Dienstag, 8. November 2022

Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan. (Lk 17,10)

32 Woche im Jahreskreis     Dienstag

 

EVANGELIUM

Lk 17, 7-10

 

In jener Zeit sprach Jesus:

7Wenn einer von euch einen Sklaven hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Nimm gleich Platz zum Essen?

8Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich, und bediene mich; wenn ich gegessen und getrunken habe, kannst auch du essen und trinken.

9Bedankt er sich etwa bei dem Sklaven, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde?

10So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.

 

 

Tagesimpuls:

 

Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.  (Lk 17,10)

 

Jesus möchte uns vor falschem Stolz und Hochmut über unsere Werke bewahren. Natürlich dürfen wir stolz sein, wenn wir etwas Schönes gemacht haben, wenn uns etwas gut gelungen ist. Wir sollen auch Erfolge feiern und innehalten und Zeit haben, um dankbar zu sein. Vielleicht nehmen wir uns noch zu wenig Zeit, um zu danken. Aber wir sollen uns nichts einbilden. Jesus sagte einmal, als die Jünger stolz nach Hause kamen und über ihre Vollmacht erzählt hatten (über ihre tollen Taten): „Freut euch nicht, darüber, dass euch die Dämonen gehorchen, sondern dass eure Namen im Himmel aufgezeichnet sind!" (Lk 17,20)

 

Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.

 

Unsere Namen sind im Himmel aufgezeichnet, das heißt, wir gehören dazu, das ist wichtig! Jeder will irgendwo dazugehören, wir alle brauchen eine Heimat. Und wir gehören zur himmlischen Familie dazu, zur Dreifaltigkeit, aber auch zu Maria und Josef, zu den Engeln und Heiligen, und natürlich zu unserer Kirche, die die himmlische Familie hier auf Erden ist. Darüber sollen wir uns freuen!

 

Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.

 

Es geht also weniger um unsere Taten sondern um unser Sein, um unser Dazugehören zur himmlischen Familie. Das ist unsere Identität, das soll unser Leben prägen. Wer sich von den Taten her definiert, was macht der denn, wenn er mal krank ist, wenn er mal nichts mehr leisten kann? Wenn man sich also zu viel auf seine Taten einbildet, fällt man in ein tiefes Loch, wenn es einmal nicht mehr so läuft. Und bei uns allen kommt der Punkt, wo das einmal geschieht. Wenn jemand z.B. in Pension geht, dann fallen viele seiner Taten weg, aber das Sein, die Zugehörigkeit zur himmlischen Familie, die kann nicht wegfallen. Darauf sollen wir also zu Recht stolz sein. Was die Taten betrifft, sollen wir uns fühlen wie „unnütze Sklaven", wie Arbeiter, die ihren Stundenlohn bekommen, die ihren Job machen.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass ich eine Gruppe habe, wo ich zugehöre, die Kirche, die himmlische Familie. Danke auch für die schönen Dinge, die ich zurzeit tun darf. Aber ich will mir darauf nichts einbilden, du schenkst die Gnade, und es kann mir auch jederzeit genommen werden. Aber meine Identität sind nicht die Taten, sondern dass ich zu dir gehören darf.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

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