Freitag, 29. Dezember 2023

Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen. (Lk 2,30)

29 Dezember

 

EVANGELIUM

Lk 2, 22-35

22Es kam für die Eltern Jesu der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen,

23gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein.

24Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.

25In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels, und der Heilige Geist ruhte auf ihm.

26Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe.

27Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war,

28nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten:

29Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.

30Denn meine Augen haben das Heil gesehen,

31das du vor allen Völkern bereitet hast,

32ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.

33Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden.

34Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird.

35Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.  (Lk 2,30)

 

Maria ist sehr offen. Wir erkennen das z.B. daran, dass sie über die Worte des Simeon staunt (auch Josef). Eigentlich weiß sie doch schon, wer das Kind ist. Aber sie staunt trotzdem. Das zeigt eine Offenheit für Gott. Ich wünsche mir, dass ich jeden Tag über das Evangelium staunen kann, dass ich nie denke: „Ach, das kenne ich doch schon alles." Als wir einmal über die Teilnahme an unserer Jüngerschaftsgruppe sprachen, sagte jemand: „Ich brauche keinen Religionsunterricht mehr." Maria hätte so etwas nicht gesagt. Sie hätte nie gesagt: „Das kenne ich schon alles, für mich ist das langweilig." Ich bin sicher, dass Maria über jede Predigt staunen konnte, und dass sie immer das Positive entdeckt hat. Sie hat sich durch alle Ereignisse von Gott ansprechen lassen, insbesondere von prophetischen Worten wie die des Simeon. 

 

Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.

 

Weil Maria so offen ist, kann sie am Leben und Schicksal anderer Menschen teilnehmen. Sie kann mitfühlen. Diese Eigenschaft ist uns von Gott gegeben. Solange wir nur um uns selbst kreisen, liegt diese Fähigkeit brach. Bei Maria war es ganz anderes. Die wichtigste Person, mit der wir uns alle innerlich verbinden sollen, ist Jesus. Gott hat uns die Fähigkeit zum Mitleiden gegeben, damit wir vor allem mit Jesus mitleiden. Das Schwert, das Marias Herz durchdringt, ist der Schmerz des Mitleids mit ihrem Sohn. Auf diese Weise können wir an der Erlösung teilhaben. 

 

Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.

 

Wenn wir z.B. die Messe feiern, den Kreuzweg beten oder die Litanei zum kostbaren Blut Jesu beten, dann vereinigen wir uns mit dem Kreuzesopfer Jesu. Dann leiden wir mit ihm mit. Auf diese Weise wird die Erlösungstat Jesu in unserem Leben wirksam. Wir könnten uns fragen, wozu wir unsere Fantasie benutzen. Natürlich gibt es viele sinnvolle weltliche Dinge, für die uns Gott die Fantasie auch geschenkt hat. Aber das Wichtigste ist das Mitleiden mit Jesus, das Mitfühlen mit Jesus. Durch dieses Mitfühlen wird Jesu Erlösung in uns Wirklichkeit. Die Einheit, die Maria mit Jesus hatte, ist für uns vorbildlich. Auch wir sollen mit Jesus vereinigt sein. Natürlich geschieht das durch unseren Glauben. Aber es muss sich in unseren Sinnen und in unserer gesamten Menschheit verwirklichen. Deswegen ist es wichtig, dass wir das Leiden Jesu in unserer Fantasie oft betrachten und dieses Mitgefühl entwickeln. 

 

Gebet: 

Jesus, ich habe meine Fantasie für Dinge benutzt, die nicht gut waren. Du willst, dass ich dein Leiden betrachte und mit dir mitfühle wie Maria, durch deren Herz ein Schwert gedrungen ist. Bitte hilf mir, dass ich immer mehr eins werde mit dir. Hilf mir, dass ich heute mit Maria dein Leiden betrachte. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

3 Kommentare:

  1. Befleistigt euch, die Dinge zu nehmen, und erfüllt so jeden Tag eure Aufgabe auf diesem Erdball, solange eurer Wandel hier noch bestimmt ist, damit ihr nichts zu beweisen braucht, wenn die erste Stunde des Scheidens schlägt.
    So mögt ihr, wie Maria, als Ich zum Vater heimging, Mich erkennen. -Amen.

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  2. Gott, DU berufst den alten Simon in den Tempel.  In seinem Alter, ist er nicht "Glaubensmüde" geworden.  Vielmehr hält er fest an die überlieferte Glaubenslehre. Weil er so fest im Glauben steht, lässt DU Gott,  ihn das Lebenslicht der Ewigkeit schauen; in dem Kinde JESU.
    Simeon , dein Name bedeutet....
    auch: der Prophet, oder der Gott-Empfänger...

    Auf deine Fürsprache der Gottesmutter Maria, des Hl.Joseph und des Hl.Simeon, vertraue ich und bitte DICH mein Herr und mein Gott.

    Auch ich bin schon etwas älter und bitte um ein starkes glaubendes Herz, einen Glauben fest auf die katholische und apostolische Kirchenlehre gegründet,  einen gestärkten "Simeonischen Geist und gesundes "hinein hören" in Gottes Wort und Heiligen Willen.  GOTT,  in Deinem Willen hinein, lege ich mein zukünftiges Leben.
    Wenn es DEIN WILLE ist,  so lass auch mich ein guter und treuer Gott-Empfänger werden/sein.
    Amen 🙏 🙏

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  3. Noch ein persönliches Wort, für alle die es fassen können.

    Denn nur durch seine unverdiente Güte seid ihr vom Tod gerettet worden. Das ist geschehen, weil ihr an Jesus Christus glaubt. Es ist ein Geschenk Gottes und nicht euer eigenes Werk. Durch eigene Leistungen kann ein Mensch nichts dazu beitragen. Deshalb kann sich niemand etwas auf seine guten Taten einbilden.
    (Epheser 2,8 und 9)

    Beten mit mir: Jesus, ich nehme die Wahrheit für mich an, dass ich nicht bin, was ich tue. Egal, was kommen mag, glaube ich, dass ich von dir geliebt und akzeptiert bin.

    Fragen wir uns heute selbst: Wie reagiere ich, wenn ich den Satz höre: „Ich bin nicht das, was ich tue?“ Glaube ich das?

    Gelobt sei Jesus-Christus
    in Ewigkeit - Amen.

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