Samstag, 24. Juni 2023

Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. (Mt 10,30)

12 Sonntag im Jahreskreis   

Evangelium                                                                                                  Mt 10, 26–33

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
26Fürchtet euch nicht vor den Menschen!
Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird,
und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.
27Was ich euch im Dunkeln sage,
davon redet im Licht,
und was man euch ins Ohr flüstert,
das verkündet auf den Dächern!
28Fürchtet euch nicht vor denen,
die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können,


sondern fürchtet euch eher vor dem,
der Seele und Leib in der Hölle verderben kann!
29Verkauft man nicht zwei Spatzen für einen Pfennig?
Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde
ohne den Willen eures Vaters.
30Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.
31Fürchtet euch also nicht!
Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.
32Jeder, der sich vor den Menschen zu mir bekennt,
zu dem werde auch ich mich
vor meinem Vater im Himmel bekennen.
33Wer mich aber vor den Menschen verleugnet,
den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.

 

Tagesimpuls:

 

Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.  (Mt 10,30)

 

Wir sollen im vollen Vertrauen leben, dass Gott uns beschützt. Daher müssen wir nichts verheimlichen, wir dürfen unsere Meinung offen sagen, alles, was mit unserem Glauben zusammenhängt. Ehrlich gesagt bin ich selbst auch noch ziemlich ängstlich. Ich traue mich immer noch nicht, zu bestimmten Themen meine Meinung öffentlich zu sagen. Manche Ängste habe ich im Laufe der Jahre schon überwunden, aber manche „heiße Eisen" packe ich nicht gerne an. Jesus findet das nicht gut. Was im Verborgenen gesprochen wird, soll doch offenbar werden. Und wir sollen keine Angst davor haben, denn er beschützt uns. 

 

Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.

Man könnte einwenden, dass es die Märtyrer gab und gibt. Gott hätte sie nicht beschützt. Aber das stimmt nicht. Gott hat sie auch beschützt. Ja, es gibt das Kreuz, aber wenn das kommt, dann wird Gott uns auch die Kraft dazu geben. Wir können diese Kraft nicht im Voraus bekommen, sondern nur dann, wenn wir sie brauchen. So ähnlich wie wir bei einer sehr langen Reise nicht unser Benzin im Vorrat mitnehmen, sondern, wenn es so weit ist, die Tankstelle anfahren, so werden wir, wenn es so weit ist, alle Gnaden bekommen für das Kreuz, die wir haben müssen. 

 

Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.

Wenn man den folgenden Satz hoffentlich nicht missversteht: Wir sollen nicht das Kreuz predigen in dem Sinne, wie viel wir vielleicht einmal zu leiden haben, wir sollen uns nicht gegenseitig Angst machen, schon gar nicht sollen wir uns das Leiden vorher schon in der Fantasie ausmalen und vorstellen. Wir sollen die Kraft Gottes predigen, dass er uns beschützt, dass er uns bewahrt. Genau das wird uns auf das Kreuz vorbereiten, das uns möglicherweise bevorsteht. Wir sollen den Glauben stärken, dass Gott uns beschützt, dass uns kein Haar gekrümmt wird, dass er alles genau lenkt und nichts gegen uns geschehen wird, was er nicht zulässt. Genauso werden wir gestärkt, und aus dieser Kraft heraus können wir, wenn es so kommen sollte, auch das Kreuz annehmen. 

 

Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.

Versuchen wir, in diesem Gottvertrauen zu leben! Er passt auf uns auf, er macht keine Fehler, er behütet uns, er führt uns. Und unsere Aufgabe ist, dass wir die Menschenfurcht überwinden und mutig Zeugnis geben für die Liebe und für das Leben. Ich habe von einer Situation in einem Land gehört, wo eine Mutter von vier Kindern eine Operation gemacht hat, bei der ihr Geschlecht umgewandelt wurde in einen Mann. Nun steht bevor, dass auch zwei der minderjährigen Kinder so eine Operation machen sollen. Derjenige, von dem ich das gehört habe, macht sich Sorgen um das Schicksal dieser Menschen, weil man die Operation nicht mehr rückgängig machen kann. Ob sie nach einer solchen Operation wirklich glücklich werden, oder ob sie nicht vielmehr ihr Leben damit sehr belasten, ohne dass es zu einer Lösung ihrer Probleme führen wird. Wenn wir sprechen, dann sprechen wir aus Liebe zu den Menschen, aus Sorge um ihr Wohlergehen. Aber bei bestimmten Themen kostet das sehr viel Mut. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du uns deinen Schutz versprichst. Bitte hilf uns, dass wir klug sind, aber nicht ängstlich. Lass uns ganz stark auf dich vertrauen, dass wir, wenn wir aus Liebe sprechen, von dir beschützt werden, auch wenn viele anderer Meinung sind. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

1 Kommentar:

  1. Jesus, Du sendest die Jünger aus, im Herzen offen, frei und ohne Angst, dass Gottes Wort zu verkünden. Du Jesus, DU segnest sie mit der Kraft des Hl.Geistes, der sie und alle Priester, Ordensleute und jene die das Wort Gottes weitergeben MUT gibt, sich der zukünftigen Welt ( die sich auch heute,  so wie damals, sich im veränderlichen Prozess befindet ) zu stellen. Denn durch den Hl.Geist gestärkt, können sie, wo auch immer sie hingehen,  laut und frei auftreten, in deinem Namen JESU. Ja, Jesus, wenn DU sagst, dass Gott sich sogar um die Haare kümmert, die nicht "lebensnotwendig" sind und sie alle gezählt hat, um so mehr kümmert Gott sich um die ernst zu nehmende Verkündigung seiner göttlichen Himmelslehre. 
    Hl.SCHUTZENGEL erbitte mir die Gnadengaben des Hl.Geistes. Amen

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