Samstag, 20. März 2021

Die Stunde ist gekommen. (Joh 12,23)

05 Sonntag der Fastenzeit

Evangelium                                                                                                 Joh 12, 20–33

In jener Zeit
20 gab es auch einige Griechen unter den Pilgern,
die beim Paschafest in Jerusalem Gott anbeten wollten.
21Diese traten an Philíppus heran,
der aus Betsáida in Galiläa stammte,
und baten ihn: Herr, wir möchten Jesus sehen.
22Philíppus ging und sagte es Andreas;
Andreas und Philíppus gingen und sagten es Jesus.
23Jesus aber antwortete ihnen:
Die Stunde ist gekommen,
dass der Menschensohn verherrlicht wird.
24Amen, amen, ich sage euch:
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt,
bleibt es allein;
wenn es aber stirbt,
bringt es reiche Frucht.
25Wer sein Leben liebt,
verliert es;
wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet,
wird es bewahren bis ins ewige Leben.
26Wenn einer mir dienen will,
folge er mir nach;
und wo ich bin,
dort wird auch mein Diener sein.
Wenn einer mir dient,
wird der Vater ihn ehren.
27Jetzt ist meine Seele erschüttert.
Was soll ich sagen:
Vater, rette mich aus dieser Stunde?
Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen.
28Vater, verherrliche deinen Namen!
Da kam eine Stimme vom Himmel:
Ich habe ihn schon verherrlicht
und werde ihn wieder verherrlichen.
29Die Menge, die dabeistand und das hörte,
sagte: Es hat gedonnert.
Andere sagten: Ein Engel hat zu ihm geredet.
30Jesus antwortete
und sagte: Nicht mir galt diese Stimme,
sondern euch.
31Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt;
jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden.
32Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin,
werde alle zu mir ziehen.
33Das sagte er,
um anzudeuten, auf welche Weise er sterben werde.

 

Tagesimpuls:

 

Die Stunde ist gekommen.  (Joh 12,23)

 

Jetzt hat Jesus keine Zeit mehr, um Menschen zu empfangen. Bisher hatte er sich für jeden Zeit genommen, aber einmal ist es zu Ende. Die Stunde ist gekommen. Nun geht er ans Kreuz. Wir können auch nicht allen helfen. Unsere Zeit und unsere Ressourcen sind begrenzt. Manchmal müssen auch wir Nein sagen, es geht nicht mehr. Dann gehen auch wir mit Jesus ans Kreuz. Wir fühlen uns hilflos, würden gern noch etwas tun, aber unsere Hände sind gebunden, fast wie angenagelt.

 

Die Stunde ist gekommen.

 

Aber Jesus hat Hoffnung: „Wenn ich erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen." Am Kreuz wird seine Wirksamkeit noch erhöht. Vieles geschieht durch das Kreuz, was vorher nicht geschehen konnte. Das erfordert natürlich Glauben. Aber wenn ich in meiner Hilflosigkeit auf den gekreuzigten Jesus hochschaue, dann können Gnaden freigesetzt werden, dann können noch einmal mehr gute Dinge geschehen, als ich in meiner aktiven Wirksamkeit je erreicht hätte.

 

Die Stunde ist gekommen.

 

Manchmal erfordert es kein sehr großes Opfer von mir. Menschen, denen es schlecht geht, kann ich nicht helfen, ich nehme sie mit ins Gebet. Ich schenke ihnen Zeit im Gespräch. Das ist ein vergleichsweise kleines Opfer. Das Kreuz kann aber auch viel schwerer werden, wenn diese Menschen mich z.B. verletzen würden, wenn ich unter ihnen leide. Dann gehe ich in besonderer Weise ans Kreuz, ganz verbunden mit Jesus. Aber ich kann sicher sein, dass dann die Gnaden auch umso größer sein werden.

 

Die Stunde ist gekommen.

 

Bevor Jesus ans Kreuz gegangen ist, hat er sehr viel direkt für die Menschen getan. Daran müssen auch wir denken. Die meisten von uns können und sollen noch viel tun. Aber es kommt für jeden auch die Zeit, wo wir nur mit Jesus ans Kreuz gehen können. Wir müssen uns da führen lassen und von ihm her erkennen, was im Moment dran ist. Mal kann und soll ich etwas tun, mal kann ich nichts tun und soll mit Jesus ans Kreuz gehen.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass im Kreuz noch einmal viel mehr Gnaden geschenkt werden als durch die Aktivität. Auch wenn sich menschlich vieles dagegen sträubt, so will ich doch das Kreuz annehmen, überall dort, wo ich ansonsten nichts tun kann. Jesus, zeige mir, was ich tun soll, oder wo ich loslassen soll. Danke, dass du mich führen wirst durch den Heiligen Geist.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 








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1 Kommentar:

  1. Jesus,  ich spüre, ( also so empfinde ich ) als würdest DU mich direkt ansprechen....
    "Mein Kind, - Die Stunde ist gekommen..."

    Doch Dein  "Ruf"  trifft einen jeden Menschen im "jetzt und hier"  klar und unverfälscht. Ein jeder der diesen Ruf hört wird aufgefordert "herzlichst" direkt und unkompliziert zu handeln. Wie?- dass unterliegt der "Führung des Hl.Geistes".

    Denn wenn ich es "unterlasse" in geistiger und physischer Weise, mich für DEIN REICH  einzusetzen, dann "sündige ich - in der Unterlassung".

    In Matt. 6,34 lese ich;  "Denn jeder Tag hat genug an seiner Plage..."

    Doch - jeder Tag hat seine Stunde, jede Stunde hat Minuten und die Minuten haben Sekunden...
    Also spüre ich wie DU sagst:
    Mein Kind, - Die Stunde ist gekommen..."

    In einem Kirchenlied heißt es ;
    Jetzt ist die Zeit, jetzt die Stunde, heute wird getan oder auch vertan, worauf es ankommt, wenn er kommt

    Du mein Schutzengel,  ich bitte dich,  hilf mir zu erkennen wann die Stunde da ist,  damit ich nicht wie die Jünger Jesu,  in der "Ölbergbegegnung" weglaufe.

    Amen

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