Donnerstag, 25. Mai 2023

Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir. (Joh 17,22f)

07 Woche der Osterzeit       Donnerstag

 

EVANGELIUM

Joh 17, 20-26

In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete:

20Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben.

21Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.

22Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind,

23ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie mich.

24Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt.

25Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt, und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast.

26Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin.

 

 

Tagesimpuls:

 

Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir.  (Joh 17,22f)

 

Jesus betet darum, dass wir eins sind, d.h. einig, möglichst so eins, wie die drei göttlichen Personen eins sind. Sie sind nicht ineinander verschmolzen, sie bleiben je ein Individuum, aber sie sind doch eins. Man könnte es mit einer idealen Ehe vergleichen. Da wächst jede Person zu ihrer vollkommenen Reife, da muss sich nicht einer derart anpassen und verbiegen, dass er sein Eigenes verleugnen müsste. Und doch haben sie eine Einheit im gemeinsamen Willen, sie agieren jeder einzeln genauso wie sie gemeinsam agieren. Da würde sich nicht der eine gegen den anderen ausspielen lassen. Vollkommene Reifung des Individuums und Einheit in einer Gemeinschaft sind keine Gegensätze. Die Gemeinschaft ist sogar die Voraussetzung, dass ich so werden kann, wie ich bin. 

 

Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir.  

 

Immer wieder ringt die Kirche um theologische Einheit, so auch heute. Ich finde es bedenkenswert, dass Jesus unsere Einheit als Kirche in Verbindung stellt mit der Offenbarung seiner göttlichen Herrlichkeit. Einheit würden wir also nicht dadurch erzielen, dass wir Meinungen über Gott oder über die Kirche austauschen oder diskutieren. Der eine würde sagen, das Zölibat muss abgeschafft werden, der andere würde dagegen sprechen. Das wäre Meinungsaustausch. Manche meinen, die Kirche müsse moderner werden, andere meinen, es müsse alles wieder so sein wie früher. Auch das wäre ein reiner Meinungsaustausch. Meinungen können wir viele haben. Aber die Einheit wird dadurch geschenkt, dass Gott uns seine Herrlichkeit offenbart. Wir brauchen also göttliche Offenbarung, nicht menschliche Meinungen. Göttliche Offenbarung kommt nur durch die Mystik, durch das Gebet. Menschen, die wenig beten aber lautstark Meinungen äußern, führen uns nicht zum Ziel. Ein Beispiel aus der Geschichte: Als fast die ganze Kirche die Gottheit Jesu abgelehnt hatte in der Zeit der ersten Konzile, in der Zeit des sogenannten Arianismus, damals hatten die Klöster, und insbesondere die Klöster, die eine 24/7 Anbetung hatten, den wahren Glauben an die Dreifaltigkeit bewahrt. Dort also, wo viel gebetet wurde, dort wurde die Herrlichkeit Gottes offenbart, und das führt zur Einheit der Kirche. Ohne das Gebet sind wir sehr anfällig für menschliche Meinungen. Und die können falsch sein, und dann kommt Spaltung. 

 

Gebet: 

Jesus, heute bete ich für deine Kirche. Hilf uns, dass wir wieder mehr aus deiner göttlichen Offenbarung heraus leben und Theologie betreiben. Ich bitte dich besonders darum, dass die Rolle des Priesteramts und auch die Wichtigkeit der Eucharistie in unserer Kirche richtig verstanden wird. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

1 Kommentar:

  1. Jesus, ich danke DIR für das heutige Evangelium. Heute ist mir klar geworden,  dass DU mir / und uns allen darlegst, wie ich Gott aus meinem glaubenden Herzen heraus verstehen und lieben kann.
    Hl.Schutzengel, mit dir bete und bitte ich die Gottesmutter Maria um Fürsprache,  um die Gnadenkraft des Hl.Geistes, damit ich im Namen JESU,  Gott noch inniger und liebevoller in meinen Gedanken, Worten und Werken,  begegnen kann.
    Amen

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