Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. (Joh 6,26)

 03 Woche der Osterzeit   Montag  

 

EVANGELIUM

Joh 6, 22-29

 

In jener Zeit

²²sah die Menge, die am anderen Ufer des Sees geblieben war, dass nur noch ein Boot dort lag, und sie erfuhren, dass Jesus nicht mit seinen Jüngern ins Boot gestiegen war, sondern dass die Jünger allein abgefahren waren.

²³Von Tiberias her kamen andere Boote in die Nähe des Ortes, wo sie nach dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten.

²⁴Als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus.

²⁵Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierher gekommen?

²⁶Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.

²⁷Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt.

²⁸Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?

²⁹Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.

 

 

Tagesimpuls:

 

Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.  (Joh 6,26)

 

Warum suchen wir Jesus? Geht es uns auch um das Brot, um das Materielle, um die Vorteile, die wir dadurch in unserem Leben haben? Es gibt den Ausspruch: „Wer glaubt, hat mehr vom Leben." Ich glaube, dass das richtig ist. Und gestern im Evangelium haben wir gesehen, wie die Netze voll wurden, nachdem die Jünger auf Jesus gehört hatten. Mit Jesus wird tatsächlich alles besser in unserem Leben. Aber trotzdem sollen wir ihn nicht hauptsächlich deswegen suchen.

 

Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.

 

Jesus kann tatsächlich Zeichen schenken, er kann Kranke heilen und tut es auch heute noch. Er kann unsere Not wenden, er führt bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten. Daran dürfen wir nicht zweifeln. Dieser Glaube muss fest in unserem Herzen verankert sein. Aber dennoch wollen wir Jesus nicht deswegen, oder wenigstens nicht nur deswegen suchen. Wir wollen ihn suchen, weil wir ihn lieben, weil wir seinen Willen tun wollen, weil wir gemeinsam mit ihm das Reich Gottes suchen wollen.

 

Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.

 

Das Reich Gottes sollen wir als erstes suchen, das andere wird uns dazu gegeben. Es kann sogar dem Willen Gottes entsprechen, dass wir das Kreuz tragen wie Jesus. Als Jesus das Kreuz trug, da hat er kein Wunder gewirkt. Das heißt aber nicht, dass es keine Wunder geben würde. Es ist nur so, dass es nicht immer der Wille Gottes ist, dass ein Wunder geschieht. Und Jesus wollte nur den Willen des Vaters erfüllen. Genau so soll es auch bei uns sein. Es geht nicht darum, was wir gerne hätten, wie unser Leben besser oder leichter werden könnte, sondern es geht um den Willen Gottes.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir für alle deine Wunder. Ich danke dir für die Vielzahl deiner Geschenke. Du hast unser Leben so reich gemacht. Jesus, ich will mich aber nicht auf deine Gaben fixieren. Hilf mir, dass ich das Reich Gottes suche, dass das meine höchste Priorität ist. Jesus, gib mir die Kraft, auch dann das Kreuz zu tragen, wenn es Gottes Wille ist.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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