Donnerstag, 22. Dezember 2022

Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. (Lk 1,46)

22 Dezember

 

EVANGELIUM                                                                                                   Lk 1, 46-56

46Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn,

47und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.

48Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.

49Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig.

50Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.

51Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;

52er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.

53Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.

54Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen,

55das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.

56Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.

 

 

Tagesimpuls:

 

Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. (Lk 1,46)

 

Maria war bei Elisabeth angekommen, und die beiden hatten sich begrüßt. Da kam der Heilige Geist über Elisabeth und ihren Sohn Johannes, den sie in sich trug. Das war eine tiefe Glaubenserfahrung für Elisabeth. Was nun wichtig ist: Elisabeth behält das nicht für sich, sondern sie erzählt es Maria. Das Bezeugen der Glaubenserfahrungen ist wirklich sehr wichtig. Es führt in Maria zu großer Dankbarkeit und zum Lob Gottes.

 

Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.

 

Wir leben leider in einer Kultur, in der Glaube Privatsache ist. In der Öffentlichkeit spricht man nicht darüber. Wie häufig haben mir Menschen schon Glaubenserfahrungen erzählt und dabei gesagt: „Wenn ich das jemand anders erzählen würde, dann würden die Leute mich für verrückt halten. Deshalb erzähle ich es niemandem außer Ihnen." Aber wenn die Glaubenserfahrung nicht erzählt wird, dann kann auch niemand dankbar sein und das Lob Gottes anstimmen.

 

Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.

 

Wir brauchen eine Kultur des Erzählens. Es muss normal werden, dass wir uns Glaubenserfahrungen erzählen. Vielleicht ist das Weihnachtsfest, wenn wir mit der Familie zusammenkommen, eine gute Gelegenheit dazu. Jemand muss nur den Mut haben, das Thema auf den Glauben zu bringen. Damit meine ich jetzt nicht Diskussionen über den Glauben, sondern wirklich das Erzählen von dem, was ich mit Gott und mit Jesus erlebt habe.

 

Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.

 

Natürlich gibt es das Problem, wer bisher kaum Glaubenserfahrungen gemacht hat, der kann noch wenig erzählen. Aber vielleicht gibt es doch mehr Menschen als man denkt, die besondere Dinge mit Gott erlebt haben. Auf der anderen Seite brauchen wir natürlich auch das richtige Fingerspitzengefühl. Wir dürfen die Menschen nicht überwältigen mit unseren Erfahrungen. Vielmehr sollte es uns darum gehen, die Erfahrungen der anderen ans Licht zu bringen, dabei unsere eigenen Erfahrungen natürlich auch beizusteuern.

 

Gebet: 

Jesus, schenke uns Gelegenheiten, unsere Glaubenserfahrungen zu erzählen! Schenke unserer Kirche eine neue Kultur des Zeugnis-Gebens! Gib, dass das Erzählen von dem, was du uns geschenkt hast, nicht mehr ein Tabu ist, sondern dass es immer mehr Raum in unserer Gesellschaft und in unseren Familien bekommt.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

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