Montag, 18. Februar 2019

Und er verließ sie, stieg in das Boot und fuhr ans andere Ufer. (Mk 8,13)

06 Woche im Jahreskreis     Montag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 8,11-13

In jener Zeit kamen die Pharisäer und begannen ein Streitgespräch mit Jesus; sie forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel, um ihn auf die Probe zu stellen. 

Da seufzte er tief auf und sagte: Was fordert diese Generation ein Zeichen? Amen, das sage ich euch: Dieser Generation wird niemals ein Zeichen gegeben werden. 

Und er verließ sie, stieg in das Boot und fuhr ans andere Ufer. 

 

 

Tagesimpuls:

 

Und er verließ sie, stieg in das Boot und fuhr ans andere Ufer.  (Mk 8,13)

 

Ich gehe dem Streit gern aus dem Weg. Und immer wieder denke ich, dass das falsch wäre, man müsse die Konflikte ansprechen, man müsse bereit sein, sich auseinanderzusetzen. Wie froh bin ich, zu lesen, dass Jesus – wenigstens an dieser Stelle – auch dem Konflikt aus dem Weg geht. Ich weiß, dass Jesus sich sehr oft mit den Pharisäern auseinandergesetzt hat. Die Bibel ist voll von Streitgesprächen. Aber mich tröstet jetzt, dass es auch diese Schriftstelle gibt, wo Jesus weggeht.

 

Und er verließ sie, stieg in das Boot und fuhr ans andere Ufer.

 

Vielleicht hat Jesus innerlich gewusst, wann es sich lohnt, sich mit den Leuten zu streiten und wann nicht. Wenn ich wüsste, dass ich dem anderen helfe, wenn ich jetzt etwas sage, dann würde ich es auch gern tun. Aber wenn ich das Gefühl habe, der andere will nur seine Meinung bestätigt bekommen, und wenn ich widerspreche, dann bringt es gar nichts, vielleicht wird alles dadurch nur schlimmer, dann ist es doch besser, ich gehe ihm aus dem Weg. Meistens muss man sich auch nicht völlig distanzieren. Man kann trotzdem noch höflich bleiben, man kann den anderen z.B. grüßen, aber man muss nicht die kontroversen Dinge besprechen, wenn man genau weiß, dass es doch nichts bringt.

 

Und er verließ sie, stieg in das Boot und fuhr ans andere Ufer.

 

Es gibt keine allgemeine Regel, es gibt kein Patentrezept. Manchmal brauchen wir den Mut zu unangenehmen Auseinandersetzungen. Ich würde sagen vor allem dann, wenn wir dem anderen helfen, oder wenn andere Menschen betroffen sind, denen wir helfen müssen. Aber es gibt auch Situationen, wo wir sehen, dass es keinem etwas bringt, und da sollten wir den Konflikten aus dem Weg gehen, so wie Jesus es hier tut.

 

Gebet:

Jesus, manchmal bin ich ängstlich, wo es besser wäre, ich würde mich nicht zurückziehen, sondern auf die Menschen zugehen. Manchmal ist es aber auch besser, wenn ich mich zurückziehe. Ich brauche auch die Zeit mit dir, die Zeit der Zurückgezogenheit, die Zeit, in der ich bei dir wieder Kraft schöpfe. Zeige mir in allem das richtige Maß! Zeige mir, wo ich mich zurückziehen soll, zeige mir auch, wo ich bei den Menschen sein soll, auch wenn das für mich nicht immer so angenehm ist. Jesus, ich will dir zur Verfügung stehen. Heiliger Geist, bitte führe mich!

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


1 Kommentar:


  1. Jesus, gibt es ein anderes "Zeichen"als DU selbst.
    Ist nicht Gott es, der "sich in DIR zeigt-und im DU" den Kelch der Liebe uns  zu trinken gibt?

    Bin ich für dich auch "ein Pharisäer" der DICH im täglichen Leben Ärgernis gibt....und immer wieder "Zeichen" fordert?
    -  denn die Pharisäer nehmen hier eine provozierende Haltung ein !!

    Jesus, es gibt kein "anderes Zeichen" wie DU selbst.  DU bist Liebe.

    * was wäre denn das für eine "Liebesbeziehung" wenn  ich von der Liebe ständig einen Liebesbeweis "fordern" würde. !

    ....so lese ich heute  1.Korinther...."Hohelied der Liebe"

    Amen

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