Freitag, 8. Juli 2022

Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt. (Mt 10,18)

14 Woche im Jahreskreis    Freitag 

EVANGELIUM
Mt 10, 16-23

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
16Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben!
17Nehmt euch aber vor den Menschen in acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte bringen und in ihren Synagogen auspeitschen.
18Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt.
19Wenn man euch vor Gericht stellt, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt.
20Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden.
21Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken.
22Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet.
23Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht in eine andere. Amen, ich sage euch: Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit den Städten Israels, bis der Menschensohn kommt.


Tagesimpuls

Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt. (Mt 10,18)

Wenn man einfach nur bezeugt, dass man an Jesus glaubt, wird man in unserem Land nicht vor Gericht gestellt. Aber es gibt bestimmte Themen, wo wir Christen ein wenig spüren, wie das einmal werden kann, wenn die Christen verfolgt werden. Im Moment bezieht sich das auf ganz bestimmte Themen in der Gesellschaft, insbesondere auf das Thema Ehe und Familie. Es hat schon Priester und evangelische Pfarrer gegeben, die vor Gericht gestellt worden wegen bestimmter Äußerungen zu diesem Thema. Beim Thema Lebensschutz gibt es auch eine sehr große Feindseligkeit, aber dort habe ich noch nicht erfahren, dass jemand tatsächlich vor Gericht gestellt wurde, weil er sich für den Lebensschutz eingesetzt hat. 

Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt.

Was auch immer der Teufel damit bezwecken will, wenn solche Dinge geschehen, es hat einen Sinn von Jesus aus. Denn hat Jesus damit einen Plan. Jesus sagt es sehr deutlich, und auch Paulus bestätigt das*: wenn dies geschieht, dann ist es eine Chance, vor den Richtern (damals waren das die Statthalter) Zeugnis zu geben. Und wenn es vor den Richtern ist, dann bedeutet das allgemeiner formuliert: wir geben Zeugnis in der Öffentlichkeit. Wir brauchen nicht darüber zu reden, was der Teufel mit solchen Aktionen bezwecken will: natürlich will er uns einschüchtern und davon abbringen, dass wir für diese Wahrheit Zeugnis ablegen. Aber wie gesagt, für uns Christen geht es nicht darum, was der Teufel machen will, sondern was Gott bewirken will.

Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt.

Viele von uns stehen nicht so in der Öffentlichkeit, dass sie vielleicht im Moment keine gerichtliche Verfolgung befürchten müssen. Aber wir können auf jeden Fall für uns alle lernen. Wir können lernen, die Angst abzulegen und mutig zu sein. Wenn man einmal die Angst abgelegt hat, dann wird man richtig frei. Und diese Freiheit möchte Jesus uns schenken. Daher wäre es gut, wenn wir alle versuchen würden, der Angst und der Einschüchterung durch den Teufel zu wieder sagen und einfach frei unsere Meinung zu sagen, auch wenn wir damit rechnen müssen, dass wir Feinseligkeit in der Gesellschaft begegnen.

Gebet:
Jesus, du kennst mich. Du weißt auch, dass ich Angst habe, ich will nicht gerne Konflikte haben, schon gar nicht Verfolgung. Aber diese Angst lähmt mich. Ich sehne mich nach der Freiheit, die du mir schenken willst. Ich danke dir, dass ich in den letzten Jahren schon viel freier geworden bin als früher. Bitte hilf mir, in dieser Freiheit immer noch mehr zu wachsen, damit der Teufel mich nicht einschüchtern kann und ich Zeugnis geben kann von dir und von deinen Werten.

Paulus sagt zum Beispiel in APG 26,2: "Ich schätze mich glücklich, König Agrippa, dass ich mich wegen allem, dessen ich von den Juden beschuldigt werde, heute vor dir verteidigen soll, besonders weil du ein Kenner aller Sitten und Streitfragen unter den Juden bist; darum bitte ich dich, mich geduldig anzuhören.


Pastor Roland Bohnen 


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