Mittwoch, 27. September 2017

Wenn euch aber die Leute in einer Stadt nicht aufnehmen wollen, dann geht weg. (Lk 9,5)

25 Woche im Jahreskreis – Mittwoch

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 9,1-6.

In jener Zeit rief Jesus die Zwölf zu sich und gab ihnen die Kraft und die Vollmacht, alle Dämonen auszutreiben und die Kranken gesund zu machen.
Und er sandte sie aus mit dem Auftrag, das Reich Gottes zu verkünden und zu heilen.
Er sagte zu ihnen: Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Wanderstab und keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und kein zweites Hemd.
Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst.
Wenn euch aber die Leute in einer Stadt nicht aufnehmen wollen, dann geht weg, und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie.
Die Zwölf machten sich auf den Weg und wanderten von Dorf zu Dorf. Sie verkündeten das Evangelium und heilten überall die Kranken.

 

Tagesimpuls:

 

Wenn euch aber die Leute in einer Stadt nicht aufnehmen wollen, dann geht weg.  (Lk 9,5)

 

Es gibt Menschen, zu denen wir eine feste Beziehung haben, z.B. die Familie oder langjährige Freude. Von diesen Menschen dürfen wir nicht einfach weggehen. Aber es gibt auch Menschen, die uns an die Seite gestellt werden für eine bestimmte Zeit, zu denen wir gesendet werden. Z.B. sitzen wir im Zug zufällig nebeneinander, und wir kommen ins Gespräch. Oder eben, wie Jesus es hier sagt: wir werden gesendet, um zu evangelisieren. Hier sollen wir uns um die Menschen kümmern, die uns ihr Herz öffnen, aber wir sollen die Menschen nicht weiter „belästigen", die sich nicht öffnen. Wenn es anders wäre, dann würde es auch viel zu viel. Man kann gar nicht zu so vielen Menschen regelmäßige Beziehungen pflegen. Hier müssen wir also genau schauen: Wer öffnet sich? Wo soll ich jetzt noch mehr in die Beziehung investieren? Bei wem ist es wichtig, dass ich jetzt am Ball bleibe?

 

Wenn euch aber die Leute in einer Stadt nicht aufnehmen wollen, dann geht weg.

 

Daher sind Patenschaften so wichtig. Alle, die neu zur christlichen Gemeinschaft kommen, müssten wenigstens einen Paten haben, der sich um sie kümmert. Durch den Paten haben sie die Möglichkeit, Anschluss an die Gemeinschaft zu finden. Wenn Gott uns viele Neue schenkt, dann müssen wir versuchen, diese Neuen aufzufangen. Ich als Priester kann sie vor oder nach dem Gottesdienst ansprechen, ich kann ein Gespräch mit ihnen führen, aber einen dauerhaften guten Kontakt müsste ein Pate übernehmen. Mit Pate meine ich jetzt nicht nur den ausdrücklichen Tauf- oder Firmpaten. Mit Pate meine ich hier einen Begleiter, der sich für diese Person verantwortlich fühlt. Wenn solche Paten die Neuen immer wieder zum Gottesdienst begleiten, ihnen Empfehlungen machen, an welchen Veranstaltungen sie teilnehmen können, ihnen einen Hauskreis oder Gebets- oder Bibelkreis vermitteln, dann werden die Neuen integriert und die Gemeinde wächst. Wenn es keine Paten gibt, die sich um die Neuen kümmern, dann ist es ein Kommen und Gehen, und die Gemeinde wächst nicht.

 

Wenn euch aber die Leute in einer Stadt nicht aufnehmen wollen, dann geht weg.

Jesus lädt uns ein: Wir sollen evangelisieren und uns dabei nicht verzetteln. Wir sollen immer genau hören und schauen, wen soll ich begleiten, wen soll ich loslassen? Mit seiner Hilfe werden wir die Gemeinschaft aufbauen. Und wenn wir Menschen loslassen, dann legen wir sie vertrauensvoll in die Hände Gottes, vielleicht werden sie uns schon bald wieder geschenkt.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du und immer wieder Begegnungen schenkst, in denen wir den Menschen deine Liebe bezeugen können. Hilf uns aber, dass wir in der Evangelisierung noch stärker werden! Gib uns Mut zum Evangelisieren, schenke uns die richtigen Worte, die richtige Haltung, dass wir dort loslassen, wo es nichts zu gewinnen gibt, aber auch dort begleiten, wo Menschen sich öffnen. Führe du alle unsere Bemühungen und lass unsere Gemeinschaft wachsen!

 

 

Pastor Roland Bohnen

 

 

 

 

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