Heiliger Matthäus – Fest
EVANGELIUM | Joh 15, 9-17 |
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
9Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!
10Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.
11Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.
12Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.
13Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.
14Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.
15Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.
16Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.
17Dies trage ich euch auf: Liebt einander!
Tagesimpuls:
Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. (Joh 15,11)
Wir sollen in Jesu Liebe bleiben, und dies können wir tun, indem wir seine Gebote halten. Beim Wort Gebote haben viele Menschen negative Assoziationen. Gebote und Verbote, das kennt man aus seiner Kindheit, das war mitunter unangenehm. Man musste etwas tun, wozu man keine Lust hatte, aber es wurde einem von den Eltern geboten. Und wenn man es nicht tat, bekam man „Ärger", wie die Kinder es heute formulieren. Daher schlummert in vielen Menschen ein Geist der Rebellion, der von Geboten nichts hören will.
Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.
Jesus weiß das, denn er kennt uns. Daher spricht er sofort in diesem Zusammenhang von der Freude, und zwar von vollkommener Freude. Gebote sind keine Spaßbremse, sondern sie führen uns in die vollkommene Freude. Das müssen wir hören, damit wir die Lügen und die Rebellion, die der Teufel in uns gesät hat, überwinden. Gebote sind wie eine Straße, auf der man fährt. Wenn man von der Straße abkommt, dann bekommt man tatsächlich „Ärger", aber wer will schon im Straßengraben fahren? Wir wollen doch ans Ziel, und nicht unser Auto zu Schrott fahren! Das Ziel ist die Freude, die Gebote sind der Weg dahin.
Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.
Wir werden nie in die vollkommene Freude finden ohne ein gewisses Maß an Selbstbeherrschung, dass wir manche Neigungen und Gelüste in uns mäßigen oder überwinden. Es geht einfach nicht anders. Alles andere ist eine Sackgasse. Wenn wir nur nach dem Lustprinzip leben wollen, dann werden wir nicht glücklich. Daher müssen wir Jesus bitten, dass er uns hilft, immer wieder eine gewisse Disziplin und Ordnung in unserem Leben einzuhalten. Wenn wir das tun, dann werden wir durch eine übergroße Freude belohnt.
Gebet:
Jesus, wir sind in großem Wohlstand aufgewachsen, wir leben in einer Fülle von Gütern, wir können uns sehr viele Wünsche jederzeit erfüllen. Dadurch sind viele von uns sehr verwöhnt, und es fällt uns schwer, Disziplin einzuhalten und freiwillig zu verzichten. Jesus, bitte hilf uns, deine Gebote und deine Ordnung einzuhalten. Bewahre uns vor dem Egoismus, der nur seine eigenen Bedürfnisse sieht. Danke, dass du uns den Weg zu wahrer Freude führst.
Pastor Roland Bohnen
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