Samstag, 26. Dezember 2020

Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden. (Mt 10,20)

Heiliger Stephanus

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 10,17-22

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Nehmt euch aber vor den Menschen in acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte bringen und in ihren Synagogen auspeitschen. 

Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt. 

Wenn man euch vor Gericht stellt, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt. 

Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden. 

Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken. 

Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet.

 

 

Tagesimpuls:

 

Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden.  (Mt 10,20)

 

Im Weihnachtsevangelium ging es schon um die Verkündigung des Glaubens an Jesus. Da sagten die Engel zu den Hirten: „Wir verkünden euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll." Die Freude von Weihnachten soll dem ganzen Volk, ja allen Menschen, zuteil werden. Heute, am Fest des Heiligen Stephanus, geht es ganz explizit um die Verkündigung, um das Zeugnis-Geben. Der Heilige Geist wird uns dazu die Worte eingeben. Der Heilige Stephanus ist ein Märtyrer. Und das heißt übersetzt: „Zeuge".

 

Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden.

 

Das Bezeugen des Glaubens ist für einen Christen kein Sonderfall, der ab und zu vorkommen kann, sondern es ist ein wesentlicher Bestandteil unseres christlichen Lebens. In vergangenen Generationen wurde das Bezeugen des Glaubens den Priestern und Ordensleuten überlassen, weil die komplette Gesellschaft christentümlich geprägt war. Man hatte damals den Eindruck, dass das Bezeugen des Glaubens in unserer Gesellschaft überflüssig oder höchstens gegenüber den Kindern erforderlich wäre. Man sprach nicht über persönliche Glaubenserfahrungen, das war Privatsache. Heute ist das anders.

Spätestens im zweiten Vatikanischen Konzil hat die Kirche festgestellt, dass es ein Fehler war, die Bezeugung des Glaubens nur den Priestern und Ordensleuten zuzuschreiben. Im Konzil wurde die Verantwortlichkeit aller Gläubigen dafür neu festgestellt. Dazu kommt, dass unsere Gesellschaft nicht mehr christentümlich geprägt ist. Wenn wir den Glauben nicht bezeugen, dann verdunstet er immer mehr. Das war z.B. jetzt der Hauptgrund, warum unsere Bischöfe an den Weihnachtsgottesdiensten festgehalten haben. Wir müssen zu unserem Glauben stehen, auch insofern, dass unser Glaube wichtig ist für die Gesellschaft. So wichtig wie z.B. das Praktizieren der Ärzte, so wichtig wie der Zusammenhalt der Familien. Die Praxis des Glaubens, auch und gerade in Zusammenkünften zur Messfeier, ist ein Bekenntnis unseres christlichen Glaubens, das unsere Gesellschaft heute mehr denn je braucht.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir für das Zeugnis des Heiligen Stephanus. Bitte hilf uns als Christen, unseren Glauben zu bezeugen. Und hilf den Menschen, dich kennenzulernen oder ihre Beziehung zu dir zu vertiefen.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


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