Dienstag, 31. Mai 2022

Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war. (Joh 17,5)

07 Woche der Osterzeit    Dienstag

 

EVANGELIUM

Joh 17, 1-11a

 

In jener Zeit

1erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht.

2Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt.

3Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast.

4Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast.

5Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war.

6Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir, und du hast sie mir gegeben, und sie haben an deinem Wort festgehalten.

7Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist.

8Denn die Worte, die du mir gegeben hast, gab ich ihnen, und sie haben sie angenommen. Sie haben wirklich erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast.

9Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir.

10Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht.

11aIch bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir.

 

 

Tagesimpuls:

 

Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war.  (Joh 17,5)

 

Jesus lebt ewig in der Herrlichkeit des Vaters. Als er Mensch geworden war, hat er diese Herrlichkeit aufgegeben. Die göttliche Herrlichkeit erschien nur manchmal in seinem irdischen Leben, zum Beispiel bei den Wundern,  bei der Verklärung, und natürlich bei der Auferstehung. Aber für den größten Teil seines irdischen Lebens hatte Jesus seine göttliche Herrlichkeit ganz aufgegeben. So heißt es ja auch im Philipperbrief: „Er hielt nicht daran fest, Gott zu sein, sondern er entäußerte sich" (Phil 2,6f).

 

Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war.

 

Warum musste Jesus seine Herrlichkeit ablegen, um sich uns Menschen zu offenbaren? Mir fällt ein Vergleich ein mit dem elektrischen Strom. Es gibt verschiedene Stromstärken. Ein Starkstrom von einer Überlandleitung muss erst transformiert werden, damit wir ihn zu Hause gebrauchen können. Ich weiß nicht, wie stark der Strom in so einer Leitung ist. Aber angenommen, es wären 1000 V, dann würde damit jedes elektrische Gerät zu Hause zerstört. Wir brauchen also einen Transformator, damit wir den Strom zu Hause nutzen können. Zu Hause brauchen wir 220 V, und in unseren kleinen Geräten brauchen wir noch viel weniger. Dafür gibt es dann wieder Transformatoren. Muss Gott seine Herrlichkeit vielleicht entsprechend transformieren, damit er mit uns Menschen kommunizieren kann? Muss Gott sich klein machen, damit wir ihn verstehen können? Ganz sicher ist: er nimmt menschliche Gestalt an um unseretwillen, damit er sich uns offenbaren kann. In dem er sich uns offenbart, offenbart er uns die göttliche Herrlichkeit, schenkt er uns Zugang zum dreifaltigen Gott, zum Himmel.

 

Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war.

 

Was könnte das für uns bedeuten? Müssen auch wir Transformatoren der göttlichen Herrlichkeit sein für unsere Mitmenschen? Wenn wir selbst tiefe Glaubenserfahrungen mit dem Heiligen Geist erleben durften, haben wir dann nicht die Aufgabe, uns ganz klein zu machen und einen Weg zu finden, wie wir das unseren Mitmenschen vermitteln können? Was könnte diese Entäußerung dann ganz praktisch für uns bedeuten? Vielleicht wäre es gut, wenn wir uns um die Tugend der Demut bemühen. Dass wir nicht hochnäsig auf die anderen herabschauen, als wenn wir schon alles hätten, sondern dass wir immer auch bereit sind, von den anderen zu lernen. Paulus schreibt an derselben Stelle, wo er über die Entäußerung Jesu geschrieben hat:: „Einer schätze den anderen höher ein als ich selbst" Phil 2,3).

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir von ganzem Herzen, dass du deine Herrlichkeit aufgegeben hast, um uns Menschen nahe zu sein. Ich danke dir genauso, dass du uns auf diese Weise die Herrlichkeit Gottes offenbart hast, und dass wir Zugang zu dieser Herrlichkeit bekommen dürfen. Bitte hilf uns, damit wir dir auf die richtige Weise helfen, dein göttliches Leben unseren mit Menschen zu offenbaren. Hilf uns, dass auch wir uns klein machen können, damit die anderen einen Zugang zu deiner Herrlichkeit bekommen können.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

1 Kommentar:

  1. Herr, dass beste für meine Mitmenschen ist zu sehen, wie ich meinen Glauben lebe.
    Bin ich ein treuer, freier authentischer Christ?!
    Jesus, für mich gilt;
    - den Gott zu erkennen,
    der Dich - Jesus Christus - gesandt hat.

    Amen 🙏

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