Samstag, 28. Mai 2022

Sie sollen meine Herrlichkeit sehen. (Joh 17,24)

07 Sonntag der Osterzeit

Evangelium                                                                                                  Joh 17, 20–26

20In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel
und betete:
Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier,
sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben.
21Alle sollen eins sein:
Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin,
sollen auch sie in uns sein,
damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.
22Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben,
die du mir gegeben hast,
damit sie eins sind, wie wir eins sind,
23ich in ihnen und du in mir.
So sollen sie vollendet sein in der Einheit,
damit die Welt erkennt,
dass du mich gesandt hast
und sie ebenso geliebt hast, wie du mich geliebt hast.
24Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast,
dort bei mir sind, wo ich bin.
Sie sollen meine Herrlichkeit sehen,
die du mir gegeben hast,
weil du mich schon geliebt hast vor Grundlegung der Welt.
25Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt,
ich aber habe dich erkannt
und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast.
26Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan
und werde ihn kundtun,
damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist
und ich in ihnen bin.

 

Tagesimpuls:

 

Sie sollen meine Herrlichkeit sehen.  (Joh 17,24)

Wir sollen die Herrlichkeit Jesu, die Gott ihm gegeben hat, sehen. Das bedeutet, dass wir durch Jesus die Herrlichkeit Gottes sehen sollen. Wenn wir es sollen, dann heißt das auch, dass wir es dürfen. Hier ist ein großer Unterschied zum Alten Testament. Dort durfte man Gott nicht sehen, durfte sich kein Bild von ihm machen. Solange Jesus noch nicht da war, konnte sich niemand ein Bild von Gott machen. Jedes menschliche Götterbild wäre falsch gewesen. Und deswegen war es verboten.

 

Sie sollen meine Herrlichkeit sehen.

Aber jetzt ist Jesus in die Welt gekommen. Er sagte: „Wer mich sieht, sieht den Vater." In Jesus sollen wir Gott schauen. Aber in der Menschheit Jesu ist Gott verborgen. Er ist in seiner Menschheit genauso verborgen wie in der Hostie. Ohne den Heiligen Geist sehen wir nur einen Mann, ohne den Heiligen Geist sehen wir nur eine Scheibe Brot. Erst durch das Wirken des Heiligen Geistes erkennen wir hinter der Menschlichkeit seine göttliche Herrlichkeit.

 

Sie sollen meine Herrlichkeit sehen.

Die Offenbarung des Heiligen Geistes nimmt in unserem Glaubens Leben ständig zu, oder wenigstens sollte es so sein. Wenn wir vielleicht das Gefühl haben, noch relativ wenig von der Herrlichkeit Gottes erfahren zu haben, dann dürfen wir darauf hoffen, dass das im Laufe der Zeit stärker wird. Die Entwicklung geht immer vom Hören zu Schauen. Zunächst hören wir über die Offenbarung Gottes. Wenn wir unser Herz öffnen und nicht verschließen, dann fördert das eine Sehnsucht. Wir wünschen uns, mehr und tiefer diese Offenbarung zu empfangen. Dieser Wunsch, diese Sehnsucht, ist die Voraussetzung, damit sich Gott uns mehr schenken kann. Wenn wir uns nicht verschließen, sondern offen bleiben, wenn wir wirklich eine Sehnsucht danach haben, dann werden wir im Laufe des Lebens immer mehr die Herrlichkeit Gottes in Jesus schauen.

 

Sie sollen meine Herrlichkeit sehen.

Wichtig ist natürlich auch, dass wir diesem Geschehen Zeit schenken, d.h. dass wir uns immer wieder Zeit für Gebet und Anbetung nehmen. Ein gutes Beispiel dafür sind die drei Jünger bei der Verklärung auf dem Berg Tabor. Sie mussten mit Jesus einen ganzen Tag investieren, um auf den Berg zu gehen. Wenn sie sich dafür keine Zeit genommen hätten, dann hätten sie die Herrlichkeit Gottes dort nicht gesehen.

 

Gebet:

Jesus, danke das du mir die Sehnsucht geschenkt hast. Ich danke dir, dass du dich mir offenbaren willst. Jesus in dir dürfen wir schon die Herrlichkeit Gottes erkennen. Jesus, ich wünsche mir, dich und deine Herrlichkeit immer mehr zu erkennen. Ich danke dir, dass sich dies im Himmel vollenden wird. Ich danke dir aber auch, das es schon in diesem Leben beginnt und auch immer stärker wird.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 

1 Kommentar:

  1. Jesus, DU lehrst mich "Heute" nicht nur genau hinzuhöhren und Dein Wort zu befolgen,  vielmehr sehe ich, dass DU Deine Augen zum Himmel erhebst.
    Du erhebst Deine Augen zum Himmel 
    (zum Vater) und betest.
    Ich fühle, dass ich nun nicht nur Deine Worte befolgen werde. Vielmehr werde ich meine körperliche, seelische und geistige Haltung während meiner Gebete und meines Lobgesang prüfen. 

    Wohin blicke ich, wohin bringen mich die Gedanken und worauf ist meine Seele gerichtet?  Nach "unten" oder nach "oben" ?
    Hl. SCHUTZENGEL, bitte hilf!
    Komm Hl.Geist, durchflute mein Herz.  Amen

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