Donnerstag, 8. Februar 2024

Er ging in ein Haus, wollte aber, dass niemand davon erfuhr. (Mk 7,24)

05 Woche im Jahreskreis     Donnerstag

 

EVANGELIUM

Mk 7, 24-30

In jener Zeit

24brach Jesus auf und zog von dort in das Gebiet von Tyrus. Er ging in ein Haus, wollte aber, dass niemand davon erfuhr; doch es konnte nicht verborgen bleiben.

25Eine Frau, deren Tochter von einem unreinen Geist besessen war, hörte von ihm; sie kam sogleich herbei und fiel ihm zu Füßen.

26Die Frau, von Geburt Syrophönizierin, war eine Heidin. Sie bat ihn, aus ihrer Tochter den Dämon auszutreiben.

27Da sagte er zu ihr: Lasst zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen.

28Sie erwiderte ihm: Ja, du hast Recht, Herr! Aber auch für die Hunde unter dem Tisch fällt etwas von dem Brot ab, das die Kinder essen.

29Er antwortete ihr: Weil du das gesagt hast, sage ich dir: Geh nach Hause, der Dämon hat deine Tochter verlassen.

30Und als sie nach Hause kam, fand sie das Kind auf dem Bett liegen und sah, dass der Dämon es verlassen hatte.

 

 

Tagesimpuls:

 

Er ging in ein Haus, wollte aber, dass niemand davon erfuhr.  (Mk 7,24)

 

Auch wenn es schwer vorstellbar sein mag, die Ressourcen Jesu waren tatsächlich begrenzt. Jesus ist Gott, aber er ist Mensch geworden, er hat die menschliche Schwachheit angenommen. Er lebt als Mensch in Raum und Zeit und ist diesen Grenzen unterworfen. Er kann nicht überall sein, er kann nicht in drei Jahren die ganze Welt retten (wenn man es aus dieser Perspektive betrachtet). Am Kreuz hat er die ganze Welt gerettet, und durch die Eucharistie kann Jesus jetzt überall, an allen Orten und zu allen Zeiten präsent sein. Aber als Mensch hatte er begrenzte Ressourcen. 

 

Er ging in ein Haus, wollte aber, dass niemand davon erfuhr.

 

Deswegen will Jesus nicht, dass es sich rundspricht, denn er weiß genau, was dann passiert. Dann kann er sich vor dem Andrang nicht mehr retten. Aber er braucht auch Zeit für die Jünger. Er muss Zeit investieren, damit die Jünger ausgebildet und sein Wirken nach der Himmelfahrt fortsetzen können. Daher muss sich Jesus von dem ansonsten nicht zu bremsenden Menschenansturm zurückziehen. Und er geht schon so weit weg, bis nach Tyrus, in eine Gegend, wo er gehofft hatte, dass ihn dort niemand kennt. 

 

Er ging in ein Haus, wollte aber, dass niemand davon erfuhr.

 

Wir können daraus lernen, dass auch wir Nein sagen müssen. Wir müssen nicht nur unsere Aufgaben erledigen, sondern auch andere Menschen dazu befähigen, uns zu helfen. Technisch ausgedrückt würde man sagen: Wir müssen mit „Multiplikatoren" arbeiten. Wir brauchen Zeit und Ressourcen, Jünger auszubilden, auch wenn uns das vom Alltagsgeschäft der Seelsorge abzieht. Ehrenamtliche müssen das auch tun. Wenn z.B. jemand eine Aufgabe schon viele Jahre gemacht hat, sollte er wenigstens einen Nachfolger ausbilden. Aber wenn wir wollen, dass das Reich Gottes wächst, dann sollten wir noch mehr Menschen ausbilden, die sich immer mehr für Jesus engagieren können. 

 

Er ging in ein Haus, wollte aber, dass niemand davon erfuhr.

 

Wir brauchen Orte der Rückzugs für unsere Mitarbeiter. Wir brauchen Exerzitien, wo wir neu auf das Wort Gottes hören und neue Kräfte sammeln. Daher ist es nicht nur erlaubt, sondern auch geboten, wenn wir unsere Alltagsverpflichtungen von Zeit zu Zeit beiseite lassen, um Zeit mit Jesus und mit den Jüngern zu verbringen. Viele Menschen machen es heute genauso wie Jesus. Sie fahren an einen Ort, der weit weg ist von zuhause, z.B. an einen Wallfahrtsort oder in ein Kloster, um dort die Stille und die Gemeinschaft zu suchen. 

 

Gebet: 

Jesus, es gibt immer viel zu tun, es kommen immer viele Menschen, aber manchmal müssen wir auch Nein sagen, denn sonst werden wir nie zur Ruhe kommen. Danke, dass du es uns vorgelebt hast, auch wenn du Ausnahmen machst, wie im heutigen Evangelium. Hilf uns, zu erkennen, wann wir Ausnahmen machen sollen. Aber schenke uns auch die Kraft, Nein zu sagen, damit wir diese Zeiten mit dir in der Jüngergemeinschaft finden.  

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org 

 

1 Kommentar:

  1. JESUS, mir fällt auf, dass die Syrophonizierin (die ja eine Heidin ist) sich demütig vor DIR nieder knied. Sie weiss also von ihrem Herzen her, und mit Respekt DIR gegenüber, wie man sich DIR nähert
    - ja in welcher Haltung man DICH anspricht.
    Jesus, DU bist gekommen, das Volk Israel zu erretten. ... oder, stimmt das so nicht ?
    Denn für mich, ist diese Bibelstelle ein Zeichen dafür,  dass DU dich  "innerlich anrühre"  lässt, 
    was DICH dazu bewegt Gottes Wort und Willen und seinen Heilsplan auszubreiten über die ganze Welt. Somit erfährst DU im Zwiegespräch mit der ( hier Namenlosen Frau ) ihren tiefen Glauben. Sie - die Frau, scheint keineswegs beleidigt oder gekränkt zu sein, da DU den Vergleich mit einer "Hündin" aussprichst.
    Für mich geschieht hier etwas GÖTTLICHES!
    DU selbst erkennst, dass die Heilung Gottes, nicht nur für das israelitische Volk bestimmt ist, vielmehr für alle Völker der Welt. 
    Dafür, DANKE JESUS!!
    HL.SCHUTZENGEL, ...
    bitte hilf mir nun meinen Namen ( NN)  anstelle der Namenlosen Frau laut auszusprechen...
    Ich ( NN ) rufe, HERR JESUS, Deinen Namen aus,
    kniee nun vor DIR nieder, beuge mein Haupt
    und bitte DICH , hilf mir in meiner Not ... so dass auch meine Glaubenskraft noch weiter zunimmt !
    HERR, erbarme DICH meiner.
    Amen 🙏

    AntwortenLöschen

Unser nächster Livestream

Unsere Livestreams finden sie auf dem YouTube-Kanal der Kirche Selfkant: youtube.com/@KircheSelfkant

oder hier: