Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden. (Joh 16,7)

06 Woche der Osterzeit        Dienstag

 

EVANGELIUM

Joh 16, 5-11

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

⁵Jetzt gehe ich zu dem, der mich gesandt hat, und keiner von euch fragt mich: Wohin gehst du?

⁶Vielmehr ist euer Herz von Trauer erfüllt, weil ich euch das gesagt habe.

⁷Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden.

⁸Und wenn er kommt, wird er die Welt überführen (und aufdecken), was Sünde, Gerechtigkeit und Gericht ist;

⁹Sünde: dass sie nicht an mich glauben;

¹⁰Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht;

¹¹Gericht: dass der Herrscher dieser Welt gerichtet ist.

 

 

Tagesimpuls:

 

Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden.   (Joh 16,7)

 

Manchmal bedauern Menschen, dass sie nicht zur Zeit des irdischen Jesus in Israel gelebt haben. Manche denken, dann hätten sie leichter an ihn glauben können. Aber das ist nicht so. Für die Menschen damals war es mindestens genauso schwer, an Jesus zu glauben, vielleicht noch schwerer, weil der Heilige Geist noch nicht in dieser Fülle über alle Menschen ausgegossen war. Der Heilige Geist gibt, wie wir gestern gehört haben, Zeugnis in unseren Herzen für Jesus. Aber um genau zu sein, auch zur Zeit Jesu war es schon die göttliche Hilfe, die die Menschen innerlich zu Jesus gezogen hat. Z.B. antwortet er dem Petrus auf sein Bekenntnis: „Nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel" (Mt 16,17). Und Jesus sagt: „Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht" (Joh 6,44). 

 

Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden.

 

Dass Jesus in den Himmel auffährt, ist kein Verlust, sondern eine Steigerung. Jetzt kann der Heilige Geist über alles Fleisch ausgesendet werden (vgl. Apg 2,17). Jetzt kann der Heilige Geist Jesus gegenwärtig machen auf der ganzen Welt, bei allen Menschen, in allen Generationen. Der Heilige Geist ist mehr als ein voller Ersatz für den irdischen Jesus. Im Heiligen Geist bekommen wir eine volle Sicherheit des Glaubens, eine volle Überzeugung. Er zieht uns zu Jesus. In ihm ist Jesus vollkommen lebendig und gegenwärtig. Paulus sagt sogar: „Der Herr ist der Geist" (2 Kor 3,17). 

 

Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden.

 

Himmelfahrt und Geistsendung machen die Sendung Jesu erst vollkommen. Das ist nicht etwas, worüber wir traurig sein sollten. Es ist gerecht, dass Jesus zum Vater geht, wie er im heutigen Evangelium sagt. Es ist nur richtig, es soll so sein, damit die ganze Welt vom Heiligen Geist erfüllt wird und alle zu Jesus hingezogen werden können. Und selbst wenn er in Vers 10 sagt, dass wir ihn nicht mehr sehen würden, so sagt er doch in Joh 14,19: „Ihr aber seht mich, weil ich lebe und auch ihr leben werdet." Im Heiligen Geist und in der Eucharistie sehen wir ihn, denn er ist bei uns alle Tage bis zum Ende der Welt (Mt 28,20).

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du im Heiligen Geist so stark bei uns bist, vielleicht darf man sagen, sogar noch stärker als damals in deiner irdischen Gegenwart in Israel. Ich danke dir, dass so viele Menschen dich sehr stark im Heiligen Geist erfahren durften. Bitte hilf vielen Menschen, dich im Heiligen Geist zu erkennen, dass der Glaube immer tiefer wird. Bitte hilf auch vielen Katholiken, dass sie dich tiefer erkennen. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

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