Montag, 28. Februar 2022

Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch. (Mk 10,21)

08 Woche im Jahreskreis     Montag

 

EVANGELIUM

Mk 10, 17-27

 

In jener Zeit 

17lief ein Mann auf Jesus zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?

18Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen.

19Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen, du sollst keinen Raub begehen; ehre deinen Vater und deine Mutter!

20Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt.

21Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach!

22Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen.

23Da sah Jesus seine Jünger an und sagte zu ihnen: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen!

24Die Jünger waren über seine Worte bestürzt. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen!

25Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.

26Sie aber erschraken noch mehr und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden?

27Jesus sah sie an und sagte: Für Menschen ist das unmöglich, aber nicht für Gott; denn für Gott ist alles möglich.

 

 

Tagesimpuls:

 

Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch.  (Mk 10,21)

 

„Alle diese Gebote habe ich befolgt." Diese oder ähnliche Aussagen hören wir heute auch immer wieder von Christen. Es gibt so viele Christen, die kein Sündenbewusstsein haben. Sie gehen davon aus, dass sie alles richtig machen. Wer mehr fordert, als sie tun, den nennen sie fanatisch, oder er würde übertreiben, oder noch schlimmer, das sei sektenhaft. Man lebt in einem Mittelmaß, wo man sich selbst den Maßstab gemacht hat. Man schaut nicht in die Bibel, ist aber davon überzeugt, dass das, was man selbst lebt, genau der Maßstab Jesu wäre. Man hält sich für einen guten Christen, der die Gebote alle erfüllt. Diese Menschen hat Jesus sehr lieb. Deswegen sagt er ihnen: Eins fehlt dir noch.

 

Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch.

 

Was ist es, das fehlt? Es ist die persönliche Beziehung zu Jesus. Wir sollen nicht unsere Gedanken über Jesus, sondern Jesus selbst zu unserem Maßstab machen. Aber Jesus will noch mehr sein für uns: Nicht nur der Gesetzgeber, der uns die sogenannten „christlichen Werte" vorgibt, sondern auch der Freund, der Liebhaber. Jesus will unser Herz.

 

Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch.

 

Die Forderung Jesu erscheint dem jungen Mann zu hart. Alles verkaufen, alles verlassen, dazu reicht seine Liebe zu Jesus noch nicht. Sein Herz hängt am Geld, aber noch an mehr. Er ist reich nicht nur im materiellen Sinn. Er ist auch reich in dem Sinne, dass er vermeintlich alles richtig macht, die Gebote erfüllt. Wie viele andere Menschen dagegen haben eine gebrochene Existenz, sind gescheitert, können nicht mit einer makellosen reinen Weste aufwarten? Diese Menschen sind „arm im Geist", wie Jesus es in der Bergpredigt ausdrückt, und sie sind deswegen selig, denn sie sind offen für Jesus und für das Reich Gottes. Wer dagegen reich ist an guten Werken, an Ansehen, an materiellem Komfort, wer reich ist in dem Sinne, dass er erfolgreich ist und sein Leben im Griff hat, der tut sich sehr schwer damit, sich für Jesus zu öffnen.

 

Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch.

 

Glauben wir an diesen liebenden Blick Jesu, den er auch für uns hat! Er will, das wir dieses eine Wichtige empfangen, seine Liebe. Falls wir einen falschen Reichtum in uns angehäuft haben, egal ob es Geld, Erfolg oder Ansehen ist, auch die Haltung, dass wir ein guter Christ wären, dann sollen wir das loslassen. Wir sind in Wirklichkeit arm. Wir können nichts vorweisen. Wir sollen klein werden wie die Kinder. Wir haben einen reichten Papa, das ist Gott, das ist unser Reichtum. Aber wir haben keinen eigenen Reichtum.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du mein Reichtum bist. Ich danke dir für den materiellen Wohlstand, den du mir schenkst. Du zeigst mir, dass du in allem für mich sorgst. Danke Jesus, dass ich von dir geliebt bin, dass du mich immer liebevoll anschaust. Danke auch, dass du mir in deiner Liebe wegnimmst, was mich daran hindert, deine Liebe zu empfangen.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

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