Dienstag, 28. September 2021

Da wandte er sich um und wies sie zurecht. (Lk 9,55)

26 Woche im Jahreskreis     Dienstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 9,51-56

Als die Zeit herankam, in der Jesus in den Himmel aufgenommen werden sollte, entschloss er sich, nach Jerusalem zu gehen.

Und er schickte Boten vor sich her. Diese kamen in ein samaritisches Dorf und wollten eine Unterkunft für ihn besorgen.

Aber man nahm ihn nicht auf, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war.

Als die Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sagten sie: Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet?

Da wandte er sich um und wies sie zurecht.

Und sie gingen zusammen in ein anderes Dorf.



Tagesimpuls:

Da wandte er sich um und wies sie zurecht.  (Lk 9,55) 

Jesus ist nicht jedem Konflikt aus dem Weg gegangen. Aber er ist auch nicht in jeden Konflikt hineingegangen. Manchmal ist es besser, einfach wegzugehen und sich nicht zu streiten. Ich glaube, man muss sehr klare Prioritäten haben. Dann weiß man, wofür man kämpfen muss, wofür es sich lohnt zu kämpfen und wofür nicht. Jesus will nach Jerusalem, und er will sich nicht aufhalten an dem Streit zwischen Samaritern und Juden. 

Da wandte er sich um und wies sie zurecht.

Johannes und Jakobus müssen zwei ziemlich wilde Gesellen gewesen sein, die sich schnell aufregen und keinen Konflikt scheuen. Jesus nennt sie deswegen Donnersöhne. Sie wollen den Streit mit den Samaritern, und das sogar mit übernatürlichen Mitteln, Gott soll Feuer vom Himmel regnen lassen. Da weist Jesus sie zurecht. Wenn wir uns den Mystiker Johannes vorstellen, der am Herzen Jesu ruht beim letzten Abendmahl, dann können wir uns kaum vorstellen, dass das derselbe Johannes ist. Jesus hat ihn wohl oft genug zurechtgewiesen, und sein Charakter hat sich gewandelt zu einem sanften, achtsamen Menschen, der tief in seinem Herzen die Stimme Jesu hört, der Ostern der erste ist nach Maria Magdalena, der Jesus erkennt. 

Da wandte er sich um und wies sie zurecht.

Müsste Jesus uns nicht auch immer wieder zurechtweisen? Wenn wir zu impulsiv sind, uns zu schnell über etwas ärgern, mit unnötigen Konflikten unsere Zeit und Energie verschwenden, brauchen wir dann nicht auch seine Zurechtweisung? Bitten wir Jesus darum, dass er auch unseren Charakter formt, so wie er es bei Johannes getan hat. 

Gebet: 
Jesus, manchmal bin ich zu feige für Konflikte, manchmal rege ich mich unnötig auf. Hilf mir, zu erkennen, wo ich mutig und stark sein muss, aber auch, wo ich einfach weglaufen darf und soll. Danke, dass du mir den richtigen Weg zeigen wirst. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

1 Kommentar:

  1. Jesus, DU gehst nach Jerusalem,  der "Ewigen Stadt" - der Gottes-Tempelstadt.
    DU wirst in den Himmel auffahren, so ist Gottes Wille,  denn die Liebe wird vereint werden.
    Doch, bevor DU heimkehrst, sehnst DU  dich nach dem "Himmel der menschlichen Herzen"  und darum bleibst DU nicht an einem Ort, vielmehr durchwanderst DU sichtbar und aktiv die Gegend der Menschenund kommst in ein samraritisches Dorf.
    Deine Apostel schickst DU schon einmal voraus, DIR eine "Bleibe" zu suchen. Auch heute rufst DU einen jeden einzelnen auf,  "aufzustehen- aktiv- füt DICH zu den Menschen zu gehen".
    Daraus schließe ich, dass ich nicht zum "Couch-potatoe-Jünger" werden darf, also gemütlich aus meinen Räumlichkeiten heraus irgendwie mit  jemanden über Glauben zu sprechen,  sondern ganz bewusst Deinem Wort folgen leisten soll/ muss.
    Denn DU schickst "Deine Boten"  voraus...  und da wo man Dich nicht hören will,
    lässt Du es so geschehen,  und gehst weiter.
    Auch ich Herr will für DICH aktiv sein / werden, bitte weise auch mir DEINEN WEG.
    Amen 🙏

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