Mittwoch, 28. Juni 2023

Sie kommen zu euch wie Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe. (Mt 7,15)

12 Woche im Jahreskreis     Mittwoch

 

EVANGELIUM

Mt 7, 15-20

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

15Hütet euch vor den falschen Propheten; sie kommen zu euch wie Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe.

16An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Erntet man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen?

17Jeder gute Baum bringt gute Früchte hervor, ein schlechter Baum aber schlechte.

18Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen und ein schlechter Baum keine guten.

19Jeder Baum, der keine guten Früchte hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.

20An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Sie kommen zu euch wie Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe.  (Mt 7,15)

 

Ein falscher Prophet ist wie ein Trickbetrüger. Er ist sehr höflich und zuvorkommend, damit man ihm glaubt. Aber am Ende betrügt er, und damit schadet er dem Menschen, auch wenn er zunächst sehr freundlich ist. Wie sehen falsche Propheten heute aus? Ich möchte niemanden verurteilen, aber man muss doch unterscheiden, was im Sinne Jesu ist und was nicht. Vielleicht sind es diejenigen, die die Liebe Gottes verkünden, aber keine Grenzen anerkennen. Die behaupten, dass es keine Sünde gäbe, oder das, was die Kirche in ihrer Tradition als Sünde verurteilt, jetzt keine Sünde mehr sei. Oder die, die behaupten, dass die Kirche menschenfreundlich sein müsse, aber damit lassen sie die Menschen ins Unglück laufen, weil sie die Gebote Jesu nicht mehr verkünden. Es kann aber auch umgekehrt sein, dass Menschen sehr fromm sind, aber in ihrer Frömmigkeit Regeln und Gebote aufstellen, die Jesus niemals so gesagt hatte. Falsche Propheten, die den Menschen Angst machen und hohe Forderungen aufstellen, damit wir die angekündigten Bedrohungen noch abwenden könnten. Manche legen z.B. Kettenbriefe in Kirchen aus, damit man bestimmte Gebete mehrmals betet und den Zettel mehrmals kopiert und in andere Kirchen auslegt. 

 

Sie kommen zu euch wie Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe.

 

Es ist nicht leicht, die falschen Propheten zu identifizieren. Jesus sagt, wir sollen auf ihren Lebensstil achten, auf die Früchte. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht. Wie oft war es schon vorgekommen, dass ich unsicher war bezüglich widerstreitender Meinungen in der Kirche. Was ist nun richtig? Ich habe mich häufig an sehr glaubwürdig lebenden Personen orientiert. Alle, die in meinen Augen das Evangelium sehr glaubwürdig leben, vertraten eine bestimmte Meinung. Andere, die eine andere Meinung vertraten, bei denen hatte ich dieses tiefe Gefühl der Glaubwürdigkeit nicht. Dann wurde mir klar, an welche Richtung ich mich halten will. Ich denke, wenn Jesus von den Früchten spricht, dann meint er das, was wir heute mit Glaubwürdigkeit bezeichnen. 

 

Sie kommen zu euch wie Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe.

 

Es bleibt immer eine Herausforderung. Aber letztlich können wir nicht alle Sachverhalte selbst prüfen. Wir sind darauf angewiesen, anderen Menschen zu vertrauen. Und wenn es verschiedene Meinungen gibt, dann schaue ich auf die Menschen, die glaubwürdig sind ihn ihrem Leben des Evangeliums, vor allem auf die Heiligen. Zum Thema Liebe und Sexualität schaue ich auf Papst Johannes Paul II. Der ist für mich sehr glaubwürdig. Ich vertrete mit ihm die Theologie des Leibes. Für mich ist Papst Benedikt der XVI auch sehr glaubwürdig. Ich vertrete in Bezug auf die Bibelauslegung das, was er im Buch „Jesus von Nazareth" geschrieben hat. Ich bin dankbar für die gesunde und klare Lehre, die ich unter anderem von diesen beiden Personen erhalten habe. Ich denke dabei auch an Papst Paul VI mit seiner Enzyklika Humanae Vitae. Das hilft mir, mich zu schützen vor den falschen Propheten. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du uns immer wieder den richtigen Weg zeigst. Bitte hilf uns, zu unterscheiden, wo Menschen nicht mehr deine Lehre vertreten, auch wenn sie behaupten, dass die Kirche menschenfreundlicher werden müsse. Deine Lehre ist menschenfreundlich. Zur Menschenfreundlichkeit gehört, dass man Menschen Orientierung gibt, damit sie nicht in ihr eigenes Verderben laufen. Ich danke dir, dass du uns in deiner Kirche so viel Klarheit geschenkt hast durch gute Lehrer wie die heiligen Päpste der letzten Jahre. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

1 Kommentar:

  1. Ja, mein Gott... gute Früchte hervorbringen!
    Gute Früchte kann man nicht von jedem Baum ernten. Nur ein "guter gesunder Baum" bringt gute Früchte hervor.  DU beziehst dieses Gleichnis auf uns Menschen.
    Petrus - sicher, war ein "ungehobelter" Baum, der den "Schliff des Glaubens" noch erfahren musste, damit er die frühe  Kirche und Christengemeinde führen konnte. In Matt.16,18 lese ich, wie aus Simon Barjona - Petrus wird. Denn DU sagst: "Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen."
    Herr, welcher Baum bin ich für DICH, und welche Früchte kannst DU an mir ernten? Sicherlich bedarf auch ich hier und da noch einen guten "Schliff" mit dem "Glaubenshobel" Gottes !!
    Auf die Fürsprache des Hl.Irenäus bitte ich um die Kraft des Hl.Geistes; damit ich als Mensch/Baum - im christlichen marianischen Glauben  fest und tief verwurzelt bin und bleibe, damit ich eine gute Frucht oder gute Früchte in meinem Leben hervorbringen kann.  Amen 🙏 🙏
    Komm Hl.Geist und erinnere mich immer in meinen Gedanken, Worten und Werken an die Gebote Gottes!

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