Mittwoch, 10. Januar 2024

Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen. (Mk 1,38)

01 Woche im Jahreskreis     Mittwoch

 

EVANGELIUM

Mk 1, 29-39

In jener Zeit

29ging Jesus zusammen mit Jakobus und Johannes in das Haus des Simon und Andreas.

30Die Schwiegermutter des Simon lag mit Fieber im Bett. Sie sprachen mit Jesus über sie,

31und er ging zu ihr, fasste sie an der Hand und richtete sie auf. Da wich das Fieber von ihr, und sie sorgte für sie.

32Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus.

33Die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt,

34und er heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Und er verbot den Dämonen zu reden; denn sie wussten, wer er war.

35In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten.

36Simon und seine Begleiter eilten ihm nach,

37und als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle suchen dich.

38Er antwortete: Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen.

39Und er zog durch ganz Galiläa, predigte in den Synagogen und trieb die Dämonen aus.

 

 

Tagesimpuls:

 

Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen.  (Mk 1,38)

 

Jesus kennt seinen Auftrag, weil er trotz der vielen Arbeit auch viel betet. Dazu steht er früh morgens auf. Im Gebet hört er die Weisung Gottes. Diese ist für ihn der Maßstab, nicht das Aufkommen der Arbeit. Er ist sogar bereit, die Erwartungen der Menschen zu enttäuschen, weil er im Gebet eine Weisung von Gott bekommen hat. 

 

Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen.

 

Wir machen meist das Aufkommen der Arbeit zum Maßstab. Wir sind es gewohnt, eine Sache fertig zu machen. Wenn sie noch nicht fertig ist, dann wollen wir so lange weitermachen, bis wir fertig sind. Aber das führt zum Stress. Ich möchte z.B. die Mails im Posteingang beantworten. Aber dann mache ich die Arbeit zu meinem Götzen. Die Mönche im Kloster lehren uns eine andere Ordnung, eine göttliche Ordnung. Wenn die Glocke läutet, dann versammeln sie sich zum Gebet, „denn dazu sind sie gekommen". Sie kennen ihre Berufung. Sie leben in der göttlichen Ordnung. Was auch immer sie arbeiten, müssen sie dann liegen lassen. 

 

Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen.

 

Ich muss den göttlichen Rhythmus zu meinem Maßstab machen, nicht das Aufkommen der Arbeit, sonst wird die Arbeit ein Fass ohne Boden. In meinem konkreten Beispiel müsste ich mir vornehmen, dass ich jetzt eine Stunde am Schreibtisch arbeite. Wenn diese Stunde vorbei ist, dann tue ich, was dann der Wille Gottes ist. Wenn ich es anders mache, wenn ich so lange arbeite, bis ich fertig bin, dann bin ich nicht mehr in der göttlichen Ordnung, dann komme ich in Stress. Und der Stress ist nicht von Gott. 

 

Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen.

 

Nun könnte man fragen, wie ich denn weiß, wie lange ich was machen soll. Die Mönche haben es einfacher, denn sie haben ihre Regel. Ich muss es machen wie Jesus. Ich erfahre den göttlichen Rhythmus im Gebet. Wenn ich bete, erkenne ich meine Berufung, wozu ich auf die Welt gekommen bin. Zur Not bespreche ich mich mit einem geistlichen Freund, denn alles, was man ans Licht bringt, kann vom Heiligen Geist erleuchtet werden. Vier Augen sehen mehr als zwei. Manchmal ermutigen mich Freunde, mehr zu beten, wenn ich ein schlechtes Gewissen habe, das mir sagt, ich solle weniger beten und mehr arbeiten. Aber in diesem Fall kommt das schlechte Gewissen nicht von Gott. Es könnte bei jemand anderem natürlich auch umgekehrt sein, dass er sich gern zum Gebet zurückzieht und die Pflichten der Nächstenliebe versäumt. Das kann man nur im Gebet herausfinden. Dazu brauchen wir aber regelmäßiges tägliches Gebet. 

 

Gebet: 

Jesus, ich will meiner Berufung folgen, ich will genauso wie du das tun, wozu ich auf die Welt gekommen bin. Lass mich im Gespräch mit dir immer deine göttliche Ordnung für mein Leben erkennen. Bewahre mich davor, die Arbeit zu meinem Götzen zu machen. Aber hilf mir auch, die Arbeit zu schaffen. Hilf mir, das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden. Gib mir aber auch die Kraft, wenn ich – wie du im heutigen Evangelium – die Erwartungen von Menschen enttäuschen muss. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

2 Kommentare:

  1. Persönliche Gedanken zum heutigen
    Evangelium und Impuls:

    Ja-, Jesus kennt Seinen Auftrag, weil er trotz der vielen Arbeit auch viel betet.
    Gott hat ihn unser geistiges Herz Sein vollkommenes Ebenbild gelegt; dies ist unser Leben und ist in uns. Unsere mächtige Liebe zu Gott erweckt dieses uns belebende ebenbild Gottes in uns.

    Daher bleibe in dir, und hebe dieses Heiligtum nicht aus dir, sondern mache es fest in dir, so wirst du Gott stets wirkend in deiner nächsten Nähe haben.

    Halleluja - Amen.
    - - - - - -
    Danke, Herr Pastor Bohnen, für den ersten Abschnitt Deines gestrigen Impulses. Du hast ja so Recht und sprichst mir voll auch aus meiner Seele. - So möchte ich diese Zeilen auch noch mal für alle Impulsfreunde zitieren.

    "Menschen können es spüren, wenn jemand nur etwas predigt, weil er eben eine Predigt machen muss, oder ob jemand mit göttlicher Vollmacht predigt. Dabei kommt es nicht auf die Rhetorik an. Jemand kann mit großer Vollmacht sprechen, der in einer Predigtausbildung durchgefallen wäre. Wenn der Heilige Geist da ist, dann hören die Menschen zu, dann spüren sie es. Dann werden sie mitgenommen und ergriffen, dann kann die Predigt sogar in den Hörern zu neuen Vorsätzen führen."

    In diesem Sinne,
    Gelobt sei Jesus-Christus,
    in Ewigkeit - Amen.

    Gruß Viktor-Maria 🎶🎵👍🙏.

    AntwortenLöschen
  2. Jesus, DU bist gekommen, um Dämonen auszutreiben, Kranke zu heilen und uns Menschen die Frohbotschaft zu verkünden.
    Herr, auch ich fühle mich in einer "bedrohlichen Lage" ... nicht persönlich, aber gesellschaftlicher Art. Da haben wir zwei große Kriege um uns herum. Hungersnot und klimatische negative Einflüsse bestehen in der Welt. Hinzu kommt das egoistische Machtgehabe vieler Menschen u.v.m.
    All dies ist sehr bedrohlich und in meiner Empathie fühle ich mit den leidenden Menschen mit.
    Ja Herr, ich / wir bedürfen Deiner Hilfe. Komm Jesus komm, bitte vertreibe DU all diese Dämonen. HERR  zum einen kann ich finanzielle Mittel spenden, zum anderen kann ich beten.
    Du mein Schutzengel bitte hilf mir, dass ich mich "zum Gebet"  an einem einsamen Ort zurückziehen kann und Gott Opfer der Liebe, der Nächstenliebe darbringe, damit ich seinen Willen folge.
    GOTT-VATER,  rede, dein Diener / dein Kind hört.
    Amen 🙏

    AntwortenLöschen

Unser nächster Livestream

Unsere Livestreams finden sie auf dem YouTube-Kanal der Kirche Selfkant: youtube.com/@KircheSelfkant

oder hier: