Mittwoch, 23. Februar 2022

Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. (Mk 9,38)

07 Woche im Jahreskreis     Mittwoch

 

EVANGELIUM

Mk 9, 38-40

 

In jener Zeit

38sagte Johannes, einer der Zwölf, zu Jesus: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt.

39Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden.

40Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.

 

 

Tagesimpuls:

 

Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.  (Mk 9,38)

 

Wir sollen uns als Christen nicht gegenseitig bekämpfen. Ganz sicher will Jesus die Einheit. Aber wenn Christen mit ganzen Herzen Jesus nachfolgen, sich aber nicht unserer Kirche anschließen, dann sollen wir sie nicht daran hindern. Ich persönlich profitiere immer wieder von Glaubenszeugnissen von nicht-katholischen Glaubensgeschwistern. Das tut meinem katholischen Glauben keinerlei Abbruch. Im Gegenteil, diese guten ökumenischen Kontakte helfen mir, ein besserer Katholik zu werden. Wenn jemand da einen grundsätzlichen Verdacht hätte, dass diese Kontakte auf keinen Fall gut sein können, dann müsste er das sachlich begründen. Es mag sein, dass ein Katholik, der in seinem Glauben nicht gefestigt ist, durch ökumenische Gespräche verwirrt wird. Aber mindestens auf der Ebene von gefestigten Katholiken sehe ich den Austausch mit tiefgläubigen Geschwistern, die Jesus sehr lieben und echte Jünger sind, gewinnbringend. Die Charismatische Erneuerung in der Katholischen Kirche ist ein gutes Beispiel dafür. Sie wäre nicht entstanden, wenn es nicht diese Kontakte gegeben hätte. Und niemand würde behaupten, dass die Charismatische Erneuerung kein großer Gewinn für die Kirche wäre.

 

Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.

 

Ich sage nicht, dass jeder gute, gesunde ökumenische Kontakte pflegen muss. Ich wäre nur dankbar, wenn niemand die Nase darüber rümpfen würde, wenn diese Kontakte  genau so betrachtet würden, wie Jesus es sagt: „Hindert sie nicht!" Die Trennungslinie, die Jesus im Evangelium zieht, liegt an einer anderen Stelle. Nicht, ob jemand Mitglied meiner Kirche ist oder nicht, ist das Problem, sondern ob jemand Jesus nachfolgt oder nicht. Wenn es um die Nachfolge Jesu geht, da sagt Jesus es nämlich so: „Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich." (Mt 12,13) Was Jesus wichtig ist: Bin ich für ihn? Wo Jesus tolerant ist: Bin ich mit den zwölf Aposteln und deren Nachfolgern, den Bischöfen (in ununterbrochener apostolischer Sukzession durch Handauflegung geweiht) in der Katholischen Kirche verbunden? Ich glaube aber doch auch nach Johannes 17,21, dass es Jesu großer Wunsch ist, dass alle eins sein mögen, in Gemeinschaft mit den Nachfolgern der Zwölf.

 

Gebet:

Jesus, ich danke mir für meine nicht-katholischen Glaubensgeschwister. Ich bete für die Einheit unter uns Christen. Ich sehe, wie die Einheit wächst, wenn wir dich sehr lieben, wenn wir uns vom Heiligen Geist führen lassen, wenn wir uns darum bemühen, deine echten Jünger zu sein. Ich danke dir auch ganz besonders für alles, was ich durch meine nicht-katholischen Geschwister gelernt habe. Ich danke dir, dass ich durch nicht-katholische Geschwister zur Lebensübergabe und damit zu einer tiefen Gotteserkenntnis geführt wurde.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

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