Samstag, 26. März 2022

Dort führte er ein zügelloses Leben. (Lk 15,13)

04 Sonntag der Fastenzeit

Evangelium                                                                                                    Lk 15, 1–3.11–32

In jener Zeit
1 kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus,
um ihn zu hören.
2Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber
und sagten: Dieser nimmt Sünder auf
und isst mit ihnen.
3Da erzählte er ihnen dieses Gleichnis
11und sagte: Ein Mann hatte zwei Söhne.
12Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater:
Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht!
Da teilte der Vater das Vermögen unter sie auf.
13Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen
und zog in ein fernes Land.
Dort führte er ein zügelloses Leben
und verschleuderte sein Vermögen.
14Als er alles durchgebracht hatte,
kam eine große Hungersnot über jenes Land
und er begann Not zu leiden.
15Da ging er zu einem Bürger des Landes 
und drängte sich ihm auf;
der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten.
16Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt,
die die Schweine fraßen;
aber niemand gab ihm davon.
17Da ging er in sich
und sagte:
Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss,
ich aber komme hier vor Hunger um.
18Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen
und zu ihm sagen: Vater,
ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt.
19Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein;
mach mich zu einem deiner Tagelöhner!
20Dann brach er auf und ging zu seinem Vater.
Der Vater sah ihn schon von Weitem kommen
und er hatte Mitleid mit ihm.
Er lief dem Sohn entgegen,
fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
21Da sagte der Sohn zu ihm: Vater,
ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt;
ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein.
22Der Vater aber sagte zu seinen Knechten:
Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an,
steckt einen Ring an seine Hand 
und gebt ihm Sandalen an die Füße!
23Bringt das Mastkalb her und schlachtet es;
wir wollen essen und fröhlich sein.
24Denn dieser, mein Sohn, war tot und lebt wieder;
er war verloren und ist wiedergefunden worden.
Und sie begannen, ein Fest zu feiern.
25Sein älterer Sohn aber war auf dem Feld.
Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam,
hörte er Musik und Tanz.
26Da rief er einen der Knechte
und fragte, was das bedeuten solle.
27Der Knecht antwortete ihm:
Dein Bruder ist gekommen
und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen,
weil er ihn gesund wiederbekommen hat.
28Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen.
Sein Vater aber kam heraus
und redete ihm gut zu.
29Doch er erwiderte seinem Vater:
Siehe, so viele Jahre schon diene ich dir
und nie habe ich dein Gebot übertreten;
mir aber hast du nie einen Ziegenbock geschenkt,
damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte.
30Kaum aber ist der hier gekommen,
dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat,
da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet.
31Der Vater antwortete ihm:
Mein Kind, du bist immer bei mir
und alles, was mein ist, ist auch dein.
32Aber man muss doch ein Fest feiern und sich freuen;
denn dieser, dein Bruder, war tot
und lebt wieder;
er war verloren
und ist wiedergefunden worden.

 

Tagesimpuls:

 

Dort führte er ein zügelloses Leben.   (Lk 15,13)
 

Dies erinnert an den reichen Prasser, der in die Hölle gekommen ist. Die Zügellosigkeit ist ein Zeichen dafür, dass man sich von Gott entfernt. Aber leben wir in unserem Wohlstand nicht alle zügellos? Das Fasten scheint „abgeschafft" zu sein. Und viele, die damit grundsätzlich einverstanden sind, tun sich in der Praxis doch sehr schwer damit. Ähnlich ist es mit dem Kaufen. Kaum jemand käme auf die Idee, dass das eine Sünde sein könnte. Wir leben im Wohlstand, verdienen Geld und kaufen etwas damit. Das ist normal, aber ist es nicht oft auch zügellos? Verschleudern wir nicht auch unser Vermögen?

 

Dort führte er ein zügelloses Leben.

Wann stoßen wir an die Grenze? Wann beginnt unsere Umkehr? In der Gesellschaft warten wir auf einen Umkehrprozess, wir erwarten, dass die Menschen wieder zurückkehren zu Jesus und zu den göttlichen Geboten. Genauso könnten wir uns persönlich fragen: Bin ich auf einem Weg der Umkehr? Oder bin ich noch auf den Weg der Zügellosigkeit?

 

Dort führte er ein zügelloses Leben.

Das Schöne ist, dass wir bei Gott alles bekommen, was wir wollen. Der ältere Sohn hat das erlebt, auch wenn er es nicht zu schätzen wusste. Aber der Vater sagt ihm: „Alles, was mein ist, ist dein." Gott ruft uns also in einen großen Reichtum. Wir müssen keine Angst haben, dass wir zu wenig bekommen, wenn wir uns von der weltlichen Zügellosigkeit und Völlerei abwenden. Im Gegenteil: Die Zügellosigkeit macht uns krank, während die Ordnung Gottes uns gesund macht. Der Teufel will uns nur zerstören. Und deswegen gaukelt er uns vor, dass wir mit der Zügellosigkeit glücklich, und mit Gott unglücklich würden. Aber das Gegenteil ist der Fall. Auf dem Weg Jesu erhalten wir einen großen Reichtum, alles, was er hat, bekommen auch wir.

 

Gebet:

Jesus, hilf uns, in deiner Ordnung zu leben und der Zügellosigkeit zu widersagen. Gerade jetzt in der Fastenzeit sind wir dazu aufgerufen. Schenke uns Befreiung, wo wir Befreiung brauchen, damit wir frei werden von Süchten und falschen Gewohnheiten, um in deinem Willen leben zu können.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 

1 Kommentar:

  1. Jesus, ich danke Dir für dieses Gleichnis,  denn DU lenkst meinen inneren Bilck ( der Blick meines Herzens) auf den gütigen barmherzigen Vater. 
    Ich danke, dass ich in meiner Gewissenserforschung oft fragen kann,
    " welche  Sohnschaft " hat "Heute" in mir gelebt, oder aber welcher Sohn, in mir, wann auch immer, hat welche "Gewalt" über meine Gedanken, Worten und Werken ausgeübt ?
    Für mich stelle ich fest,  egal welche "Sohnschaft" in mir gerade auch lebt, sofern ich mich in Liebe an meinen Vater erinnere, schenkt er mir die "Gnade eines friedvollen  Wiedersehens".  Vater, dafür danke ich dir. Amen 🙏

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