Dienstag, 30. Januar 2024

Sei ohne Furcht; glaube nur! (Mk 5,36)

04 Woche im Jahreskreis     Dienstag

 

EVANGELIUM

Mk 5, 21-43

In jener Zeit

21fuhr Jesus im Boot an das andere Ufer des Sees von Galiläa hinüber, und eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn. Während er noch am See war,

22kam ein Synagogenvorsteher namens Jaïrus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen

23und flehte ihn um Hilfe an; er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie wieder gesund wird und am Leben bleibt.

24Da ging Jesus mit ihm. Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn.

25Darunter war eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt.

26Sie war von vielen Ärzten behandelt worden und hatte dabei sehr zu leiden; ihr ganzes Vermögen hatte sie ausgegeben, aber es hatte ihr nichts genutzt, sondern ihr Zustand war immer schlimmer geworden.

27Sie hatte von Jesus gehört. Nun drängte sie sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand.

28Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt.

29Sofort hörte die Blutung auf, und sie spürte deutlich, dass sie von ihrem Leiden geheilt war.

30Im selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausströmte, und er wandte sich in dem Gedränge um und fragte: Wer hat mein Gewand berührt?

31Seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst doch, wie sich die Leute um dich drängen, und da fragst du: Wer hat mich berührt?

32Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte.

33Da kam die Frau, zitternd vor Furcht, weil sie wusste, was mit ihr geschehen war; sie fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit.

34Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein.

35Während Jesus noch redete, kamen Leute, die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten, und sagten zu Jaïrus: Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den Meister noch länger?

36Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Sei ohne Furcht; glaube nur!

37Und er ließ keinen mitkommen außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus.

38Sie gingen zum Haus des Synagogenvorstehers. Als Jesus den Lärm bemerkte und hörte, wie die Leute laut weinten und jammerten,

39trat er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur.

40Da lachten sie ihn aus. Er aber schickte alle hinaus und nahm außer seinen Begleitern nur die Eltern mit in den Raum, in dem das Kind lag.

41Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf!

42Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute gerieten außer sich vor Entsetzen.

43Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben.

 

 

Tagesimpuls:

 

Sei ohne Furcht; glaube nur!  (Mk 5,36)

 

Weil Jesus Gott ist, weil in ihm Gott hier auf Erden wirkt, gibt es für ihn keine Grenzen. Normalerweise setzt die Natur uns Grenzen. Hinter der Natur steckt Gott, der Schöpfer. Aber so wie Gott die Natur geschaffen hat, so kann er auch Neues schaffen und alle Grenzen überwinden. Das macht Jesus in den Wundern. Aber unser Glaube ist dabei auch wichtig. Deshalb schmeißt er alle Leute hinaus. Er nimmt nur die Eltern und die engsten Jünger mit. Der Vater hatte seinen Glauben schon zum Ausdruck gebracht. Und die Jünger waren mit Jesus in der Glaubensschule. In dieser Atmosphäre des Glaubens sollte das Wunder geschehen. Natürlich hätte Jesus das Wunder auch ohne den Glauben der Jünger und der Eltern wirken können. Aber an diesem Punkt des Evangeliums sind die Menschen schon in der Glaubensschule, daher nimmt Jesus sie mit auf diesem Glaubensweg. 

 

Sei ohne Furcht; glaube nur!

 

Der Glaube ist die Vereinigung mit Jesus, und damit auch mit seiner Göttlichkeit. Wir finden den Glauben durch die enge Verbindung mit ihm, vor allem durch das Hören des Wortes Gottes. Wir finden den Glauben auch durch Zeugnisse, indem wir immer wieder Zeuge der Wunder Jesu werden. Gerade in der heutigen Zeit nimmt Jesus immer mehr Menschen mit in seine Glaubensschule, und wir erwarten, dass unser Glaube so sehr wächst, dass auch wir in unserer Zeit immer mehr Wunder erleben dürfen. Gott will die Grenzen sprengen und uns erfahrbar machen, dass bei ihm nichts unmöglich ist. 

 

Sei ohne Furcht; glaube nur!

 

Und trotzdem geht es nicht um eine Art Zauberkunst. Ich sehe einen kleinen Hinweis im letzten Satz: „Gebt dem Mädchen zu essen." Warum sagt Jesus das? Er will zeigen, dass die Naturgesetze von ihm nicht aufgehoben werden. Wir müssen essen und trinken. Unsere Sehnsucht, mit Jesus mehr im Übernatürlichen zu leben, entkräftet nicht die Notwendigkeiten der Natur. Wenn jemand an Wunder glaubt und schon Wunder erlebt hat und die Sehnsucht hat, dass sein Glaube noch mehr wächst, dann muss er doch z.B. zum Zahnarzt, wenn er Zahnschmerzen hat. Die Wunder geschehen, und sie werden hoffentlich noch mehr geschehen, wenn unser Glaube wächst. Aber die Gesetze der Natur werden doch nicht entkräftet. Wir müssen essen und trinken, wir bleiben gebunden an all die Notwendigkeiten, die die Welt uns aufgibt. 

 

Gebet: 

Jesus, ich danke dir, dass du die Jünger in die Glaubensschule nimmst. Ich wünsche mir, dass auch ich in dieser Glaubensschule sein darf. Und ich wünsche, dass mein Glaube immer mehr wächst. Ich will mich prägen lassen von deinem Wort. Und ich will meinen Glauben nähren aus möglichst vielen Glaubenszeugnissen, die heute in deiner Kirche geschehen. Danke, dass ich immer wieder von Wundern höre, die in unserer heutigen Zeit geschehen. Danke für gleich zwei Zeugnisse, die ich in den beiden letzten Tagen bekommen habe. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

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