Montag, 12. Februar 2024

Und er verließ sie. (Mk 8,11)

06 Woche im Jahreskreis     Montag

 

EVANGELIUM

Mk 8, 11-13

In jener Zeit

11kamen die Pharisäer und begannen ein Streitgespräch mit Jesus; sie forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel, um ihn auf die Probe zu stellen.

12Da seufzte er tief auf und sagte: Was fordert diese Generation ein Zeichen? Amen, das sage ich euch: Dieser Generation wird niemals ein Zeichen gegeben werden.

13Und er verließ sie, stieg in das Boot und fuhr ans andere Ufer.

 

 

Tagesimpuls:

 

Und er verließ sie.  (Mk 8,11)

 

Meistens erleben wir Jesus als sehr geduldig. Er spricht und diskutiert mit den Pharisäern, wo wir vielleicht schon längst abgeblockt und resigniert hätten. Aber hier reicht es ihm auch, hier spricht er nicht mehr weiter und zieht sich zurück. Wo Jesus schon so viele Zeichen getan hat, wie kann man da noch ein Zeichen fordern? Und wer die anderen Zeichen, die Jesus schon gewirkt hatte, nicht erkennt und anerkennt, was soll dem denn ein weiteres Zeichen von Jesus nützen? Er wird es auch wieder nicht anerkennen. Und das Gericht über ihm wird umso schlimmer, je mehr Zeichen er gesehen und abgelehnt hat. Das hat Jesus einmal in Bezug auf manche Ortschaften gesagt, in denen er viele Zeichen gewirkt hatte. (Mt 11,20-24) Also verschont Jesus die Pharisäer sogar in gewissem Sinne vor einem noch schlimmeren Gericht Gottes. 

 

Und er verließ sie. 

 

Wir können von Jesus lernen. Wir sollen unsere Feinde lieben. Wir sollen nicht so schnell aufgeben. Wir sollen mit den Menschen sprechen, auch wenn sie unsere Botschaft ablehnen. Aber es gibt auch Situationen, wo wir uns nicht länger an den Fragen und an der Kritik aufhalten sollen. Es muss auch mal Schluss sein mit den Diskussionen. Wir können unsere Zeit nicht verschwenden an Menschen, die sowieso nicht glauben wollen. Dann dürfen wir uns auch guten Gewissens zurückziehen. 

 

Und er verließ sie. 

 

Ich wäre aber vorsichtig. Ich glaube, dass wir in unserer Kirche in Deutschland eher viel zu wenig missionarisch sind. Wir ziehen uns viel zu viel zurück und resignieren und denken, Gespräche hätten sowieso keinen Zweck. Wir müssen erst mal missionarisch werden, die Verlorenen suchen, auch mit den Hartnäckigen reden und sie nicht so schnell aufgeben. Wenn wir das wirklich tun, dann können wir auch an den Punkt kommen, an den Jesus hier kam. Dann können wir auch manchmal entscheiden, nicht noch mehr Zeit aufzuwenden für Menschen, bei denen es zurzeit nicht dran zu sein scheint. 

 

Gebet: 

Jesus, hilf uns, zu erkennen, wann wir Menschen nicht aufgeben dürfen, aber auch, wo wir uns zurückziehen sollen von Menschen, die uns nur unsere Kraft rauben. Aber die Hauptsache ist: Bitte hilf uns, dass wir missionarisch werden, dass wir den Verlorenen nachgehen, dass wir ansprechbar sind für die Fragen der Menschen. 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

1 Kommentar:

  1. Herr, für mich wird deutlich, dass das Ausprechen einer "Forderung nach einem Zeichen",  DIR  gegenüber, immer ein "direktes Streitgespräch" darstellt. Zudem sind es auch noch Pharisäer- theologisch, philosophisch und politische geschulte Menschen die DIR diese Forderung entgegen bringen. Nun frage ich mich, bin ich nicht auch pharisäisch, wenn ich von DIR fordere...
    Und ich spüre, dass ich mich im Herzen "neu" ausrichten muss, meinen Herzensblick hin zu Gott meinem Schöpfer wenden.
    Erst dann schaffe ich die "Forderung" in eine mit Liebe und Dankbarkeit gefüllte "Bitte" zu verwandeln. Und mit der ausgesprochenen Bitte wird mir klar, dass wenn ich DICH in Gedanken, Worten oder Werken "heraus-fordere" ja dann handle ich "sündhaft und pharisäisch".
    Auch heute, dürfen wir Menschen oder aber auch, der Papst, Bischöfe, Priester, Diakone oder Ordensleute, DIR - den dreifaltigen Gott, nicht "fordernd - mit Nachdruck" gegenüber treten.
    Denn das was DU mir täglich vertrauensvoll zu "tragen" gibst, ist mir - genug. Am Ende meines Tages, in meiner persönlichen Gewissenserforschung, lässt DU mich erkennen, welches Zeichen DU mir, wann und in welcher Situation geschenkt hast.

    Hl.Geist,  gestärkt aus dem dreitägigen Heilig Geist Seminar, bitte ich; halte und führe mich in meinen Gedanken, Worten und Werken, dass ich Gott meinen Herrn Jesu, nicht provokant und fordernd erscheine. AMEN

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