, was wir nur für uns allein können, was andere nicht für uns tun können. Das hat nichts mit mangelnder Nächstenliebe zu tun. Ich bin sicher, dass z.B. viele Eltern ihre Kinder so sehr lieben, dass sie alles für sie tun würden. Aber sie erleben, dass sie eben nicht alles für sie tun können. Manches müssen die Kinder allein tun, da können die Eltern nicht helfen.

 

Die klugen aber nahmen mit ihren Lampen noch Öl in Krügen mit.

 

Aber was ist dann mit dem Öl gemeint, für das nur jeder Mensch selber sorgen kann, was niemand einem abnehmen kann? Ich sehe es so: Die Lampe ist das Gefäß, das Öl ist der Inhalt. Die Lampe ist das Äußerliche, das Öl ist das Innerliche. Das Äußerliche wäre z.B., dass man zur Kirche geht und mit bestimmten Formeln betet. Das Innerliche wäre dann die Liebe zu Jesus. Ich kann zur Kirche gehen, aber ich kenne Jesus nicht, und Jesus sagt ja am Ende sogar: „Ich kenne euch nicht." Natürlich kennt Jesus jeden Menschen. Aber ich glaube, er meint, dass es keine Beziehung gibt, keine Liebe. Derjenige war zwar zeitlebens zur Kirche gegangen, hat aber nie eine persönliche Beziehung zu Jesus entwickelt. Jesus ist ihm zutiefst fremd geblieben. Und so erlebt er nicht die Schönheit des Hochzeitsfestes.

 

Die klugen aber nahmen mit ihren Lampen noch Öl in Krügen mit.

 

Äußerlich betrachtet gab es keinen Unterschied zwischen den klugen und den törichten Jungfrauen. Man kann äußerlich alles mitmachen, aber man hat kein Öl in seinem Inneren, keine Liebe in seinem Herzen. Und der ganze Sinn unseres Lebens besteht darin, die Liebe zu Jesus in unserem Herzen zu entwickeln, Jesus kennenzulernen, eine Beziehung zu ihm zu entwickeln, damit er uns nicht mehr fremd ist. Wenn ein guter praktizierender Katholik sagen würde: „Ja, irgendwas Höheres muss es da geben", dann wäre das ein echtes Alarmsignal. Hat dieser Christ Jesus noch nicht kennengelernt? Ist Jesus für ihn nicht mehr als ein numinoses höheres Wesen?

 

Gebet:

Jesus, ich will dich kennen- und lieben lernen. Jesus, ich will das Öl der Liebe in meinem Herzen haben. Ich will das Öl des Heiligen Geistes in mir haben. Heiliger Geist, komm und schenke mir die göttliche Liebe, damit ich Jesus, meinen Bräutigam, mit brennendem Herzen erwarte.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
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Telefon 02456 - 3627    
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1 Kommentar:

  1. Jesus,  was ist nur los in deiner Kirche.
    Wenn ich das heutige Sonntag's-Evangelium lese, und die Kirchen vor Ort sehe, dann frage ich mich,  sind die Jungfrauen etwa wir?

    Wenn so manchesmal "Eucharistische Anbetung" ist,  vor oder nach einer  Hl.Messe, und  dann der Ruf erschallt:
    Siehe, der Bräutigam!  Geht ihm entgegen!

    Dann darf man feststellen,  dass viel in Bewegung gesetzt wird, doch nur wenige sich aufmachen um IHN entgegen zu gehen.

    Und dann ist da noch das Öl.
    Es gibt unterschiedliche Quaulitätsstufen von Ölen, so kennen wir Leichtlauföle, und Öle mit dichter Konsistenz.
    Ich vielen südlichen Ländern ist zur Zeit  Olinenernte und  die Herstellung von Olivenöl.  Und so wie es beim Olivenöl  unterschiedliche Quaulitätsstufen gibt, so ist es wohl auch mit dem Öl der Lampen der Jungfrauen.
    Die einen haben  Öl mit einem guten, die anderen haben Öl mit weniger guten Brennwert. Es kommt nicht auf die Quantität sondern auf die Qualität an. Doch was macht den Brennwert aus...damit das Öl von guter Qualität ist? 
    Ich lerne zu verstehen, dass die Qualität von meinem "Glauben der Liebe" abhängig ist.

    Und nun bitte ich dich du mein Schutzengel und all ihr Seligen und Heiligen, mir die Quelle zu zeigen wo ich dieses "hochgelobte Öl" finde, damit meine Seelen-Lampen immer brennend bleibt.  Muttergottes erbitte mir auf die Fürsprache des Hl.Geistes eine nie endende "Liebschaft"  zum "himmlischen Bräutigam".  Nur so kann ich IHN entgegen gehen wenn der der Ruf erschallt:
    Siehe, der Bräutigam!  Geht ihm entgegen!
    Amen

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