Dienstag, 2. Januar 2024

Ich taufe mit Wasser. (Joh 1,26)

02 Januar

 

EVANGELIUM 

Joh 1, 19-28

19Dies ist das Zeugnis Johannes' des Täufers: Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?,

20bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Messias.

21Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein.

22Da fragten sie ihn: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben. Was sagst du über dich selbst?

23Er sagte: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.

24Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer.

25Sie fragten Johannes: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nicht Elija und nicht der Prophet?

26Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt

27und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren.

28Dies geschah in Betanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte.

 

 

Tagesimpuls:

 

Ich taufe mit Wasser.   (Joh 1,26)

 

Die Weihnachtszeit erstreckt sich hin bis zur Taufe Jesu. Daher kommen auch Evangelien vom Täufer. Der Täufer bereitet die Menschen auf Jesus vor. Das zeigt, dass auch die vorbereitenden Aktivitäten ihren wichtigen Sinn haben. 

 

Ich taufe mit Wasser.  

 

Mit Wasser taufen, zur Umkehr aufrufen, da denke ich an viele Aktivitäten in unserer Gesellschaft: Wir hören den Aufruf zur Bewahrung der Schöpfung, wir hören den Aufruf zu mehr Frieden und Gerechtigkeit, zu mehr sozialer Chancengleichheit. Wir können an die sogenannte christliche Erziehung unserer Eltern denken, die ihre Kinder taufen lassen und ihnen christliche Werte vermitteln wollen, aber kaum zur Kirche kommen. All diese Menschen mit ihren Aktivitäten kennen Jesus Christus noch nicht wirklich, aber sie tun oder wünschen viel Gutes. All dieses Gute hat hinführenden Charakter. Vielleicht dürfen wir auch an die Menschen denken, die anderen Religionen angehören oder anderen pseudoreligiösen Aktivitäten nachgehen. Sie glauben daran, dass es einen Gott oder eine höhere Macht gibt, sie spüren vielleicht eine Art höherer Energie. Auch das kann hinführenden Charakter zu Jesus haben – zumindest im Vergleich zu anderen, die total materialistisch eingestellt sind. 

 

Ich taufe mit Wasser.  

 

Ich sage, dass all diese weltlichen und religiösen Aktivitäten hinführenden Charakter haben können, sie können aber auch in die Gegenrichtung führen, immer weiter von Jesus entfernt. Das liegt an jedem Einzelnen persönlich. Vielleicht liegt es aber auch an uns. Wenn wir all das, was in der Welt geschieht, nur verachten, wenn wir die Menschen nicht segnen, dann kann es sein, dass wir den Menschen die Wege zu Christus versperren. Aber es gibt auch das Gegenteil. Ich habe z.B. einmal von einem sehr prophetischen Menschen erfahren, dass er gerne zu Esoterikmessen geht, weil er die Menschen liebt und Kontakt zu ihnen sucht, um sie zu Jesus zu führen. Er ist eine Art Evangelist unter den Esoterikern. So gibt es Christen, die ein besonders gutes Verhältnis zu Angehörigen anderer Religionen haben. Ich als Pfarrer bin sehr viel mit Menschen zusammen, die zwar getauft sind, aber Christus nicht wirklich kennen. Ich versuche, ihnen Wertschätzung entgegenzubringen und das Wertvolle von dem, was sie tun, anzuerkennen, auch wenn sie nicht zur Kirche kommen, weil ihnen die innere Erkenntnis Jesu Christi noch fehlt. 

 

Ich taufe mit Wasser.  

 

Wir sind alle auf dem Weg. Vielleicht gibt es Christen, die einen viel größeren Tiefgang als wir haben, aus deren Sicht all das, was wir geschenkt bekommen haben und leben, nur Vorstufen sind im Vergleich zu dem, was uns noch geschenkt werden soll. Wenn wir es so betrachten, können wir uns nicht über andere erheben. Wir Menschen, wir Christen, sind alle immer auf dem Weg von der Vorbereitung zur Erfüllung. Wir taufen alle oft nur mit Wasser, wir sind alle in der Situation, dass wir mehr vom Heiligen Geist empfangen könnten. Es gilt, das Gute anzuerkennen, aber nicht dabei stehen zu bleiben. Das gilt für alle, auch für uns selbst. 

 

Gebet: 

Jesus, alle Menschen sind auf dem Weg zu dir, alle sind auf der Suche, alle sind irgendwie in der Vorbereitung. Bitte hilf uns, den Menschen den Weg zu dir vorzubereiten. Bitte hilf uns selber, nicht bei dem stehenzubleiben, wo wir jetzt sind, sondern immer weiter zu wachsen. Dann werden wir vielleicht viele andere mitziehen, die jetzt noch in der Vorbereitung sind, die dich noch nicht wirklich kennen. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

2 Kommentare:



  1. Johannes war sich in diesem Punkte seiner Mission erstens wohl bewusst, und er war zweitens unter den Juden das einzige Beispiel der Demut, der Unterwürfigkeit unter Meinen Willen.

    Er, Mein Liebling, war es, der zuerst mit dem Herzen auffasste.
    Er liebte Mich im Geiste, und die anderen Apostel verstanden Mich in der Wahrheit.

    Daher rief Johannes aus: "Einer wird kommen, der schon vor mir gewesen ist!" Er meinte damit das Wort, welches das ganze Universum schuf.

    Johannes der Täufer erkannte seinen Herren, als sie ihn zum ersten Mal sah.

    Johannes verführte die äußere Taufe an mir, während ich die innere an ihm voll zog.

    Auch seine Jünger erkannten bald, wer der eigentliche Herr und wer der Diener sei; deswegen folgten die Mir und verließen Johannes.
    - - - - - -
    Johannes predigte für viele vergebens, wie später Ich selbst, und doch gehen meine Worte nicht verloren, sondern werden ewig bestehen, teils weil Ich die sprach, teils weil Meine Worte unumstößliche Wahrheit sind.
    Trachtet vorerst danach, euch selbst zu reinigen, euch vom weltlichen los zu machen.

    Halleluja - Amen.

    AntwortenLöschen
  2. Herr  ich danke DIR, für dieses Evangelium zu Beginn des Neuen Jahres. So wie Johannes hier, gefragt wird..."Was bist du denn"?
    So kann auch ich mich die Frage stellen. 
    - Wie authentisch lebe ich meinen katholischen Glauben , den Glauben an Gott
    - Wie ernst nehme ich Gottes Wort für mich, wenn ich wie Johannes,  mich in einer "Lebens-Wüste" befinde....wenn ich in schwierigen Situationen bin,  oder aber ein körperliches - geistiges -   gesundheitliches - familiäres oder gesellschaftliches Problem habe?

    DANKE JESUS,  dass ich mich nach der SINN FRAGE meines Lebens,  im Wort Gottes,  ausstrecken und entdecken kann.

    Hl.Johannes d.Täufer,  und ihr Tagesheiligen bittet für mich, dass ich auch in diesem  Neuen Jahr, gerade dann, wenn ich mich in einer "Wüste" befinde, mich nach Gottes Wort ausstrecke, seinen Namen lobe, preise und ein lebendiges Zeugnis für IHN bin. Amen 🙏

    AntwortenLöschen

Unser nächster Livestream

Unsere Livestreams finden sie auf dem YouTube-Kanal der Kirche Selfkant: youtube.com/@KircheSelfkant

oder hier: