Samstag, 19. Januar 2019

Sie haben keinen Wein mehr. (Joh 2,3)

 02 Sonntag im Jahreskreis

 

EVANGELIUM

Joh 2, 1-11

 

In jener Zeit

1fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt, und die Mutter Jesu war dabei.

2Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen.

3Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr.

4Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.

5Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut!

6Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter.

7Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand.

8Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt, und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm.

9Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen

10und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten.

11So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn.

 

 

Tagesimpuls:

 

Sie haben keinen Wein mehr.  (Joh 2,3)

 

Dieses Wort können wir auf die Situation unserer Kirche anwenden. Uns ist scheinbar der Wein ausgegangen. Der Wein, das ist der Heilige Geist. Das ist das Wirken Gottes, das Übernatürliche. Der Heilige Geist ist die Überzeugungskraft Gottes, die in den Herzen der Menschen wirkt. Wer vom Heiligen Geist begeistert wird, der ist motiviert, der engagiert sich für die Kirche, und dafür, dass der Glaube weiter gegeben wird an die nächste Generation.

 

Sie haben keinen Wein mehr.

 

Vor kurzem lernte ich einen jungen Mann kennen, ich weiß nicht sein Alter, sicher unter 30, der erzählte von der christlichen Jugendarbeit. Er hatte mit einem Feriencamp für Teenager begonnen. Daraus hat sich dann eine Jüngerschaftsgruppe für junge Männer entwickelt, also eine Gruppe, in der man lernt, als Christ zu leben. Die Gruppe wuchs und teilte sich. Inzwischen nach vier Jahren gibt es schon siebzehn solcher Gruppen mit jungen Männern. Dort scheint der Wein nicht ausgegangen zu sein. Dort wirkt der Heilige Geist. Dort wird der Beweis geliefert, dass es nicht an den Jugendlichen liegt, nicht an der Gesellschaft, sondern an uns, ob wir als Christen lebendig sind oder nicht.

 

Sie haben keinen Wein mehr.

 

Aber was macht man, wenn der Wein ausgegangen ist, wenn man nur noch Wasser hat? In unserem Evangelium wird uns ein Tipp gegeben: Man soll auf Maria hören. Und Maria sagt, wir sollen auf Jesus hören. Und wir sollen das Wasser bringen, was wir haben. In diesem Zusammenhang muss ich immer wieder an Fatima denken. Maria gibt uns konkrete Hinweise, was wir in unserer heutigen Situation tun sollen. Wir sollen täglich den Rosenkranz beten, unsere Leiden (das Wasser unserer Tränen) aufopfern, und am ersten Samstag im Monat beichten. (Ich fasse das hier nur ganz knapp zusammen.) Und meine Frage ist: Könnten wir das nicht erst mal tun, bevor wir uns über die schwierige Situation unserer Kirche beklagen?

 

Sie haben keinen Wein mehr.

 

Stattdessen klagen viele über Missstände in der Kirche, und damit meinen sie vor allem, dass die anderen etwas ändern müssten, nur nicht sie selber. Aber wenn jeder nur auf die anderen schimpft und kluge Ratschläge hat, was die anderen machen müssten, wie weit kommen wir dann in unserer Kirche? Dann wird sich gewiss nichts ändern. Ändern wird es sich erst dann, wenn wir die Ratschläge Jesu und Marias befolgen. Und das geht im Wesentlichen, wenn wir eine betende Kirche werden, eine Kirche, die das Angesicht Gottes wirklich sucht, die den Heiligen Geist anruft und erbittet. Wenn Gott uns den Wein des Heiligen Geistes schenkt, dann wird es mit der Kirche bergauf gehen. Und das Gute ist, das kann schon ab sofort passieren.

 

Gebet:

Jesus, wir brauchen dringend den Heiligen Geist, diese Begeisterung für dich, die Freude am Glauben, den neuen Schwung, die neue Lebendigkeit. Danke für die Ratschläge, die du uns durch Maria geschenkt hast. Hilf uns, dass wir unseren Teil tun, unser Wasser bringen, damit du es in Wein verwandeln kannst. Hilf uns, die Schritte zu gehen, die wir gehen können, damit wir uns für den Heiligen Geist öffnen.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


1 Kommentar:


  1. Jesus, beim Lesen der heutigen Bibelstelle, kommen mir viele Betrachtungspunkte... so z.B.
    - wo stehe ich in dieser Hochzeitsgesellschaft
    - welche Rolle wird mir zuteil...

    Doch tröstlich ist, dass die Muttergottes...schon vorab weiß was mir fehlt.

    Jesus, ich bitte DICH auf die Fürsprache der Gottesmutter, meine Gebete, die ich DIR heute schenken werde...für jene, die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen, in köstlichen Wein zu verwandeln.
    Amen

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