Dienstag, 1. Februar 2022

Nun drängte sie sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand. (Mk 5,27)


04 Woche im Jahreskreis     Dienstag

 

EVANGELIUM

Mk 5, 21-43

 

In jener Zeit

21fuhr Jesus im Boot an das andere Ufer des Sees von Galiläa hinüber, und eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn. Während er noch am See war,

22kam ein Synagogenvorsteher namens Jaïrus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen

23und flehte ihn um Hilfe an; er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie wieder gesund wird und am Leben bleibt.

24Da ging Jesus mit ihm. Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn.

25Darunter war eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt.

26Sie war von vielen Ärzten behandelt worden und hatte dabei sehr zu leiden; ihr ganzes Vermögen hatte sie ausgegeben, aber es hatte ihr nichts genutzt, sondern ihr Zustand war immer schlimmer geworden.

27Sie hatte von Jesus gehört. Nun drängte sie sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand.

28Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt.

29Sofort hörte die Blutung auf, und sie spürte deutlich, dass sie von ihrem Leiden geheilt war.

30Im selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausströmte, und er wandte sich in dem Gedränge um und fragte: Wer hat mein Gewand berührt?

31Seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst doch, wie sich die Leute um dich drängen, und da fragst du: Wer hat mich berührt?

32Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte.

33Da kam die Frau, zitternd vor Furcht, weil sie wusste, was mit ihr geschehen war; sie fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.

34Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein.

35Während Jesus noch redete, kamen Leute, die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten, und sagten zu Jaïrus: Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den Meister noch länger?

36Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Sei ohne Furcht; glaube nur!

37Und er ließ keinen mitkommen außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus.

38Sie gingen zum Haus des Synagogenvorstehers. Als Jesus den Lärm bemerkte und hörte, wie die Leute laut weinten und jammerten,

39trat er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur.

40Da lachten sie ihn aus. Er aber schickte alle hinaus und nahm außer seinen Begleitern nur die Eltern mit in den Raum, in dem das Kind lag.

41Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf!

42Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute gerieten außer sich vor Entsetzen.

43Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben.

 

 

Tagesimpuls:

 

Nun drängte sie sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand.  (Mk 5,27)

 

Die Frau bemüht sich darum, Jesus berühren zu können. Damit macht sie etwas sehr Richtiges. Weil wir Menschen im Körper in Raum und Zeit leben, kommt es darauf an, Jesus zu berühren. Es muss eine reale, konkrete Berührung mit Jesus stattfinden, die in uns einen Unterschied macht. Die direkte, unmittelbare Übertragung in unsere Zeit wäre die Berührung Jesu in der Eucharistie, wo wir uns sogar körperlich mit ihm vereinigen. Dann aber auch in der eucharistischen Anbetung, wo er körperlich bei uns ist. Wir haben einmal bei einem Jugendwochenende die Monstranz mitten in den Raum auf einen Tisch gestellt, auf einer weißen Decke, die vom Tisch hinunterhing. Dann lasen wir dieses Evangelium und luden die Jugendlichen ein, die Tischdecke zu berühren, so wie die Frau das Gewand Jesu berührt hat.

 

Nun drängte sie sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand.

 

Der Synagogenvorsteher drängt sich auf seine Weise auch an Jesus heran. So wie die Frau, so bemüht auch er sich intensiv um eine Berührung mit Jesus, nicht für sich selbst, sondern für seine Tochter. Die Tochter liegt regungslos auf ihrem Bett. Das könnte ein Symbol sein für viele Jugendliche heute, die sich nicht auf Jesus zu bewegen können, die diesbezüglich wie gelähmt sind. Sie brauchen jemanden, der sie zu Jesus führt, der ihnen hilft zu einer Begegnung mit Jesus. In diesem Zusammenhang möchte ich auf unser nächstes Jugendwochenende ab 15 Jahren hinweisen. Es findet vom 11.-13. März in Sittard (in der Nähe von Aachen) statt.[1] Hier oder bei ähnlichen Angeboten für Jugendliche könnten wir zu Jesus gehen und ihn um Hilfe bitten. Wir könnten uns dafür einsetzen, dass unsere Jugendlichen eine Berührung mit Jesus geschenkt bekommen. Diese Art von Veranstaltungen sind dabei eine große Hilfe.

 

Nun drängte sie sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand.

 

Beide Menschen, die Frau sowie Jairus bemühen sich sehr um den direkten körperlichen Kontakt zu Jesus. Sie tun das, weil sie stark an ihn glauben. Der Glaube drängt uns dazu, die Nähe Jesu zu suchen. Der Leib Christi ist nicht nur im Sakrament, er ist auch in der Gemeinschaft, d.h. in der Kirche, die Paulus „Leib Christi" nennt. Irgendwie müssen wir uns an Christus herandrängen, ob im Sakrament, ob in der Gemeinschaft im Gottesdienst. Aber wenn wir nichts tun, wenn wir ungläubig zuhause bleiben und uns gar nicht bemühen, dann gibt es keine Berührung, und dann gibt es auch keine Heilung.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir für den Glauben, den du mir geschenkt hast. Ich könnte ohne die Kirche nicht mehr leben. Ich fühle mich als Teil deines Leibes. Ich danke dir auch für das Sakrament, für die Eucharistie, wo wir dir leibhaftig begegnen dürfen. Ich danke dir für alle Heilung, die davon ausgegangen ist für mich selbst, aber auch für die vielen Menschen, die deine Nähe in der Anbetung suchen und die dadurch Heilung gefunden haben.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 



[1] Informationen zum Jugendwochenende finden Sie auf unserer Webseite: https://kirche-selfkant.de/jugend-wochenende-11-13-maerz/  







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1 Kommentar:

  1. Jesus,  nach dem was ich in den letzten Tagen erfahren habe,  sehe ich mich im heutigen Evangelium als einen "Vorkoster"!
    Dein Heiliges Wort "verkosten" bedeutet für mich;  ich bekomme einen Vorgeschmack auf deine all-heilbringende göttliche Heilkraft und einen Vorgeschmack auf den Himmel!
    Denn DU hörst einen jeden Menschen zu und lässt es zu, dass Dich ein jeder Mensch in Glaube und Hoffnung berühren darf.
    Für mich ist es heute besonders wichtig zu hören wie DU sagst: Meine Tochter/mein Sohn/ mein Kind; dein Glaube hat dir geholfen. 
    Amen - Danke Jesus

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