Mittwoch, 28. März 2018

Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre. (Mt 26,24)


Mittwoch der Karwoche

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 26,14-25.
In jener Zeit ging einer der Zwölf namens Judas Iskariot zu den Hohenpriestern
und sagte: Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und sie zahlten ihm dreißig Silberstücke.
Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern.
Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote gingen die Jünger zu Jesus und fragten: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?
Er antwortete: Geht in die Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist da; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Paschamahl feiern.
Die Jünger taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und bereiteten das Paschamahl vor.
Als es Abend wurde, begab er sich mit den zwölf Jüngern zu Tisch.
Und während sie aßen, sprach er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern.
Da waren sie sehr betroffen, und einer nach dem andern fragte ihn: Bin ich es etwa, Herr?
Er antwortete: Der, der die Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten.
Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre.
Da fragte Judas, der ihn verriet: Bin ich es etwa, Rabbi? Jesus sagte zu ihm: Du sagst es.

Tagesimpuls:

Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre.  (Mt 26,24)

Über dieses ermahnende Wort Jesu haben sich schon viele aufgeregt. Viele haben auch gerätselt, was es bedeuten würde, wie man es verstehen müsse. Für mich ist es klar, was Jesus sagen will. Unser Leben hat einen Sinn. Wir haben eine Bestimmung zu erfüllen. Und wenn man dagegen handelt, dann wäre es besser, wenn man nie geboren wäre. Wir können also den Sinn unseres Lebens verfehlen. Es ist nicht egal, wie wir leben oder was wir tun. Man kann auch alles verpfuschen. Das ist sehr tragisch, aber diese Möglichkeit existiert. Und es kommt auch vor, dass Menschen ihr Leben verpfuschen. Und sogar bei uns kommt es vor: Wir sündigen. Und wenn wir sündigen, dann verfehlen wir den Sinn, die Bestimmung unseres Lebens.

Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre.

Die Barmherzigkeit Gottes besteht nicht darin, dass die Sünde egal ist, sondern darin, dass wir uns bekehren können. Die Sünde ist tödlich, sie entfernt uns von Gott, sie führt uns in dieselbe Tragik, in die Judas geraten ist. Man kann die Sünde nicht gutheißen, nicht bagatellisieren, nicht so tun, als wäre es nicht so schlimm. Unsere große Chance als Christen besteht in der Möglichkeit zur Umkehr! Wir müssen nicht Sklaven der Sünde sein! Jesu Blut hat uns freigemacht. Wir können jederzeit, jeden Augenblick zurückkehren in seine Arme. Dann zählt all das nicht mehr, was wir früher gemacht haben. Sein Blut hat uns reingewaschen, und dadurch sind wir wirklich rein.

Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre.

Da wir in unserer Schwachheit wohl kaum ohne Sünde leben können, müssen wir das Umkehren üben, das Zurückkehren in die Barmherzigkeit Gottes. Diese Umkehr muss mit echter Reue verbunden sein, sie muss mehr sein als nur eine Formalität. Wir müssen wirklich zurückkehren in das Leben und in die Liebe Jesu, und das immer wieder. Petrus hatte Jesus verraten, alle Jünger sind weggelaufen. Aber sie haben sich nicht wie Judas das Leben genommen. Sie sind wieder umgekehrt zu Jesus. Sie haben nicht in der Sünde verharrt. Und so müssen auch wir es machen: Immer wieder ehrlich zu Jesus umkehren! Dann findet unser Leben schließlich seine Bestimmung, auch wenn wir Umwege dabei machen. Wir werden zu den Menschen, zu denen Gott uns bestimmt hat.

Gebet:
Jesus, ich danke dir, dass du barmherzig bist, dass wir immer wieder umkehren dürfen. Wir müssen nicht in der Sünde verharren, wir müssen nicht Sklaven der Sünde sein. Du schenkst uns Freiheit! Hilf uns, immer mehr so zu werden, wie du uns bestimmt hast! Lass unser Leben sinnvoll sein, voller Liebe!


Pastor Roland Bohnen 









Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019

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