Dienstag, 9. Mai 2023

Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. (Joh 14,27)

05 Woche der Osterzeit       Dienstag

 

EVANGELIUM

Joh 14, 27-31a

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

27Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.

28Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich.

29Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt.

30Ich werde nicht mehr viel zu euch sagen; denn es kommt der Herrscher der Welt. Über mich hat er keine Macht,

31aber die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und so handle, wie es mir der Vater aufgetragen hat.

 

 

Tagesimpuls:

 

Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.  (Joh 14,27)

 

Es gibt drei sehr wichtige Versuchungen, mit denen der Teufel Menschen oder Gruppen, die mit Begeisterung Jesus nachfolgen, aufhalten will: 

1.     Entmutigung,

2.     Spaltung (Streitereien), 

3.     Übertreibung des Guten (wen der Teufel nicht bremsen kann, den treibt er an); das Letztere führt dann zu Erschöpfung oder zu Streit und Spaltung. 

In dem Wort Jesu, „euer Herz verzage nicht", finde ich die erste Versuchung wieder, die zur Entmutigung. 

 

Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.

 

Die Versuchung zur Entmutigung stellt sich so dar: Wir haben schon so viel versucht, und es hat doch nichts gebracht. Wir sind in der Versuchung zu resignieren. Uns fehlt auf einmal die Vision, der Antrieb, das Feuer des Anfangs hat uns verlassen. Man macht nur noch Dienst nach Vorschrift und versucht sich irgendwie mit den Gegebenheiten zu arrangieren. Man hat die Ziele aufgegeben und seine Sehnsucht immer mehr unterdrückt, man hat gelernt, seine Tränen herunterzuschlucken und sich mit dem abzufinden, wie es ist. Man darf nicht verschweigen, dass damit auch eine gewisse Bitterkeit verbunden ist, eine Enttäuschung. 

 

Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.

 

Ich war mehrfach in einem geistlichen Zentrum in Wales in Ferien, in dem bei jedem Morgengebet ein sogenannter Hoffnungscheck gemacht wurde. Man wurde eingeladen, ob es irgendeinen Bereich oder einen Menschen in meinem Leben gibt, wo ich die Hoffnung aufgegeben habe. Wenn Ja, dann sollte man dieser Hoffnungslosigkeit widersagen. Am besten widersagt man gleich allen Geistern, die mit dieser Hoffnungslosigkeit verbunden sind. 

 

Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.

 

Ich denke in diesem Zusammenhang an Maria, die den Jüngern am Karsamstag Hoffnung geschenkt hat. Unsere christlichen Gemeinschaften sollten Orte sein, an denen die Hoffnung lebendig bleibt, die uns immer wieder helfen, aus der Verzagtheit herauszukommen, Orte, an denen wir unseren inneren Frieden wiederfinden können, Orte, an denen unsere Visionen, die Ziele, die Gott mit unserem Leben hat, lebendig bleiben können. 

 

Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.

 

Lassen wir uns nicht beunruhigen von dem, was uns umgibt! Wir sind nur noch einen kleine Herde, aber auch mit der kleinen Herde hat Gott seine Pläne, und die gilt es zu erkennen. Lassen wir uns nicht beunruhigen, wenn das, was wir glaubten, tun zu sollen, gescheitert ist. Auch jetzt hat Gott einen Plan mit uns, und den gilt es zu erkennen. Lassen wir uns nicht beunruhigen, wenn unsere Gesellschaft auf einem Kurs in den Abgrund ist! Auch jetzt hat Gott immer noch Pläne mit uns, und er will uns führen, wie wir uns in dieser Situation zu verhalten haben. Gott hat uns nicht aufgegeben, und er sucht Mitarbeiter, die seine Pläne verwirklichen. Lassen wir uns nicht beunruhigen, wenn Beziehungen zerbrechen oder geliebte Menschen uns verlassen. Auch heute hat Gott einen Plan für mich, und er sendet mich zu Menschen, und dafür muss ich zur Verfügung stehen. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass ich von dir gesendet bin. Ich danke dir, dass ich die Hoffnung nie aufgeben muss. Du brauchst mich, und viele Menschen brauchen mich, gerade dann, wenn die Situation der Welt schwieriger wird. Bewahre mich vor der Versuchung der Verzagtheit und der Resignation! Zeige mir deine Pläne, lass mich die Ziele verfolgen, die du mit mir hast. Danke auch für deine Kirche, die ein Ort der Hoffnung ist. Hilf mir, dass ich dazu beitrage, dass die Kirche so ist, wie du sie haben willst. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

1 Kommentar:

  1. Ja, Friede! -Darum geht's. Jesus, ich fühle mich angesprochen, Frieden zu halten.
    Doch es geht um mehr!!
    Ich höre heraus, dass es nicht nur um Weltfrieden geht, sicherlich auch.
    Doch geht es in erster Linie um meinen inneren und meinen äußeren Frieden.
    Denn wenn ich in meinem Innersten in Frieden bin, dann wird es mir gelingen, diesen Frieden auch nach außen hin zu tragen und zu leben. Denn DU JESUS stellst den Frieden über alles. Daher brauche ich in schwierigen Situationen des Tages oder in der Nacht, nicht zu verzagen, weil der "Friede Dein o Herr" über alles "thront". 
    Danke Jesus, für  Deinen Frieden!! AMEN

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