09 Woche im Jahreskreis Freitag
EVANGELIUM | Mk 12, 35-37 |
35Als Jesus im Tempel lehrte, sagte er: Wie können die Schriftgelehrten behaupten, der Messias sei der Sohn Davids?
36Denn David hat, vom Heiligen Geist erfüllt, selbst gesagt: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten, und ich lege dir deine Feinde unter die Füße.
37David selbst also nennt ihn „Herr". Wie kann er dann Davids Sohn sein? Es war eine große Menschenmenge versammelt und hörte ihm mit Freude zu.
Tagesimpuls:
Es war eine große Menschenmenge versammelt und hörte ihm mit Freude zu. (Mk 12,37)
Wir sympathisieren mit der Menschenmenge, wir freuen uns, dass Jesus seine Gegner widerlegt hat. So ist es richtig. Bei großen Menschenmengen muss ich an charismatische Prediger denken. Die gibt es auch heute noch. Es ist erwiesen, dass wohl 90% der Besucher von diesen Großveranstaltungen immer dieselben sind, die von Veranstaltung zu Veranstaltung mitreisen. Das ist normal, das ist auch gut so. Denn es gibt im Reich Gottes nicht nur Bekehrungen, es gibt auch die Wichtigkeit der Begleitung von Gläubigen auf dem Glaubensweg. Aber bei diesen Großveranstaltungen gibt es immer auch Menschen, die zum ersten Mal dabei sind, mitunter sogar Menschen, die bisher fern von Jesus waren und große Belastungen zu tragen haben. Ich erinnere mich an eine Heroinsüchtige, die zum ersten Mal dabei war, weil eine Tante sie mitgenommen hatte. Ich erinnere mich an ein junges befreundetes Paar, die bei so einer Gelegenheit zum ersten Mal in ihrem Leben das Sakrament der Buße empfangen haben. Bei den Großveranstaltungen scheint es so zu sein: Der Kern besteht aus Menschen, die Jesus nachfolgen, der gesunde Leib Christi. Dann kommen einzelne dazu, die durch diese Events die Chance bekommen, ein neues Leben zu beginnen.
Es war eine große Menschenmenge versammelt und hörte ihm mit Freude zu.
Die Menschen hören mit Freude zu, obwohl wir doch sicher davon ausgehen können, dass diese Menschen noch keine Heilige waren, sie waren vermutlich nicht anders als wir alle. Sie haben sich längst nicht nach allen Normen der Bergpredigt oder nach den zehn Geboten gerichtet. Sie haben gesündigt, wie die Menschen heute auch. Eigentlich hätten sie Grund, nicht weiter zuzuhören, wenn Jesus etwas Strenges sagt, was sie so nicht bereit sind zu leben. Aber wenn der Heilige Geist wirkt, dann hören alle gern zu. Das erlebe ich auch bei den Predigten. Wenn ich im Nachhinein denke, „oh, jetzt hast du aber einige vor den Kopf gestoßen", dann kommen vielleicht gerade die auf mich zu und sagen, wie gut sie es fanden. Haben die das nicht verstanden, was ich gesagt hatte? Ich glaube tatsächlich an das Wirken des Heiligen Geistes, der in erster Linie die große Freude in die Herzen schenkt, und darüber hinaus jedem das ans Herz legt, was für ihn jetzt der nächste Schritt sein könnte. Ich habe schon oft diese Freude in den Gesichtern gespürt, die eigentlich nicht zu dem passt, was ich gesagt hatte. Das muss der Heilige Geist sein, der die Menschen an Jesus zieht.
Es war eine große Menschenmenge versammelt und hörte ihm mit Freude zu.
Was könnte das für uns heißen? Ob wir darüber nachdenken sollen, diese großen Veranstaltungen doch ab und zu aufzusuchen, insbesondere, um Menschen mitzunehmen? Ich denke an meine wunderbare Erfahrung beim Loretto-Treffen in Neviges, oder an Medugorje-Wallfahrten, wo man auch immer die große Menschenmenge erleben kann. Oder an charismatische Prediger, die in Gemeinden eingeladen werden. Oder vielleicht auch an das Leben im Geist Seminar, das in unserer Gemeinde vom 30.06. bis zum 02.07. durchgeführt wird. (Es wird aber auch bei Radio Horeb und über unseren YouTube Kanal Kirche Selfkant übertragen.)
Gebet:
Jesus, ich danke dir für die Freude, die die Menschenmenge bei deiner Predigt hatte. Danke für alle Großveranstaltungen, die für dich durchgeführt werden. Bitte zeige mir, wo ich an diesen Großveranstaltungen teilnehmen soll. Zeige mir besonders, wen ich dorthin mitnehmen soll.
Pastor Roland Bohnen
www.tagesimpuls.org
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen