Samstag, 13. Januar 2024

Er führte ihn zu Jesus. (Joh 1,42)

02 Sonntag im Jahreskreis   

Evangelium                                                                                                  Joh 1, 35–42

In jener Zeit
35stand Johannes am Jordan, wo er taufte,
und zwei seiner Jünger standen bei ihm.
36Als Jesus vorüberging,
richtete Johannes seinen Blick auf ihn
und sagte: Seht, das Lamm Gottes!
37Die beiden Jünger hörten, was er sagte,
und folgten Jesus.
38Jesus aber wandte sich um,
und als er sah, dass sie ihm folgten,
sagte er zu ihnen: Was sucht ihr?
Sie sagten zu ihm: Rabbi – das heißt übersetzt: Meister —,
wo wohnst du?
39Er sagte zu ihnen: Kommt und seht!
Da kamen sie mit und sahen, wo er wohnte,
und blieben jenen Tag bei ihm;
es war um die zehnte Stunde.
40Andreas, der Bruder des Simon Petrus,
war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten
und Jesus gefolgt waren.
41Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon
und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden –
das heißt übersetzt: Christus – der Gesalbte.
42Er führte ihn zu Jesus.
Jesus blickte ihn an
und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes,
du sollst Kephas heißen,
das bedeutet: Petrus, Fels.

 

Tagesimpuls:

 

Er führte ihn zu Jesus.  (Joh 1,42)

 

Wir erkennen gleich eine Grundstruktur der Kirche: Wir sind missionarisch. Einer erzählt es dem anderen weiter. Einer führt den anderen zu Jesus. Voraussetzung ist, dass man wirklich von Jesus begeistert sind. Andreas war den ganzen Nachmittag bei Jesus. Das hat ausgereicht, dass er so begeistert war, dass er seinem Bruder sofort erzählt hatte. 

 

Er führte ihn zu Jesus.

 

Sind wir begeistert von Jesus? Sind wir begeistert von der Kirche, wo wir ganz nah bei Jesus sein dürfen? Sind wir begeistert vom Wort Gottes? Sind wir begeistert von der Beichte? Es gibt viele Menschen, die keinen Therapieplatz bekommen bzw. lange darauf warten. Können wir ihnen die Beichte empfehlen, wo sie sofort einen Termin bekämen? Können wir Menschen zur Messe einladen, weil es so schön ist, in der Gemeinschaft mit Jesus auszuruhen und zu feiern? Können wir Menschen zur Anbetung einladen, zum Bibelgespräch? Ich glaube, dass man einen Menschen durchschnittlich sechs Mal einladen muss, bevor er das erste Mal Ja sagt. Wenn ich nun eine der ersten fünf Einladungen ausspreche und ein Nein bekomme, dann war es doch trotzdem sinnvoll, denn wir nähern uns mit jeder Einladung ein wenig näher an. 

 

Er führte ihn zu Jesus.

 

Ich erlebe in mir Widerstände, wenn ich daran denke, Menschen einzuladen. Die Widerstände kommen, weil ich zu viele Absagen bekommen habe. In mir setzt sich dann negatives Denken fest. Ich meine, es bringt nichts, einzuladen und eine Absage zu bekommen. Aber tue ich damit den Menschen nicht Unrecht? Ich weiß nicht, wie die Reaktion ausfällt. Darf ich von der Vergangenheit auf die jetzige Situation schließen? Muss ich nicht jeden Menschen ganz neu betrachten, muss ich nicht jedem Menschen eine neue Chance geben. Wenn mir z.B. ein paar Leute gesagt haben, dass sie mit meinen Predigten nichts anfangen können, würde ich dann ganz aufhören zu predigen, weil ich denke, es interessiert ja doch niemanden? Würde ich dann nicht vielen Menschen Unrecht tun? Ebenso dürfen wir nicht aufhören, einzuladen, auch wenn viele schon Nein gesagt haben. 

 

Er führte ihn zu Jesus.

 

Ich wünsche mir, dass wir eine einladende Kirche werden. Dazu ist es wichtig, dass wir selbst begeistert sind und dann begeistert davon erzählen. Und es ist wichtig, eine positive Vision zu haben. Glauben wir, dass Gott demnächst hier alles aufgeben will? Oder glauben wir, dass Gott uns in eine gute Zukunft führen will? Wenn wir das Letztere glauben, dann müssen die Menschen, mit denen Gott uns in die Zukunft führen will, ja schon da sein. Dann müssen wir diese Menschen finden, um den Weg mit ihnen gemeinsam zu gehen. Wir finden sie aber nur, wenn wir sie ansprechen und einladen. Gott hat uns ja auch gerufen, und zum Teil aus sehr gottfernen Situationen. Warum soll er nicht noch mehr Menschen rufen können – durch uns? 

 

Gebet: 

Jesus, ich wünsche mir eine einladende Kirche. Hilf uns, dass wir Menschen einladen, damit wir immer mehr werden, die dir nachfolgen und unsere Gesellschaft, unser Zusammenleben positiv beeinflussen können. Heiliger Geist, zeige mir, wen du durch mich rufen willst, wenn ich einladen soll! 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

5 Kommentare:

  1. Ja-, der Herr ist bei uns!

    Ja-, auch wenn wir manchmal ausrufen möchten: "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?!", So merke aber dabei dieses: ich bin dir nie näher als gerade dann, wenn du Mich am entferntesten glaubst! - Sei daher sanften Herzens, hebe deine Welt Gedanken zu mir empor und sei geduldig in allen Dingen! Befleißige dich meiner Liebe.

    - - - - - -

    Gott lässt uns unsere
    Schwachheit nur fühlen,
    um uns seine Stärke zu geben.

    Francois Fenelon (1651-1715)

    - - - - - -

    Halleluja - Amen.

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  2. HERR, UNSER GOTT!

    Herr, wir wollen zu denen gehören, die Dein Wort hören und an Dich glauben, daß wir alle Tage und selbst im Sterben des ewigen Lebens gewiß sein dürfen.

    Darum bitten wir Dich: Verschließe unser Ohr gegenüber allen Einflüsterungen des Teufels und der Welt.
    Öffne vielmehr unsere Ohren, daß wir hören wie Deine Jünger. - Amen.

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  3. Herr Gott Vater, du setzt Johannes in Staunen.
    Setze auch mich in Staunen darüber, mehr und mehr, dass ich Jesus nicht nur kennengelernt sondern auch gefunden habe. Denn nur so kann ich mit anderen meine Begeisterung teilen. Herr öffne ihnen ihr Herz, damit DU in ihnen vorstellig werden kannst.  AMEN

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  4. 2. Sonntag nach Epiphanias

    HERR JESU CHRISTE! dir ist nicht verborgen, vielleicht wir in den kleinen und großen verlegenheiten des Lebens verzagen, so als sei nicht nur unser, sondern auch Deine Kraft am Ende.

    Ein Rad und Trost: Habe in allen Dingen Meine Liebe und Meine Erbarmung unablässig vor Augen, so wirst du nie in eine Schwermut des Herzens geraten.

    Halleluja - Amen.

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