Mittwoch, 3. April 2024

In jener Zeit stand Maria draußen vor dem Grab und weinte. (Joh 20,11)

Osteroktav   Mittwoch

 

EVANGELIUM

Joh 20, 11-18

In jener Zeit

11stand Maria draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. 

12Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. 

13Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. 

14Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. 

15Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. 

16Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. 

17Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. 

18Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.

 

 

Tagesimpuls:

 

In jener Zeit stand Maria draußen vor dem Grab und weinte.   (Joh 20,11)

 

Während die anderen wieder nach Hause gingen, nachdem sie das leere Grab vorgefunden hatten, blieb Maria noch dort. Vielleicht hatten die anderen sie gefragt, warum sie nicht mitkommen wollte, es gäbe hier doch nichts mehr zu sehen oder zu tun. Solange man nicht weiß, dass Jesus auferstanden ist, ist doch das leere Grab ein Ort der Trauer und der noch größeren Enttäuschung, weil man nun nicht einmal mehr einen Ort der Trauer um Jesus hat. Natürlich könnte man sagen, dass Maria einfach noch mal allein sein wollte. Aber warum beugte sie sich dann noch mal in die Grabkammer hinein? Irgendwie ergibt das keinen Sinn, dass Maria dort bleibt. Ihr Verhalten ist unlogisch, aber das Herz hat eine eigene Logik. 

 

In jener Zeit stand Maria draußen vor dem Grab und weinte.   

 

Vielleicht war es wirklich eine tiefe innere Stimme, die ihr sagte, dass sie bleiben sollte. Und so konnte Gott auf neue Weise in ihr Leben einbrechen, indem sie zuerst die Engel und dann Jesus selbst sah. Jesus gibt ihrem Leben vollkommenen Sinn. Zu Beginn des Johannesevangeliums hatte Jesus die ersten Jünger noch gefragt: „Was sucht ihr?" Jeder Mensch sucht nach einem Sinn, der ihn erfüllt. Aber nachdem Jesus schon lange mit Maria Magdalena befreundet war, fragt er sie nun: „Wen suchst du?" Aus dem Was ist schon eine Person geworden. Jesus ist der Sinn ihres Lebens, und den soll sie nun wiederfinden. 

 

In jener Zeit stand Maria draußen vor dem Grab und weinte.   

 

Neben der Erfüllung in der Gemeinschaft mit ihm bekommt ihr Leben aber auch den Sinn, die Frohe Botschaft zu verkünden. Hier finden wir wieder die perfekte Kombination von Gottes- und Nächstenliebe. Daher kann sie Jesus nicht festhalten. Es gibt viel zu tun in dieser Welt. Die Menschen warten auf die Frohe Botschaft. Aber ganz sicher hat es im Leben von Maria Magdalena auch immer wieder diese tiefen Begegnungen mit Gott gegeben, aus der sie Kraft für die nächsten Schritte in der Welt schöpfen durfte. 

 

Gebet: 

Jesus, um dich zu finden, machte Maria Magdalena etwas Unlogisches, etwas scheinbar Sinnloses, als sie am Grab stehen bliebt. Hilf uns, dass auch wir auf unser Herz hören und nicht nur auf die Stimme der weltlichen Logik. Zeige uns, was wir tun können, um dich tiefer zu finden, oder vielleicht auch, um dich wiederzufinden, wenn wir dich verloren haben. Und schenke auch unserem Leben diesen tiefen Sinn, der in der Beziehung zu dir liegt und darin, dass wir deine Frohe Botschaft verkünden. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

4 Kommentare:


  1. Warum weint ihr? (zu Joh.20,13a)

    Christus, der getötet ward, ist auferstanden und lebt, ein Herr von Ewigkeit! Wäre er im Tode verblieben, so es möglich gewesen wäre, da wäre dir ebenfalls der ewige Tod sicher. Aber da Christus auferstanden ist, so ist es unmöglich, dass da jemand im Grabe belassen werden könnte.

    J. Lorber, Robert Blum, Bd.2, Kap.157

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  2. NEUES IST GEWORDEN (I)

    Durch den Tod Jesu erst wird Gott Selbst vollkommen Mensch - und der geschaffenen Mensch wird zu einem aus solcher höchsten göttlichen Gnade lol gezeugten Kinde Gottes, d.h. zu einem Gott (Joh. 10,34), derund kann erst so als Geschöpf seinen Schöpfer als dessen vollendetes ebenmaß gegenüberstehen und ihn Diesem seinem Gott, Schöpfer und Vater schauen, sprechen, erkennen und über alles lieben und allein dadurch gewinnen das ewige Leben in Gott, aus Gott und neben Gott.

    J. Lorber, Jugend Jesu, Vorrede

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  3. Jesus, es steht geschrieben,  dass DU zu Maria Magdalena sprichst und sagst: "Frau, warum weinst du? Wen suchst du?…“
    Ja, sie weint, weil sie das "Leere" sieht!
    Zwar sieht sie die Engel und deine Gewänder liegen. Doch ich spüre, ich muss ( wir müssen...) tiefer, weiter und mit meinem Herzen genauer hinsehen und hinhören.
    Herr, bitte hilf mir "HEUTE " einen "Tiefgang" in der Begegnung mit DIR JESUS, zu erkennen und zu erleben.
    Herr, ich möchte die Tränen meines Herzens
    (Tränen um den Weltfrieden, um alle Familienmitglieder, um die vielen Abtreibungen uvm.)  wegwischen, denn sie sind wie ein Schleier, welcher mir den Durchblick verwehrt.

    Warum weinst du, so fragst auch DU  mich !

    Jesus, bitte verwandle meine / unsere Tränen in Tränen der Auferstungsfreude und der dankbaren Osterliebe.
    Hilf uns "Heute" diese Freude und Dankbarkeit weiterzugeben- zu schenken an jene Menschen die  DU uns zu Seite stellst. Amen

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  4. NEUES IST GEWORDEN (II)

    Durch den Tod Jesu kann nun der Mensch vollendens mit Gott wie ein Bruder verkehren ...; Darum es auch im Wort zu dem das Grab besuchen den Frauen heißt: "Geht hin und saget es Meinen Brüdern!" (Mit. 28,10)

    J. Lorber, Jugend Jesu, Vorrede

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