Mittwoch, 6. Dezember 2023

Wie viele Brote habt ihr? (Mt 15,34)

01 Woche im Advent            Mittwoch

 

EVANGELIUM                                                                                                 Mt 15, 29-37

29Jesus zog weiter und kam an den See von Galiläa. Er stieg auf einen Berg und setzte sich.

30Da kamen viele Menschen und brachten Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und viele andere Kranke zu ihm; sie legten sie vor ihn hin, und er heilte sie.

31Als die Menschen sahen, dass Stumme plötzlich redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gehen und Blinde sehen konnten, waren sie erstaunt und priesen den Gott Israels.

32Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie unterwegs zusammen.

33Da sagten die Jünger zu ihm: Wo sollen wir in dieser unbewohnten Gegend so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen?

34Jesus sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben, und noch ein paar Fische.

35Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen.

36Und er nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach die Brote und gab sie den Jüngern, und die Jünger verteilten sie an die Leute.

37Und alle aßen und wurden satt. Dann sammelte man die übrig gebliebenen Brotstücke ein, sieben Körbe voll.

 

 

Tagesimpuls:

 

Wie viele Brote habt ihr?   (Mt 15,34)

 

Die Erfahrung, die die Jünger hier machen, ist immer dieselbe, auch bei uns heute. Wir haben eigentlich immer zu wenig von allem. Am meisten wird mir das deutlich, dass wir für viele Aufgaben zu wenige Mitarbeiter haben. Z.B. suchen wir händeringend für unsere Kindergärten. Oder wir bräuchten Mitarbeiter, die Menschen zur Kirche fahren würden, die gerne zum Gottesdienst kommen würden, aber keine Möglichkeit dazu haben. Wir bräuchten noch mehr Mitarbeiter für viele andere Bereiche. Darüber hinaus machen viele dieselbe Erfahrung auch in ihrem persönlichen Leben. Sie haben eigentlich zu wenig Zeit für das, was sie machen müssten. Immer hofft man, dass demnächst mal ruhigere Zeiten kommen werden. Aber dann passiert wieder etwas anderes. Die Erfahrung bleibt: Man hat einfach zu wenig Zeit. 

 

Wie viele Brote habt ihr?

 

Jesus bittet uns, dass wir mit den Broten, die wir haben, wirtschaften, indem wir sie in seine Hände legen. Wir sollen uns also nicht so sehr auf unsere Defizite konzentrieren, sondern auf unsere Möglichkeiten. Wir sollen gern und mit Freude das tun, was wir können, und auf Gott vertrauen, dass er sich um das kümmert, was wir nicht können. Wenn wir den Blick auf das viele richten, was wir nicht schaffen, dann könnten wir resignieren. Wir könnten gelähmt werden und gar nichts tun in der irrigen Annahme, es hätte ja doch alles keinen Zweck. Wenn wir aber trotz aller Schwierigkeiten das Wenige tun, was wir tun können, kann Gott Großes damit machen. 

 

Wie viele Brote habt ihr?

 

Vor eineinhalb Jahren trugen wir uns mit dem Gedanken, das Jüngerschaftsprojekt ins Leben zu rufen. Viele rieten uns davon ab, weil es sowieso schon alles zu viel wäre, was wir machen. Aber inzwischen haben mehr als hundert Menschen an unseren Veranstaltungen teilgenommen. Und es sind Mitarbeiter dazugekommen, mit denen wir nicht rechnen konnten, die wir vorher noch gar nicht kannten. Es wäre leicht gewesen, nichts zu tun, weil ja sowieso schon alles so viel ist. Aber ich bin dankbar, dass wir den Mut hatten, im Glauben Schritte zu gehen. 

 

Gebet: 

Jesus, wir wollen uns nicht in einen Aktivismus stürzen. In vielleicht den meisten Situationen unseres Lebens möchtest du uns Mut machen, mehr die Stille zu suchen, auch wenn wir meinen, wir hätten keine Zeit dazu. Aber manchmal willst du auch, dass wir handeln und bereit sind, etwas für dich zu tun, auf dein Wort hin, auch wenn wir nicht genügend Ressourcen zur Verfügung haben. Bitte zeige uns, wie wir am besten im Vertrauen auf dich handeln sollen. Und bewahre uns vor der Resignation, die gar nichts tut, weil sie sich von den widrigen Umständen erschlagen fühlt. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

PS.: Ich möchte mich sehr herzlich bedanken für alle Ihre Gebete und guten Wünsche für meine Genesung. Bitte haben Sie Verständnis, dass ich nicht alle einzeln beantworten kann. Mir geht es langsam besser, und ich hoffe, dass ich in einigen Tagen wieder ganz fit sein werde.   

1 Kommentar:

  1. Jesus, heute ist zu lesen,  wie DU die "Wandlung" von 7 Brote und ein paar Fische vollziehst.
    Ich finde es bemerkenswert! Zu Beginn wird von großer Not und Bedrängnis gesprochen; denn es kommen viele Menschen die DICH sehen wollen. Lahme, Blinde, Verkrüppelte etc., wie soll das geschehen!? Also große Not und die vorhandenen Ressourcen ( Brot und Fisch) sind sehr begrenzt.
    So geschieht es manchmal auch in der Eucharistiefeier. Es scheint bei der Austeilung des Leibes Christi,  dass die vorhandenen kosekrierten Hostien nicht für alle reichen. Dann fängt der Priester ( In persona Christi ) die Hostien zu teilen. Und am Ende,  reicht es für alle. Ja, es bleibt sogar noch was übrig - für die Purifikation.
    Ja, Jesus! DU gibst an die Jünger, und sie geben die von DIR erhaltenen Gaben, weiter.

    Hl. Nikolaus, deine Fürsprache rufe ich an.
    Bitte hilf auch mir, die Bereitwilligkeit des Gebens,
    in liebender Nächstenliebe zu leben. Amen 🙏

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