Montag, 29. Januar 2024

Verlass diesen Mann, du unreiner Geist! (Mk 5,8)

04 Woche im Jahreskreis     Montag

 

EVANGELIUM

Mk 5, 1-20

In jener Zeit

1kamen Jesus und seine Jünger an das andere Ufer des Sees, in das Gebiet von Gerasa.

2Als er aus dem Boot stieg, lief ihm ein Mann entgegen, der von einem unreinen Geist besessen war. Er kam von den Grabhöhlen,

3in denen er lebte. Man konnte ihn nicht bändigen, nicht einmal mit Fesseln.

4Schon oft hatte man ihn an Händen und Füßen gefesselt, aber er hatte die Ketten gesprengt und die Fesseln zerrissen; niemand konnte ihn bezwingen.

5Bei Tag und Nacht schrie er unaufhörlich in den Grabhöhlen und auf den Bergen und schlug sich mit Steinen.

6Als er Jesus von weitem sah, lief er zu ihm hin, warf sich vor ihm nieder

7und schrie laut: Was habe ich mit dir zu tun, Jesus, Sohn des höchsten Gottes? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht!

8Jesus hatte nämlich zu ihm gesagt: Verlass diesen Mann, du unreiner Geist!

9Jesus fragte ihn: Wie heißt du? Er antwortete: Mein Name ist Legion; denn wir sind viele.

10Und er flehte Jesus an, sie nicht aus dieser Gegend zu verbannen.

11Nun weidete dort an einem Berghang gerade eine große Schweineherde.

12Da baten ihn die Dämonen: Lass uns doch in die Schweine hineinfahren!

13Jesus erlaubte es ihnen. Darauf verließen die unreinen Geister den Menschen und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See. Es waren etwa zweitausend Tiere, und alle ertranken.

14Die Hirten flohen und erzählten alles in der Stadt und in den Dörfern. Darauf eilten die Leute herbei, um zu sehen, was geschehen war.

15Sie kamen zu Jesus und sahen bei ihm den Mann, der von der Legion Dämonen besessen gewesen war. Er saß ordentlich gekleidet da und war wieder bei Verstand. Da fürchteten sie sich.

16Die, die alles gesehen hatten, berichteten ihnen, was mit dem Besessenen und mit den Schweinen geschehen war.

17Darauf baten die Leute Jesus, ihr Gebiet zu verlassen.

18Als er ins Boot stieg, bat ihn der Mann, der zuvor von den Dämonen besessen war, bei ihm bleiben zu dürfen.

19Aber Jesus erlaubte es ihm nicht, sondern sagte: Geh nach Hause, und berichte deiner Familie alles, was der Herr für dich getan und wie er Erbarmen mit dir gehabt hat.

20Da ging der Mann weg und verkündete in der ganzen Dekapolis, was Jesus für ihn getan hatte, und alle staunten.

 

 

Tagesimpuls:

 

Verlass diesen Mann, du unreiner Geist!  (Mk 5,8)

 

Heute haben wir es im Evangelium noch einmal mit einem unreinen Geist zu tun. Genau wie gestern gibt Jesus dem unreinen Geist den Befehl, den Mann zu verlassen. Die Kirche unterscheidet unterschiedlich intensive Grade der Wirkungen von Dämonen. Gestern und heute waren die Menschen besessen, das ist der höchste Grad dämonischer Wirkung. Zum Glück  kommt diese Art nur wenig vor. Und wenn sie vorkommt, dann ist die Antwort der Kirche das Exorzismusgebet, das nur vom Bischof oder einem von ihm bestimmten Priester gebetet werden darf. Wenn jemand also in diesem höchsten Grad besessen ist, dann muss man ihn zum Bischof schicken, der dann meist den entsprechenden Priester beauftragt. 

 

Verlass diesen Mann, du unreiner Geist!

 

In häufigeren Fällen sprechen wir von dämonischer Belastung. Man könnte das so beschreiben: Die Dämonen haben ein leichtes Spiel mit dieser Person, sie hat den Schutz, den wir durch die Taufe und die Sakramente normalerweise bekommen, teilweise verloren. Sie hat Türen geöffnet, durch die die Dämonen leicht in ihr Leben eindringen können. Das ist noch keine Besessenheit, aber man ist schon belastet. Hier reichen die Hilfsmittel der Kirche aus. Man muss umkehren von den Sünden, die Sakramente wieder regelmäßig empfangen, möglichst täglich den Rosenkranz beten. Dazu gibt es noch die Möglichkeit, dass ein Priester durch Gebete die besonderen Verbindungen zu den belastenden Geistern zerbricht. Dies wird hauptsächlich in Verbindung mit der Beichte geschehen, es gibt aber auch andere Formen von Befreiungsgebeten, auch in kleinen Gebetsgruppen. 

 

Verlass diesen Mann, du unreiner Geist!

 

Dann spricht die Kirche noch vom normalen Wirken der Dämonen, das uns alle betrifft. Auch Jesus wurde vom Satan in Versuchung geführt. Und Versuchungen kennen wir alle. Der Teufel versucht uns zu täuschen und zur Sünde zu verführen. Wenn wir das erleben, heißt das nicht, dass wir dämonisch besessen oder belastet wären. Aber auch hier gilt das regelmäßige Empfangen der Sakramente. Das ist unser allerbester Schutz. Gott hat uns alle Mittel gegeben, um uns von dämonischen Belastungen freizuhalten. Denken wir z.B. auch noch an das Weihwasser, dessen Wirkung nicht zu unterschätzen ist. Auch gesegnete Gegenstände (z.B. Medaillen) können helfen, uns zu schützen, oder auch das Kreuzzeichen. Wir haben also viele Möglichkeiten, um vorzubeugen. Wir müssen auch keine Angst vor Verfluchungen haben, wenn wir all diese Mittel in Anspruch nehmen. In der Regel brauchen wir keine ungewöhnlichen Maßnahmen, wenn wir nur das normale christliche Leben ernst nehmen. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir für deinen großen Schutz. Ich weiß nicht, wo wir wären, wenn du uns nicht so sehr schützen würdest. Aber trotzdem öffnen wir durch die Sünde immer wieder Türen, die zu dämonischen Belastungen führen können. Bitte hilf uns, durch die regelmäßige Beichte diese Türen zu schließen. Hilf uns, dass wir treu unser katholisches Leben praktizieren, in dem du uns so viele Hilfsmittel gegen dämonische Belastungen geschenkt hast. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

1 Kommentar:

  1. Ja, Jesus, auch ich fühle mich manchmal "vereinnahmt" durch sogenannte "innerer Quälerei". Es gleicht, als würde man einen "unangenehmen Gast"  beherbergen. Dieser "komische unangenehmer Gast" zerrt mich dann manchmal hin und her. Oft geschieht dies auf gedanklicher Weise. Denn dann kommen in gewissen  Tagessituationen,
    Gedanken  wie.... NEIN Aber... Aber das sehe ich ganz anderes...Aber - was willst du denn....Ja, ABER...  Diese Querdenkerei, ist  durchtränkt  von weltlichen Denken. Ich spüre, dass diese negativen Einflüsse manchmal mich aus der "Spur" bringen.
    ( * der Spur des GöttlichenWillen )
    Ich spüre deutlich,  dass dieses "mitschwimmen im Strom der Zeit" mir nicht gut tut.
    Jesus, ich sage Danke, für das Geschenk dieses heutigen Evangelium.
    Denn so wie der Bessesene zu DIR kommt und um "Befreiung" bittet,  so bin ich dankbar darüber, dass ich immer wieder zu DIR ins Sakrament der Beichte kommen darf.
    Denn, JA, und das bezeuge ich,
    "DU BIST DER SOHN DES HÖCHSTEN GOTTES" 
    und nur DU schenkst Lossorechung und Befreiung, aller Gebundenheiten.  Amen 🙏

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