Montag, 9. Mai 2022

Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. (Joh 10,9)

04 Woche der Osterzeit    Montag  

 

EVANGELIUM

Joh 10, 1-10

 

In jener Zeit sprach Jesus:

1Amen, amen, das sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber.

2Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe.

3Ihm öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus.

4Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme.

5Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen.

6Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte.

7Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen.

8Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört.

9Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.

10Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.

 

 

Tagesimpuls:

 

Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.  (Joh 10,9)

 

Das zehnte Kapitel des Johannesevangeliums ist das Kapitel vom Guten Hirten. Jesus sagt von sich, dass er der gute Hirte ist. Dass es mit den Worten beginnt, dass Jesus sagt, er sei die Tür, irritiert etwas. Man würde vermuten, er beginnt mit den Worten: „Ich bin der gute Hirte". Aber warum beginnt Jesus damit, dass er sagt er sei die Tür? Gestern haben wir den Weltgebetstag für geistliche Berufe gefeiert. Da ging es darum, dass auch wir Hirten sind für die Herde Jesu Christi. Jesus ist der oberste Hirte, aber er hat seine Stellvertreter hier auf Erden. Das sind in erster Linie die Priester, aber man darf auch alle Menschen darunter fassen, denen Verantwortung für andere anvertraut ist. So zum Beispiel die Eltern, die Lehrer, Vorgesetzte und so weiter. Man könnte sich fragen: „für wen bin ich Hirte?"

 

Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.

 

Wenn wir bedenken, dass wir selbst auch Hirten sind, dann macht das Bild von der Tür, die Jesus ist, sehr viel Sinn. Wir sollen immer durch die richtige Tür gehen, wenn wir zu den Menschen gehen. Voraussetzung dafür ist, dass Jesus wirklich die Hauptsache, der Mittelpunkt unseres Lebens ist. Nur so können wir in der richtigen Haltung sein. Unsere Haltung gegenüber den mit Menschen, die uns ein vertraut sind, muss selbstlos sein. Wir dürfen nichts für uns selbst suchen. Wenn ich als Priester zum Beispiel bei den Menschen Anerkennung, Lob und Bestätigung suche, dann ist Jesus nicht die Hauptsache. Dann gehe ich nicht durch die richtige Tür. Wenn Jesus die Tür ist, dann ist er der Wichtigste, und ich suche nicht die Befriedigung meiner Bedürfnisse bei den anderen Menschen. Es ist interessant, dass Jesus sagt: „Er wird ein- und ausgehen und Weise finden." Das heißt, wenn Jesus mein Mittelpunkt ist, und wenn ich nicht die Befriedigung meiner eigenen Bedürfnisse bei den anderen Menschen suche, dann wird er für mich sorgen. Weide finden, das heißt doch so viel wie: er wird mir alles schenken, was ich brauche. Ich muss mir um meine eigenen Bedürfnisse keine Sorgen machen. Ich werde nicht zu kurz kommen.

 

Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.

 

Ob es mir bei allem was ich tue, wirklich um Jesus geht, oder ob ich doch wieder um mich selbst und meine Bedürfnisse kreise, das kann von Stunde zu Stunde wechseln. Daher sind wiederholte Gebetszeiten im Laufe des Tages notwendig. Ich muss mich immer wieder in die richtige Haltung hineinversetzen. Ich will alles mit und durch Jesus tun. Er soll immer der Mittelpunkt und die Hauptsache in meinem Leben sein. Durch ihn will ich auf die Mitmenschen zugehen, die er mir anvertraut hat.

 

Gebet:

 Jesus, ich danke dir für dieses Evangelium. Danke, dass du mir hilfst loszulassen und selbstlos zu werden. Ich will nichts anderes suchen als dich. Ich will durch dich zu den Menschen gehen. Sei du immer die Tür, durch die ich in die Welt gehe.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

1 Kommentar:

  1. Jesus, DU bist der Hirte,  DU bist selbst die Tür. Für mich; ist der Hl.Geist - der Türhüter.
    Es scheint für mich so zu sein, dass es egal ist,  woher die Menschen kommen und was ein jeder Mensch ist ... ob Heide, Jude oder sonst ein Fremder.  Wichtig ist, dass der Mensch dich in 'Reinheit- Wahrheit und Treue' DICH in seinem Herzen annimmt.  Der Hl.Geist - der Türhüter, der die menschliche Herzenneigung spürt, öffnet! und der Mensch darf durch DICH - JESUS,  durch die TÜR  hindurchschreiten.  Amen

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